2024-04-29T14:34:45.518Z

Turnier
Mit Volldampf Richtung Torbogen: Außergewöhnliches Speedometerschießen am "Saareck" vereint Spieler und Schiris. Foto: Presta
Mit Volldampf Richtung Torbogen: Außergewöhnliches Speedometerschießen am "Saareck" vereint Spieler und Schiris. Foto: Presta

Ein Tor muss her!

"Turnier der Herzen" bringt 15 außergewöhnliche Teams aus ganz Deutschland zusammen / SV Schierstein und VSG Wiesbaden veranstalten Fußballwettbewerb und Speedometerschießen der besonderen Art

WIESBADEN. Es war ein wenig wie einst im Santiago Bernabeu zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund, als FuPa mit seinem Speedometer am Samstag ans Saareck kam. Obwohl insgesamt 15 Teams bei der achten Ausgabe des „Turniers der Herzen“ für Menschen mit Behinderung die rote Erde auf drei Kleinfeldern umpflügten, schien ein Tor zu fehlen, und zwar eines auf das die Fußballfreunde ihre Schusskräfte richten konnten. Doch nicht nur an der „Puerta del Sol“, sondern auch in Schierstein weiß man zu improvisieren.

So wurde der Torbogeneingang in Richtung Tennis-Courts kurzerhand zur Location fürs Speedometerschießen umfunktioniert und bot Kickerfreuden für Groß und Klein. Jeder war bemüht den Hammer auszupacken und das runde Leder so wuchtig wie nur möglich gegen das verschlossene Gittertor zu jagen. Selbst die jungen Schiedsrichter suchten in Spielpausen immer wieder den Weg zum Schussgeschwindigkeitsmessgerät.

Fairness und Respekt machen Schiris das Leben leichter

Doch nicht nur wegen des Speedometers erlebten die sechs Unparteiischen aus Vereinen der Umgebung ein Turnier der besonderen Art: Statt ständiger Kritik von unzufriedenen Spielern, Fans oder Trainern prägten Fairness und Respekt den Umgang auf dem Platz. „Speziell auf Platz drei entschuldigen sich die Spieler sofort, wenn etwas passiert ist. Auf Platz eins geht es da schon etwas härter zur Sache“, erklärte Schiedsrichter Pascal Ackermann vom FC Naurod.

Trotz aller sportlichen Qualitätsunterschiede durfte jedes der aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Teams sechs Spiele bestreiten. Die Organisatoren um Lothar Simon, Vorsitzender der VSG Wiesbaden, hatten nämlich keine K.-o.-Runde, sondern zwei Gruppenphasen als Turniermodus gewählt. Egal ob psychische oder körperliche Sinnesschädigung, egal ob Männlein oder Weiblein, egal ob Junioren, Senioren oder Alte Herren – im Sinne der Inklusion war für jeden Platz auf der roten Asche.

Organisatorischer Rahmen und Sonnenschein sorgen für strahlende Gesichter

Abseits des Feldes trugen zudem Speisen und Getränke, ein Zeltdach mit Bänken und Biertischen, Torwand und Hüpfburg dazu bei, dass Zuschauer und Kicker mit der Sonne um die Wette strahlten. Dementsprechend gut war die Laune bei den Turnierverantwortlichen des SV Schierstein, der mit der VSG seit langem eine funktionierende Kooperation pflegt: „Es passt alles perfekt“, zeigten sich Uwe Diehl und Jesco Bonello aus dem Vorstand der 13er rundum zufrieden mit dem außergewöhnlichen Fußballfest.

Aufrufe: 014.6.2015, 09:55 Uhr
Sérgio PrestaAutor