2024-04-19T07:32:36.736Z

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F: Penner
F: Penner

Ein stetiger Lernprozess

Der VfB Schloß Holte durchlebt eine sorglose erste Saison nach dem Aufstieg - auch weil Trainer, Spieler und Umfeld stets die Ruhe bewahren

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Die Landesliga-Fußballer des VfB Schloß Holte atmeten am viertletzten Spieltag ganz tief durch. Nach dem 3:2-Sieg beim SV Avenwedde hatte der Aufsteiger vorzeitig die Klasse gesichert. Das große Saisonziel war erreicht.

Es ist erstaunlich: Der VfB platzierte sich in der abgelaufenen Spielzeit nie in der oberen Tabellenhälfte. Und doch erlebten die Holter eine ruhige Saison. Sicherlich hat es gedauert, bis der Aufsteiger in der neuen Liga Fuß gefasst hat, aber auch in schwierigen Situationen verloren Spieler, Trainer und Umfeld nie die Geduld. „Ich habe die Mannschaft manches Mal bewundert, wie schnell sie Niederlagen abgehakt hat“, sagt VfB-Coach Mario Lüke, „ab und zu ging es mir persönlich sogar ein wenig zu schnell. Aber im Grunde war es immer positiv, dass sich die Spieler gleich wieder auf die dann anstehenden Aufgaben konzentriert haben.“

Von Spieltag 1 bis 30 durchliefen die Holter einen Lernprozess. Zunächst gingen sie ihre Spiele zu lax an. „Wir dachten, wir können mit dem Fußball, mit dem wir in der Bezirksliga erfolgreich waren, auch eine Klasse höher bestehen“, erklärt der VfB-Trainer. Ein Irrtum. Das größte Manko bis zum Schluss: das Auslassen von Chancen. Und: Auf Landesliga-Niveau werden kleinste Fehler sofort bestraft. Die VfB-Jungs sind im Laufe der Saison in ihrer Spielweise variabler geworden. Sie haben gelernt, kompakt und abwartend an der Mittellinie zu stehen, anstatt im Hurra-Stil ihre Gegner anzulaufen. Denn auf diese Weise kamen die Holter in der Bezirksliga zum Erfolg.


Die Spieler mussten vor allem in ihren Handlungen schneller werden: Wie schätze ich eine Spielsituation ein? Wie löse ich sie am besten? „Der Befehl von Kopf in den Fuß musste bei allen zügiger werden“, erklärt Mario Lüke. Dadurch habe sich auch die Spielintelligenz bei allen verbessert. „Und dazu gehört auch, zu erkennen, wenn das einfache Mittel das Beste ist. Anstatt alles spielerisch zu lösen, war manchmal auch der lange Ball die richtige Entscheidung“, sagt der Holter Coach. Lüke selbst hat sich noch akribischer auf die Gegner vorbereitet. Der VfB verließ sich nicht mehr nur seine eigenen Stärken, sondern wog viel mehr ab, wie man den Qualitäten der gegnerischen Mannschaften am geschicktesten begegnet.

Die Holter können mit ihrer ersten Landesliga-Saison nach 15 Jahren und Tabellenplatz 9 hochzufrieden sein. Schließlich ist das Team jung. Zudem hatte kaum ein Akteur vor einem Jahr Landesliga-Erfahrung aufzuiweisen. Die neue Saison dürfte ungleich schwerer werden. Dann gilt es das ohne Zweifel vorhandene Potenzial zu bestätigen.

Aufrufe: 018.6.2016, 14:00 Uhr
PlaßhenrichAutor