2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Silvio Pagano müht sich im Kopfballduell mit Bochums Sinan Kurt (l.), Foto: Rainer Dahmen
Silvio Pagano müht sich im Kopfballduell mit Bochums Sinan Kurt (l.), Foto: Rainer Dahmen

Ein Tag ohne glückliches Ende

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Der FC Viktoria investiert gegen den VfL Bochum viel und kreiert einige Chancen, kommt aber über ein 0:0 nicht hinaus und liegt nun wieder drei Punkte hinter Mönchengladbach

Köln. Der Regisseur hatte partout nicht mitspielen wollen und in seinem Drehbuch offenbar kein Happy End vorgesehen. Dabei hätte alles so schön sein können am frühen Samstagabend. Pünktlich zu Beginn der Fußball-Regionalliga-Partie zwischen dem FC Viktoria Köln und der U 23 des VfL Bochum hatte sich die Sonne ihren Weg gebahnt und die bedrohlich dunklen Wolken beiseite gedrückt.

Und was folgte, war an Dramatik nicht zu überbieten. Trotz aller Bemühungen war die Viktoria im Heimspiel gegen die Gäste aus dem Ruhrgebiet nicht über ein karges 0:0 hinausgekommen. Marcus Steegmann, Kölns erfahrener Stürmer, war einer der ersten, der sich nach einem aus Höhenberger Sicht frustrierenden Abend zu Wort meldete: „Natürlich ist die Enttäuschung riesengroß”, sagte der Ex-Profi mit finsterer Miene. „Der Ball wollte einfach nicht ins Tor.”

Obwohl die Gastgeber zumindest vorübergehend die Tabellenspitze erklommen hatten, bevor sie Borussia Mönchengladbach II am Sonntag dank eines 2:1 gegen den FC Kray wieder übernahm, machte sich allenthalben Ernüchterung breit. Der FC Viktoria hat durch das Remis eine große Chance vergeben und es verpasst, sich von Borussia Mönchengladbach II abzusetzen. Trotz der vertanen Gelegenheit, im Titelrennen vorzulegen, blieb Kölns Trainer Tomasz Kaczmarek in seiner Analyse gewohnt sachlich. Der 30-Jährige sagte: „Man muss akzeptieren, dass das Spiel 0:0 endet. Wir haben unglaublich viel investiert, aber das Tor wollte uns nicht gelingen.”

Es wäre ungerecht, wenn man den elf Viktoria-Spielern einen Vorwurf machen würde: Wie in den Wochen zuvor schien die Elf fokussiert und zielorientiert, sie arbeitete mit Vehemenz an einer frühen Führung. Allein Timo Röttger vergab in der ersten Halbzeit gleich zweimal aussichtsreich. Er scheiterte zunächst am guten VfL-Torwart Felix Dornebusch (19.) und schoss anschließend nach einer Hereingabe von Silvio Pagano aus kurzer Distanz (42.) vorbei.

Kaczmarek reagierte in der Pause, nahm den viel zu kompliziert spielenden Japaner Masatoshi Hamanaka vom Feld und beorderte Jules Schwadorf auf die rechte Außenbahn. Der quirlige Zugang aus Wattenscheid verlieh den Bemühungen der Gastgeber noch mehr Schwung; beinahe jeder Angriff lief fortan über die Seite des 22-jährigen Angreifers. Das 1:0 schien lediglich eine Frage der Zeit zu sein. Doch weder Steegmann, dessen Versuch in letzter Sekunde von einem Bochumer Abwehrbein abgewehrt wurde (73.), noch der unglücklich agierende Tim Väyrynen (88.), der den Ball aus fünf Metern am Tor vorbei schoss, vermochten es, die ersehnte Führung zu erzielen. Als schließlich der aufgerückte Innenverteidiger Daniel Reiche in der siebten Minute der Nachspielzeit per Kopf am famosen Dornebusch scheiterte, war klar: Dieser Tag ist nicht gemacht für ein Happy End.

Pokalendspiel am Donnerstag

Kaczmarek hat den Glauben an sein Team trotzdem nicht verloren: „Die Meisterschaft wird nicht heute, sondern am letzten Spieltag entschieden. Wir sind weiter gut drauf.” Am Donnerstag (14 Uhr, Bonner Sportpark Nord) steht für den FC Viktoria das Finale im Mittelrheinpokal gegen den Mittelrheinligisten Bonner SC auf der Agenda — vielleicht hat sich der Regisseur dann ein besseres Ende für die Höhenberger ausgedacht.

Aufrufe: 010.5.2015, 20:09 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor