2024-04-25T14:35:39.956Z

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"Ein Spielertyp, den ich mag"

FuPa hat mit Trainer Christoph Böger die Neuzugänge des FC Coburg unter die Lupe genommen

Sechs Siege, drei Unentschieden und sechs Niederlagen: Der FC Coburg spielt in der Landesliga Nordwest bisher eine solide Saison. Das Team um Trainer Christoph Böger belegt aktuell den zehnten Tabellenplatz und gastiert am kommenden Wochenende beim ASV Rimpar. Die lokalen Fußballexperten sehen bei den neuen Gegnern des FC Coburg nicht nur einen Qualitätsunterschied im Vergleich zur Bezirksliga, auch die Neuverpflichtungen im Kader des Aufsteigers konnten seit Beginn der Saison wohlwollend beobachtet werden. Es sind die neuen Gesichter des FC Coburg: Der Neuzugang-Check!


Schon 15 Spiele durfte Christian Schneider in der Bayernliga bestreiten. Der Verein war damals der SV Memmelsdorf. Heute ein Ligakonkurrent des Links- oder Rechtsaußen. In 13 Spielen erzielte Schneider zwar nur einen Treffer, für Coach Böger jedoch ein Spieler, von dem er zu 100% überzeugt ist: „Christian ist einer der Pechvögel unserer Mannschaft. Im Moment fällt er schon seit zwei Wochen aufgrund einer Grippe aus. Dazu arbeitet er im Schichtdienst, was es natürlich schwierig macht. Nichtsdestotrotz sind wir vollkommen überzeugt von ihm. Er kämpft sich nach Verletzungen immer wieder zurück. Außerdem ist ihm hoch anzurechnen, dass er mit unserer zweiten Mannschaft trainiert und sich so ein wenig Praxis holt.“

Wie Schneider auch, spielt der aus der Bayernliga kommende Innenverteidiger Carsten Hahn seit dieser Saison unter Böger. „Der gesamte Verein wird noch viel Freude an ihm haben. Aufgrund des Studiums zog es ihn nach Coburg. Ich erinnerte mich an seinen Ehrgeiz und seine Kopfballstärke. Für mich ein Innenverteidiger mit sehr vielen Möglichkeiten, auch wenn er noch nicht permanent gespielt hat“, sagt Böger. Hahn kam sowohl in der Landesliga Nord als auch in der Landesliga Nordost schon zu Einsätzen. „Er beweist Führungsqualitäten und hat sehr viel Potential. Er bringt als Innenverteidiger alles mit, was man braucht. Die flachen und harten Bälle kommen sehr präzise zu seinen Mitspielern an. Ein spielstarker Fußballer mit Qualitäten in der Spieleröffnung“, so Böger weiter. Im Moment ist der erst 22-Jährige wegen einer Roten Karte gesperrt. Sein Trainer war nicht ganz zufrieden mit der Entscheidung: „Aus meiner Sicht war es eine Fehlentscheidung, ihn so zu bestrafen.“

Ein Neuzugang, der bis zum 14. Spieltag alle Spiele von Beginn an bestritt, nun aber für eine ungewisse Zeit ausfällt, ist der defensive Mittelfeldspieler Yannik Krebs. Auch für ihn findet der Trainer lobende Worte: „Er hat auf der Sechser-Position alle Erwartungen erfüllt und hat sich dementsprechend den Stammplatz verdient erkämpft.“ Umso ärgerlicher der Knöchelbruch, den sich der defensive Mittelfeldspieler beim letzten Heimsieg gegen Schweinfurt zugezogen hat. „Die Verletzung tut sehr weh. Schon in der Jugend hatte er mit Schambein- und Adduktorenproblemen zu kämpfen“, führt Böger weiter fort. Besonders bitter: Krebs studiert Sport, was den Knöchelbruch möglicherweise auch zu einer persönlichen Herausforderung machen lässt. Doch auch hier blickt der Trainer des FCC positiv in die Zukunft: „Er wird es mit Sicherheit überstehen. Er hat ein intaktes Umfeld und wird weiterhin ein wichtiger Teil unserer Mannschaft sein.“

Der letzte externe Neuzugang des FC Coburg ist der 26-jährige Lukas Mosert. Letzte Saison zog der Sohn des ehemaligen DDR-Spielers Erhard Mosert noch die Fäden beim Suhler SV, heute sieht ihn Böger als festen Bestandteil des Kollektivs. „Ein Spielertyp, den ich mag. Er kann richtig gut kicken, ist technisch versiert, hat aber noch Luft nach oben. Leider kann er nur zweimal trainieren. Des Weiteren muss er sich an die Spielklasse gewöhnen, da fehlt eventuell der letzte Schub, aber auch er ist sehr wertvoll für das Team. Auf der Sechs kommt er gut zur Geltung, hat einen unglaublichen Schuss und mit seinem Vater hat er nicht nur einen treuen Zuschauer, sondern wohl auch den größten Kritiker.“

Während Krebs, Mosert, Hahn und Schneider schon einige Erfahrungen im Herrenbereich sammeln konnten, überzeugten beim FC Coburg darüber hinaus die Eigengewächse des Vereins. Besonders hervorgehoben werden können Torwart Daniel Shabestari und der junge Fabian Carl, die beide theoretisch noch in der A-Jugend (!) auflaufen können. Böger: „Fabian Carl hat seine Stärken primär im Angriff mit dem Ball. Er selbst hat schon getroffen und sich für die starken Leistungen belohnt. Er sucht quasi die Grundlinie, vergisst aber dabei nie das Auge für die Mitspieler. Schade, dass er nicht das 2:2 gegen Schwebenried erzielt hat, aber so ist der Fußball.“

Für die nötige Ruhe im Kasten des Aufsteigers sorgt der junge Shabestari. In Bögers Augen passt er perfekt ins System: „Unbeschreiblich, wie schnell er das geschafft hat. Er ist ein mitspielender Torwart, der sehr ballsicher ist. Da wir sehr offensiv ausgerichtet sind, passt so ein Torwart, der für den Spielaufbau mitverantwortlich ist, perfekt ins Konzept.“

Dass Shabestari und Carl nicht die letzten beiden Eigengewächse des FC Coburg sein werden, die sich in der Landesliga etablieren, lässt sich vor allem am Kader des Aufsteigers ablesen. Insgesamt elf U19 Spieler füllen den breiten Kader des Landesligisten. Für Trainer Christoph Böger ein gutes Zeichen für die Zukunft: „Es war klar, dass wir nicht alle spielen lassen können. Der Großteil spielt für unsere zweite Mannschaft und liegt dort gerade ungeschlagen auf dem ersten Tabellenplatz. Das machen die Jungs super. Unser Konzept fruchtet, denn ein guter Unterbau bildet die Basis für die Zukunft. Sehen wir in den Jungs Potential, dann ziehen wir sie hoch.“ Daniel Puff und Jannik Pfreunder sind zwei weitere A-Jugend Spieler, von denen man in Zukunft durchaus etwas hören könnte. Böger bleibt gelassen: „Wir halten große Stücke auf unsere A-Jugend Spieler. Wir werden die Sache aber behutsam angehen und nichts überstürzen.“

Aufrufe: 015.10.2015, 10:38 Uhr
Kai HeermannAutor