2024-04-25T08:06:26.759Z

Ligabericht
Maik Uhde, Erik Thommy und Raphael Framberger (von links) durften mit ins Trainingslager der Profis.	   F.: Klaus Rainer Krieger
Maik Uhde, Erik Thommy und Raphael Framberger (von links) durften mit ins Trainingslager der Profis. F.: Klaus Rainer Krieger

Ein Trio, ein Traum

Maik Uhde, Raphael Framberger und Erik Thommy vom FC Augsburg II sammeln erste Erfahrungen im Profibereich

Stammspieler in einer Profimannschaft. Wie viele Jugendliche träumen nur davon. Nicht alle Wünsche gehen im Leben in Erfüllung, aber bei Erik Thommy, 19, Raphael Framberger, 18, und bei Maik Uhde, 19, nimmt dieser Traum langsam Konturen an. Es ist die Generation „Jugend forscht“ beim Bundesligisten FC Augsburg. Ein weiteres hoffnungsvolles Talent ist der 18-jährige Arif Ekin, aber der fehlte im Trainingslager auf Gran Canaria wegen einer Verletzung.

Das Trio wirkt im Gespräch noch schüchterner als auf dem Platz. Dort absolvieren sie das volle Programm. Während Uhde und Framberger bereits mit einem Profivertrag ausgestattet sind, wurde bei Thommy nachgezogen. Er durfte im Trainingslager unterschreiben.

„Junge Wilde“ stellt man sich vielleicht anders vor. Es sind keine Tagträumer, die da vor einem sitzen und irgendwelche Flausen im Kopf haben, sondern junge Männer, die ihre Zukunft planen. Auch als Profi-Fußballer ist ein eventuelles Scheitern fest eingeplant.

„Ich habe die mittlere Reife, und wenn es nicht mit dem Fußball klappt, würde ich gerne als Erzieher arbeiten wie mein Bruder“, meint Framberger. Sein Bruder Daniel galt einst beim FCA auch als hoffnungsvolles Talent, heute spielt er in der Bezirksliga beim Kissinger SC. Neidisch ist der aber nicht auf Raphael. Im Gegenteil. „Der freut sich mit mir, dass ich dabei bin“, verrät Framberger. Uhde hat bereits ein zweites Standbein. Er macht bei der Computer-Firma Fujitsu eine Ausbildung als Elektroniker für Geräte und Systeme.

Thommy hingegen will ein Fernstudium absolvieren und später versuchen, sich damit abzusichern. Allen ist bewusst, dass im Fußball am Ende nicht immer die Leistung allein entscheidet. „Es gehört auch eine Portion Glück dazu und ein Trainer, der auf junge Spieler setzt“, sagt Thommy. Lernfähig sind alle und die älteren Spieler geben gerne Ratschläge. „Wir bekommen immer wieder Tipps. Ich persönlich achte vor allem auf das Verhalten der Innenverteidiger“, erzählt Uhde, der im Regionalliga-Team diesen Part spielt.

Chefcoach Markus Weinzierl spendet allen ein Pauschallob: „Es macht Spaß. Alle sind sehr engagiert und wir sind ja ein Verein, der gerne eigene Talente integrieren will. Ich hoffe, der eine oder andere spielt bei mir irgendwann in der SGL-Arena.“

Bis es so weit ist, kann es dauern. Das ist Framberger klar: „Bei der Ersten läuft es ja absolut optimal. Wir müssen immer versuchen, uns in der zweiten Mannschaft anzubieten.“ Oder wie Thommy sagt: „uns Schritt für Schritt zu etablieren“. Thommy hat bereits eine besondere Auszeichnung bekommen. Er erhielt die „Bayern-Treffer“-Trophäe für das schönste Tor im Amateurbereich im August 2013. Damals traf er in der Partie gegen 1860 München II aus gut 30 Metern.

Aber alle sind sich einig, dass der Weg zu ihrem Traum steinig ist. Dass sie dabei einiges versäumen, was für andere selbstverständlich ist, ist ihnen egal. Uhde sagt: „Dafür waren wir hier im Trainingslager auf Gran Canaria. Das ist auch etwas Besonderes.“

Aufrufe: 013.1.2014, 15:55 Uhr
Augsburger Allgemeine / Wolfgang LangnerAutor