Ein Sieg der Moral

SV 1912 Kostheim - TuS Dotzheim 3:2 (0:1)

Das zweite Verfolgerduell des Spieltags fand in Mainz-Kostheim statt, wo der Tabellendritte den Tabellenachten TuS Dotzheim empfing. Wer landet am Ende der Saison hinter dem enteilten SV Italia Wiesbaden auf dem Relegationsplatz? Kostheim tat sich zunächst schwer. "Die erste Halbzeit ging an Dotzheim, die Viererkette hat schlecht gestanden", gab Kostheims Trainer Ludwig Anspach zu. Schon früh nutzte TuS-Spieler Admir Lukac diese Schwäche und traf zum 0:1 nach einem Freistoß. Anspach reagierte und veränderte die Viererkette zur zweiten Hälfte: Thomas Burak kam für Dominik Liefke und Daniel Kaus für Soufian Bouhlas. Doch zunächst erarbeitete sich Dotzheim erneut ein Übergewicht bis zur 50. Minute, als die beiden Wechsel einschlugen. Daniel Flindt traf mit einem direkten Freistoß zum Ausgleich, Kostheim war jetzt das ungehemmtere Team. In der 70. Minute ereignete sich wohl eines der kuriosesten Tore der Saison: Nach einer harmlosen Flanke des SV signalisierte Dotzheims Keeper Boecher den Ball zu fangen. Er verschätzte sich und griff daneben, der Ball flog auf die Wade seines Abwehrspielers Daniel Keiffert, der im Begriff war, wieder in die Mitte des Spielfeldes zu laufen, und prallte von dort ab ins Tor - 2:1 für Kostheim. Trotz des Rückschlages erkämpfte Dotzheim anschließend noch einige gefährliche Chancen, was mit dem Ausgleich nach einem gefühlvollen und platzierten Schlenzer durch Marco Freibuchner belohnt wurde (83. Minute). Nur zwei Minuten später folgte allerdings der Lucky Punch des Gastgebers. Nicht nur als Torjäger, sondern auch als Vorlagengeber qualifizierte sich SV-Spieler Flindt. Geschickt spielte er sich mit dem Ball frei und flankte auf den unbewachten Christian Schober, der schließlich den Ball mit Aufsetzer im gegnerischen Tor einnetzte.

TuS-Trainer Politis war nach dem schmeichelhaften Sieg für Kostheim zwar bedient, aber trotzdem entspannt: "Wir haben das Spiel durch eigene Dummheit aus der Hand gegeben. Für die restliche Saison haben wir uns das Ziel gesetzt, weiter oben mitzuspielen und unser Bestmögliches zu geben. Danach möchten wir die Mannschaft gerne zusammenhalten und punktuell verstärken." Kostheim hat sich mit dem heutigen Sieg die Pole Position im Aufstiegsrennen gesichert. Anspachs Team steht weiterhin punktgleich mit dem FSV Schierstein auf Tabellenplatz 2, hat aber noch ein Spiel weniger: "Wir möchten aufsteigen, aber es ist kein Muss. Die Mannschaft ist fit und hat heute trotz der schweren Aufgabe in der zweiten Halbzeit nochmal die Zügel in die Hand genommen. Das war ein Sieg der Moral und gibt uns Selbstbewusstsein."