2024-03-28T15:56:44.387Z

EM2016
Vier Espelner in Paris: (v. l.) Sascha Rübbelke sowie Matthias, Hendrick und Günter Austermeier nehmen im Stade de France vor dem EM-Spiel zwischen Deutschland und Polen in ihren deutsch-französischen Trikots Aufstellung.
Vier Espelner in Paris: (v. l.) Sascha Rübbelke sowie Matthias, Hendrick und Günter Austermeier nehmen im Stade de France vor dem EM-Spiel zwischen Deutschland und Polen in ihren deutsch-französischen Trikots Aufstellung.

"Ein unvergesslicher Tag mit europäischen Freunden"

Quartett aus Hövelhof-Espeln fährt zur EM nach Frankreich und genießt die gemeinsame Party mit Fans aus verschiedenen Nationen

Vier Espelner hatten sich am vergangenen Mittwoch auf den Weg nach Frankreich gemacht: Günter, Hendrick und Matthias Austermeier sowie Sascha Rübbelke fuhren zur Fußball-Europameisterschaft nach Paris und erlebten in deutsch-französischen Trikots das Vorrundenspiel zwischen Deutschland und Polen live im Stade de France, ehe es zum Kurzurlaub an die Cote d’Azur ging. Was das Espelner Quartett am Donnerstag bei der EM alles erlebte, schildert Hendrick Austermeier. Hier sein Bericht aus Paris:
„Ein kleiner, aber feiner Campingplatz irgendwo im Westen von Paris, kurz nach 7 Uhr morgens. Die Seine fließt grau und der Rasen ist noch nass von den nächtlichen Schauern, aber die meisten Campingplatz-Gäste sind schon wach und voller Vorfreude. Es gibt sehr viele Engländer, viele Deutsche, einige Iren, Nordiren, Waliser, Polen und Schweden. Alle sind sie in Paris, um gemeinsam die Fußball-Europameisterschaft zu feiern. So wie am Vorabend, als im völlig überfüllten Campingplatz-Restaurant mit Kronenbourg-Dosenbier auf den Sieg der Franzosen angestoßen wurde .

Nun ist es Donnerstag, der 16. Juni. Um 15 Uhr spielt Wales gegen England und um 21 Uhr die deutsche Mannschaft im Stade de France gegen Polen. Mit Tickets und Flaggen ausgerüstet, pilgerte der halbe Campingplatz zum nahe gelegenen Bahnhof – wir mittendrin. Mit der Bahn fahren wir zunächst ins Zentrum von Paris. Das erste Frischgezapfte gibt’s bei Notre-Dame. Dann zu Fuß zum Eiffelturm, mit einigen Trinkpausen, versteht sich. Am Eiffelturm gehen wir auf die große Fanmeile. Es gibt mehrere Sicherheitsschleusen, alles ist sehr gut organisiert und wir fühlen uns sicher.

Auf der größten Leinwand der Welt wurde soeben das Nachbarschaftsduell Wales gegen England angepfiffen. Geschätzt 50.000 Engländer und 10.000 Waliser stehen und hüpfen im knöcheltiefem Schlamm, denn es hatte einige heftige Regenschauer am Mittag gegeben. Wir begeben uns lieber etwas weiter nach hinten, wo wir das Spiel zusammen mit einigen Franzosen, Deutschen und Polen in Ruhe verfolgen können.

Als Wales das überraschende Führungstor schießt, schallt es aus tausenden Kehlen: „It’s going home, it’s going home, England’s going home“, auf die Melodie des Klassikers „Football’s coming home“. Beim Ausgleichstreffer und dem Siegtor der Engländer fliegen dann tausende Bierbecher gleichzeitig in die Luft. Und wir sind froh, hinten zu stehen, denn unser Highlight des Tages steht noch bevor. Vom Eiffelturm geht es dann mit der Metro direkt zum Stade de France. Auch hier wimmelt es von Sicherheitskräften. Aber sowohl vor als auch nach dem Spiel bleibt die Stimmung zwischen den polnischen und deutschen Anhängern absolut friedlich.

Das Stade France selbst ist beeindruckend und unsere Plätze sind der Hammer. Zehnte Reihe direkt hinter den Tor und mitten im Stimmungszentrum des deutschen Fanlagers. Während der Nationalhymne schwebt die Fernsehkamera über unsere Köpfe hinweg.

Die ersten zehn Minuten des Spiels lassen sich sehr gut an. Deutschland spielt stark und die Stimmung ist euphorisch. Die deutschen Anhänger sind leicht in der Überzahl und geben den Ton an. Doch nach und nach gewinnen die Polen immer mehr Zweikämpfe und Deutschland kann kaum noch zwingende Szenen erspielen. Mit Hilfe ihrer lautstarken Anhänger schaffen die Polen es dann auch, das 0:0 zu halten. Die kurze Enttäuschung über das Ergebnis ist aber längst verflogen, als wir zwei Stunden später komplett erschöpft in unsere Betten fallen. Ein unvergesslicher Tag mit europäischen Freunden liegt hinter uns.“

Hendrick Austermeier

Aufrufe: 020.6.2016, 08:54 Uhr
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