Ein Viersener als Deutschland-Scout

"Wenn ich einen interessanten Spieler entdeckt habe, beobachte ich ihn noch bei weiteren Spielen", erklärt Jungblut seine Herangehensweise. "Ich schaue vor allem auf Handlungsschnelligkeit und Spielübersicht und wie er mit dem Ball umgeht. Denn das Spiel wird ja immer schneller." Dann bespricht er sich mit anderen Scouts, wenn er nicht sicher ist, schaut sich ein Kollege den Spieler an. Dabei füllen sie für den Verein einen kleinen Scoutingbogen aus, in dem Stärken und Schwächen aufgelistet werden. Dann werden interessante Spieler zu einem Probetraining eingeladen. "Das bedeutet, sie nehmen viermal am normalen Training teil. Es kann ja sein, dass sie beim ersten Mal zu aufgeregt sind", erklärt Jungblut.

Jungblut, der selbst in Viersen Fußball gespielt hat, kam über die Businesstage und Robert Pinior an die Aufgabe des Scouts. Pinior hatte ihn damals angesprochen, ob er nicht Interesse an der ehrenamtlichen Aufgabe hätte. Doch Jungblut lehnte zunächst aus Zeitgründen ab. "Irgendwann aber hatte ich dann die Zeit, und weil ich gerne Fußball schaue und eben auch Jugendfußball, habe ich mich noch einmal gemeldet." Nun ist er einer von sechs Scouts in der deutschen Scouting-Abteilung des niederländischen Klubs. "Mir gefällt die Arbeit hier, man kennt sich untereinander und insgesamt herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre bei VVV", betont Jungblut.