Ein Tänzchen für die Fans

Auch sein Trainer Patrick Helmes war angetan vom Auftritt seiner Elf, die erneut ohne Unterstützung aus dem Profikader auskommen musste. Dafür rückten wieder einmal vier A-Junioren ins Team, Birk Risa und Hikmet Ciftci gar in die Startelf. „Es macht Spaß, den Jungs zuzugucken. Sie investieren unglaublich viel und geben nie auf“, sagte Helmes.

Und fast wäre den Kölnern vor 660 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion der schnellste Treffer der Saison gelungen. Als Winterneuzugang Stanley Ratifo allein auf das Tor von Wattenscheids Keeper Edin Sancaktar zulief, waren noch keine 20 Sekunden gespielt. Doch der Torjubel blieb den FC-Anhängern förmlich im Halse stecken, als Ratifos Abschluss an den Innenpfosten klatschte.

Wer nun allerdings mit einem Offensivfeuerwerk beider Teams gerechnet hatte, wurde enttäuscht. Dennoch hatten die Kölner angetrieben von Hikmet Ciftci das Spiel weitgehend im Griff. Doch offensiv fehlte ein wenig die Zielstrebigkeit. Ein schöner Antritt mit Abschluss von Ciftci, der zu Beginn schon den Pass auf Ratifo gespielt hatte, war eine der wenigen gefährlichen Szenen.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Kölner zunächst das bessere Team, bis sich Mittelfeldspieler Jonas Hildebrandt einen folgenschweren Fauxpas leistete. Sein Rückpass auf Keeper Matthias Hamrol landete bei Wattenscheids Stürmer Daniel Keita-Ruel, der den FC-Keeper umspielte und zur überraschenden Führung einschob (62.) „Es war sicherlich sehr wichtig, dass wir direkt antworten konnten, sonst wäre es schwer geworden“, sagte Helmes.

Die Antwort kam drei Minuten später: Bei einem Schussversuch von Birk Risa warf sich ein Wattenscheider in die Flugbahn des Balles und wehrte diesen mit der Hand ab. Torjäger Roman Prokoph ließ sich die Chance auf Saisontreffer Nummer 15 nicht nehmen und verwandelte sicher vom Elfmeterpunkt.

Anschließend sah es lange nach einem Remis aus. Doch dann fasste sich Ratifo noch einmal ein Herz und tankte sich an der Grundlinie gegen zwei Gegenspieler durch. Nach Doppelpass mit Prokoph scheiterte er zwar an Torwart Sancaktar, doch der Ball prallte vor die Füße des eingewechselten Ouahim, der zum umjubelten Siegtreffer einschob.

„Ich habe schon vorher ein paar Mal spekuliert, dieses Mal kam der Ball dann tatsächlich zu mir“, sagte Ouahim mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Es war zugleich der krönende Abschluss für eine kämpferisch beeindruckende Leistung der Kölner, die den FC in der Tabelle auf Platz acht katapultierte.

Köln: Hamrol – Kusic (90. Moitke), Perrey, Siemann, Risa – Laux, Hildebrandt, Klauß (86. Ban), Ciftci (79. Ouahim) – Prokoph, Ratifo

Tore: 0:1 Keita-Ruel (62.), 1:1 Prokoph (65./Handelfmeter), 2:1 Ouahim (83.)