2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Zunächst trifft Viktorias René Klingenburg zum 2:0 gegen FC-Keeper Daniel Mesenhöler und Xhuljo Tabaku, anschließend muss der Mittelfeldspieler verletzt vom Feld getragen werden., Foto: Dahmen
Zunächst trifft Viktorias René Klingenburg zum 2:0 gegen FC-Keeper Daniel Mesenhöler und Xhuljo Tabaku, anschließend muss der Mittelfeldspieler verletzt vom Feld getragen werden., Foto: Dahmen

Ein teuer erkaufter Sieg für die Viktoria

Beim 4:0 Erfolg gegen die U21 des 1. FC Köln verletzt sich René Klingenburg nach einem Foul von Marius Laux schwer und wird der Viktoria für mehrere Monate fehlen. Für den Winterneuzugang ist die Saison somit beendet.

Eine zuvor perfekte Woche endete für René Klingenburg mit einem gewaltigen Schrecken. Der Viktoria-Mittelfeldspieler zog sich beim Fußball-Regionalliga-Spiel gegen die U 21 des 1. FC Köln (4:0; 2:0) einen Wadenbeinbruch zu und wird monatelang pausieren müssen. Das war zweifellos die bitterste Nachricht, die dieses einseitige Derby hinterließ. Der 21-Jährige, der noch am Dienstag beim 2:0 im Verbandspokal-Halfinale bei Fortuna Köln das wichtige 1:0 erzielt hatte, bestätigte zunächst seine beachtliche Form mit einem weiteren Tor gegen die U 21 des FC. Mit einem für einen 1,90-Meter großen Spieler ziemlich eleganten Wackler hatte er Xhuljo Tabaku ins Leere laufen lassen und den Ball humorlos ins rechte Eck zum zwischenzeitlichen 2:0 (41.) geschossen.

Dafür, dass Klingenburg den Abpfiff nicht mehr mit seinem Team auf dem Feld erlebte, sorgte Marius Laux mit einer übermotivierten Aktion: Exakt 42 Minuten waren in einem bis dahin friedlichen Nachbarschaftsduell absolviert, als der U-21-Kapitän dem Viktoria-Akteur unweit der eigenen Trainerbank mit hohem Tempo in die Beine fuhr. Laux sah Gelb, Klingenburg krümmte sich vor Schmerzen und musste gestützt von zwei Betreuern vom Feld geführt werden.


Foto: Dahmen

Was Viktorias Sportvorstand bereits in der Halbzeit befürchtet hatte, wurde am Abend zur traurigen Gewissheit: „René hat sich das Wadenbein gebrochen, wird mindestens drei Monate ausfallen und am Montag operiert”, überbrachte Franz Wunderlich die Diagnose der Ärzte.

Es ehrt den ansonsten stets besonnenen Marius Laux, dass er sich unmittelbar nach dem Schlusspfiff für seinen Aussetzer entschuldigte: „Ich bin in der Situation einen Schritt zu spät gekommen”, erklärte der Angreifer, „und habe mich selbst erschrocken, dass ich ihn so erwischt habe. Das tut mir wirklich sehr leid.” Auch FC-Trainer Stephan Engels bedauerte die Aktion seines Spielführers auf der anschließenden Pressekonferenz: „Im Namen des gesamten 1. FC Köln möchte ich mich für die schwere Verletzung entschuldigen”, leistete der einstige Profi Abbitte. „Ich möchte meinen Spieler aber auch in Schutz nehmen: Er ist kein Foulspieler.” Die Entschuldigungen beider Herren wirkten zwar aufrichtig, helfen dem gefoulten Fußballer auf der anderen Seite aber auch nicht weiter, weil die Saison für René Klingenburg bereits Anfang April beendet ist.

Der Höhenberger Coach Tomasz Kaczmarek schien am Samstagnachmittag zunächst ebenfalls wenig Lust zu haben, auf die gute Vorstellung seiner Mannschaft im Detail einzugehen: „Die Verletzung tut uns aus zwei Gründen richtig weh”, sagte der 30-Jährige sichtbar betrübt, „zum einen kam René immer besser in Fahrt und zum anderen ist er ein überragender Typ. Die Mannschaft liebt ihn. Es ist traurig, dass er in den nächsten Wochen nicht regelmäßig bei uns sein wird.” Angesichts der schweren Verletzung von Viktorias Neuzugang geriet das Geschehen auf dem Rasen beinahe zur Nebensache.

Nachdem die zusehends in Abstiegsnot schliddernden Gäste ordentlich begonnen hatten und durch einen Lupfer des überzeugenden David Bors fast in Führung gegangen wären (10.), gelang dem FC Viktoria durch einen von Mike Wunderlich verwandelten Strafstoß recht überraschend das frühe 1:0 (13.). Die U 21 nahm hernach zwar noch teil an der Partie, wirkte aber spätestens nach Klingenburgs Tor (42.) angezählt. Die beiden aus Kontersituationen resultierenden Treffer des starken Tim Väyrynen (54./78.) sorgten für ein gerechtes Resultat, konnten das Leid von René Klingenburg jedoch nur unzureichend mildern.

Aufrufe: 012.4.2015, 20:09 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor