2024-05-02T16:12:49.858Z

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Bei der Partie um Platz drei, Groß'lohe gegen Seligenporten (grün), gab es ein Traumtor - aber kein Schiedsrichtergespann. F: Giurdanella
Bei der Partie um Platz drei, Groß'lohe gegen Seligenporten (grün), gab es ein Traumtor - aber kein Schiedsrichtergespann. F: Giurdanella

Ein Spiel ohne Schiris: Hallenpartie sorgt für Zündstoff

HKM-Endrunde Neumarkt/Jura: Beim Spiel um Platz drei zwischen Groß'lohe und Seligenporten Mitte Januar stand kein Unparteiischer auf dem Feld +++ Siegerehrung boykottiert

Es war der wohl größte Aufreger in der vergan­genen Hallenfußball-Saison: ein Spiel ohne Schiedsrichter und zwar nicht irgendeines, sondern immer­hin das Match um Platz drei bei der Endrunde der Herren im Kreis Neu­markt/ Jura. Die Sache hat in den vergangenen Wochen vor allem in Funktionärskreisen für reichlich Diskussions- und Zündstoff ge­sorgt, gilt jetzt aber als abgehakt und wird keine sportgerichtlichen Konsequenzen nach sich ziehen.

So berichtete es jedenfalls Oli­ver Johannes, der Obmann der Schiedsrichtergruppe Neumarkt, bei den Kollegen des Jura Südens auf deren Tagung in Emetzheim. Johannes rollte im Namen des ver­hinderten Kreisobmanns Dr. Sven Laumer noch einmal den Fall vom 15. Januar auf. Der SC Groß­schwarzenlohe und der SV Seli­genporten spielten damals in der Schwabacher Hocheder-Halle den dritten Platz der Herren-Kreis­meisterschaft aus, ohne dass die erforderlichen zwei Unpar­teiischen zur Einhaltung der Futsal-Regeln dabei waren. Auslöser für die gan­ze Situation war nach Darstellung von Oliver Johannes das voran­gegangene Halbfinale zwischen Seligenpor­ten und dem ASV Neu­markt. Ein Zehnmeter (nach dem vierten Foul) führte kurz vor Schluss zum Neumarkter Siegtor, was die Seligenportener Delega­tion auf die Palme brachte. Um die Wogen zu glätten, sprach der Neu­markter Obmann mit dem SVS-Trainer und entschied dann auf eine Umbesetzung der Referees im „kleinen“ und „großen“ Finale.

Während die entsprechenden Aktivitäten im Hintergrund liefen, standen allerdings die Teams von Seligenporten und Großschwar­zenlohe schon auf dem Hallenpar­kett und legten dann los – wohlge­merkt ohne Schiedsrichter. „Ein absolutes No-Go“, wie Johannes unterstreicht.

Die Partie verlief reibungslos, was vor allem daran lag, dass es sportlich um nichts mehr ging. Kreisspielleitung und die Verant­wortlichen aus dem Schiri-Wesen ließen die Sache laufen. Beim an­schließenden Finale (der TSV 1860 Weißenburg gewann im Sechsme­terschießen gegen Neumarkt) stellten die Referees eines ihrer beiden Duos zur Verfügung und verhinderten somit einen drohen­den Eklat.

Siegerehrung boykottiert

Nach Spielende zogen es die Schiedsrichter dann jedoch vor, still und leise zu gehen und nicht mehr – wie sonst üblich – an der Siegerehrung teilzunehmen. Damit war die Sache aber längst nicht erledigt, im Gegenteil: Die Debatten gingen jetzt erst richtig los. Nach langen Überlegungen und etlichen Gesprächen kam man nun zu dem Entschluss, von einer Meldung oder Anzeige abzusehen, wie Oliver Johannes berichtete. In Zukunft werde man alles daran setzen, um ähnliche Vorfälle zu vermeiden.

„Das Ganze hätte so nicht pas­sieren dürfen“, stellt der Obmann auch mit Blick auf die aktuellen Bemühungen um Schiri-Neulinge in den drei Gruppen des Kreisge­biets (Jura Nord, Jura Süd und Neumarkt) fest. Sie hatten im Rahmen der Kreisendrunde sogar noch Werbung für die anstehenden Lehrgänge gemacht. Und dann geht am gleichen Tag ein Spiel ohne Schiedsrichter über die Bühne. „Da wurde die Arbeit fast mit Füßen getreten“, findet Johan­nes, hofft aber gleichzeitig, das leidige Thema letztmals angespro­chen zu haben.

Aufrufe: 015.2.2017, 13:37 Uhr
um (WT)Autor