2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Foto: Sabrina Balzer / Heidenheimer Zeitung
Foto: Sabrina Balzer / Heidenheimer Zeitung

Ein Typ wie Gareth Bale

Der Top-Torschütze der TSG Giengen, Patrick Greiner, hat Meisterschaft und Aufstieg im Visier.

Seine Quote ist beeindruckend: 24 Tore und 18 Vorlagen gelangen Patrick Greiner in zwölf Spielen. Mit der TSG Giengen möchte der 23-jährige Fußballer die Meisterschaft in der Kreisliga B 5 holen und aufsteigen.
Ein paar Sekunden muss er überlegen. Doch dann ist er sich sicher: „Gareth Bale“, antwortet Patrick Greiner auf die Frage, welchem Profifußballer seine Spielweise am nächsten käme. Warum der Waliser? Weil der 91-Millionen-Mann vom spanischen Rekordmeister Real Madrid „auch auf der Außenbahn“ spiele, „technisch stark“ und „pfeilschnell“ sei.

Champions-League gegen Kreisliga B, die Diskrepanz könnte nicht größer sein. Und dennoch: Dass Patrick Greiner Fußballspielen kann, belegen die Statistiken. 24 Tore und 18 Vorlagen gelangen dem schnellen und technisch versierten Giengener in zwölf Spielen bislang – und das als linker Mittelfeldspieler. Der 23-Jährige hat damit keinen unwesentlichen Anteil am guten Abschneiden der TSG Giengen in dieser Spielzeit, die mit 44 Punkten und ungeschlagen als Herbstmeister überwintert.

Seit seiner Kindheit spielt der gelernte Maler und Lackierer, der in der großen Kreisstadt aufwuchs, heute noch hier lebt und auch arbeitet, für „seinen Verein“. Einzige Ausnahme: In der A-Jugend streifte sich der talentierte Kicker für eine Saison das Trikot der TSG Nattheim über. Doch es zog ihn – wohin auch sonst? – wieder zurück in die Heimat. Giengen sei für ihn „einfach eine Herzensangelegenheit“.

Auch als es bei seiner TSG in jüngster Vergangenheit sehr turbulent zuging (auf Spielmanipulation in der vergangenen Saison folgte ein Punkteabzug und letztlich auch der Abstieg), ein Wechsel kam für „Paddy“ nicht in Frage. „In guten wie in schlechten Zeiten, Fußballer mit so einer Einstellung muss es schließlich auch noch geben“, so sein Grundsatz.

Eine entscheidende Rolle bei seinem Verbleib in dieser Spielzeit spielte natürlich sein Trainer, Michael Fedchenheuer. „Er nimmt mich oft zur Seite, spricht viel mit mir und erklärt mir taktische Dinge. Er fordert mich aber auch, wir trainieren viel individuell“, so Greiner, der nur „höchst selten bis gar nie“ bei einer Trainingseinheit fehle.

Trotz seines Fleißes verpasste er in der Hinrunde einige Spiele – wegen einer Rot-Sperre, die er sich einhandelte, weil er sich mit einer Elfmeter-Entscheidung eines Schiedsrichters nicht einverstanden zeigte. „Das Zuschauen war Strafe genug, er hat definitiv daraus gelernt“, ist sich Greiners Trainer sicher.

Wer weiß, wie viele Tore Fedchenheuers Offensivspieler noch erzielt und vorbereitet hätte, wäre er die letzten Spiele dabei gewesen. Doch Vereinstreue hin oder her. Die jetzige Quote des 23-Jährigen reicht aus, um Begehrlichkeiten zu wecken. Und das nicht zu knapp. Gleich mehreren höherklassigen Vereinen habe Greiner in der Winterpause abgesagt. „Ich will mit diesem Team Meister werden“, erklärt er seine Entscheidungen. Wie es in der darauf folgenden Saison weitergehe – bekennt er ehrlich – werde man sehen.
Aufrufe: 012.2.2015, 15:00 Uhr
Ricarda Flämig / HZAutor