2024-04-24T13:20:38.835Z

FuPa Portrait

Ein Traum bleibt nach dem Abschied

Roger Reiter beendet bei der SG BOB seine Trainertätigkeit - Marco Wallesch kommt

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In einer Woche beendet Roger Reiter seine Trainertätigkeit bei der SG Bettingen/Oberweis/Baustert (SG BOB). Als sein Entschluss im November reifte, war der Zug nach ganz oben längst abgefahren. Im TV-Gespräch lässt Reiter seine vierjährige Amtszeit nochmals Revue passieren.

Bettingen. Roger Reiter setzt einen Schlussstrich unter eine „sehr unglücklich verlaufende Saison. Das haben wir uns sicherlich anders vorgestellt, wir hatten mit vielen Verletzungen zu kämpfen, bekamen zu viele Karten gegen uns und alles ist ein bisschen enttäuschend.“ Das ursprüngliche Ziel, unter die ersten Fünf zu kommen, ist zwar noch realisierbar, doch insgeheim hatte man in Oberweis und Umgebung dem Führungsduo Bitburg und Arzfeld den Kampf angesagt. Nach der deprimierenden 1:5-Pleite gegen den FC Bitburg reifte in Reiter der Entschluss, das Handtuch zu werfen. Seit Januar weiß die Mannschaft Bescheid, neue Ideen und ein neuer Schwung sind das, was die Mannschaft künftig brauche, betont der scheidende Coach. Sein Nachfolger steht bereits in den Startlöchern: Marco Wallesch übernimmt ab dem 1.7. offiziell, doch der noch in Diensten stehende Coach der SG Koosbüsch hat das Team schon mehrfach beobachtet. Saisonübergreifend stand Roger Reiter knapp vier Jahre lang an der Seitenlinie bei der SG BOB, übernahm das Team in der Bezirksliga von Peter Zeimentz, doch der Ligaverbleib gelang ihm nicht. Auch bei seinem zweiten Engagement musste das Team aus der Bezirksliga absteigen, als Reiter als Feuerwehrmann für Rüdiger Otte einsprang. „Wir sind damals knapp gescheitert, hatten nur zwei Punkte Rückstand zum Klassenerhalt. Die Qualität in der Breite fehlte.“ In der darauf folgenden A-Liga-Saison führte der Coach das Team auf Platz fünf und gegen Arzfeld ins Pokalfinale. In der Rheinlandpokal-Saison gelangen zwei sensationelle Siege gegen zwei Bezirksligisten: erst musste der SV Zeltingen-Rachtig beim 4:3 dran glauben, dann eliminierte man die SG Ellscheid mit 3:1. Erst in der dritten Runde kam gegen den heutigen Meister SG Irsch beim 1:8 das Aus. Gute Spieler hat Roger Reiter bei seiner Mannschaft genug gesehen. „Egal, ob das ein Christoph Hübner war, der als Supertalent nach Kyllburg wechselte, oder ein Dominic Thielmann oder ein Marcel Friedrich, der seinen Weg machen wird, ich durfte viele großartige Spieler trainieren.“ Doch zwei fanden den Weg nicht nach Oberweis: seine Söhne Marius (SV Schleid) und Moritz (FC Bitburg) blieben ihren Vereinen treu. „Dass sie nicht unter mir spielten, ärgert mich nicht. Sie werden ihren eigenen Weg machen.“ Doch Reiter hegt einen Traum: „Ich möchte gern, egal wann und bei welchem Verein auch immer, mit meinen beiden Söhnen mal zusammenarbeiten.“ Der scheidende Coach wird viele schöne Erinnerungen mitnehmen. „Die Kameradschaft war genial. Das sind viele nette Jungs, mit denen man Pferde stehlen kann. Wir unternahmen viel, waren auf Bierfesten, zum Oktoberfest, der Saisoneröffnung und bei Winterwanderungen präsent.“ Als Spieler des FC Bitburg erlebte er den Rheinlandpokalsieg mit, mit „Euro“-Eddy (Schmitt) coachte er gemeinsam den FCB in der Bezirksliga. „Das war kurios damals. Die Auflösung der Landesliga war schon beschlossen, die ersten Sechs der Bezirksliga blieben drin, ab Platz sieben ging es in die A-Klasse. Beim letzten Spiel gegen Weinsheim führten wir schon 3:1, verloren dann 3:4 und stiegen als Siebter in die A-Klasse ab.“ Ab Juni hat Roger Reiter wieder mehr Zeit zum Motorradfahren. „Mit meiner Partnerin geht es dann schon mal in die Toskana oder zum Gardasee.“ Und irgendwann mit der Taktiktafel zur nächsten Teambesprechung. (L.S.).

Aufrufe: 012.5.2015, 23:42 Uhr
Lutz SchinköthAutor