2024-04-22T13:47:39.148Z

Interview
Auch weil Michael Mayer sich selbst mit Verletzungen herumplagt, läuft es beim TSV Wasserburg noch nicht rund.   F.: Ernst Mayer
Auch weil Michael Mayer sich selbst mit Verletzungen herumplagt, läuft es beim TSV Wasserburg noch nicht rund. F.: Ernst Mayer

»Ein sicherer Platz ist das große Ziel«

Wasserburgs Spielertrainer Michael Mayer geht optimistisch ins Kellerduell gegen den FC Lauingen II

Für den 24-jährigen Michael Mayer ist der TSV Wasserburg die erste Station als Spielertrainer. Nach dem Kreisliga-Abstieg im Sommer musste er erst einmal viel improvisieren und steht mit dem TSV im Tabellenkeller.

Herr Mayer, die Hälfte der Saison ist gespielt, Ihr Team ist Vorletzter. Damit sind Sie bestimmt nicht zufrieden?

Mayer: Auf keinen Fall, denn meine Erwartungen und auch die des Vereins gehen in eine andere Richtung.

Der sportliche Leiter Sebastian Kempfle sagt, dass es nicht Ziel gewesen sei, gegen den Abstieg zu spielen. Warum ist es aber doch so weit gekommen?

Mayer: Die Abgänge während der Sommerpause konnten nicht wie erhofft kompensiert werden, dazu kamen Verletzungen und Ausfälle, weshalb wir fast wöchentlich mit einer anderen Aufstellung spielen mussten. Zudem haben wir enorme Schwierigkeiten mit der Chancenverwertung. Ich hoffe dass wir hier bald den Schalter umlegen können.

Mit Ihnen wollte der TSV laut Sebastian Kempfle einen „guten Spieler mit Vereinsbindung“ zurückholen. Wie kamen Sie zum Spielertrainerposten?

Mayer: Der eigentlich vorgesehene Trainer ist aus persönlichen Gründen kurzfristig abgesprungen. Da wollte ich den Verein nicht hängen lassen, nachdem ich ohnehin als Co-Trainer im Gespräch war. Außerdem ist das eine schöne Herausforderung und interessante Erfahrung für mich als jungen Fußballer und Trainer.

Oft zieht der Spielertrainer die Fäden auf dem Feld und ist 90 Minuten präsent. Sie haben sich bisher mehrmals ein- oder ausgewechselt. Warum?

Mayer: Hauptursache sind Verletzungen, die mich seit längeren begleiten, immer wieder zurückkommen, sodass ich nicht zu 100 Prozent fit bin und meiner Form meilenweit hinterherlaufe. In diesem Zusammenhang bin ich froh, dass ich mit Uwe Dahmen einen sehr guten Trainerkollegen zur Seite habe.

Wie geht ihr Team am Sonntag nach dem Kellerderby gegen FC Lauingen II vom Platz – jubelnd oder enttäuscht?

Mayer: Wir wollen Revanche fürs Hinspiel nehmen und ich hoffe, dass wir jubelnd als Sieger vom Platz gehen. Man hat in den letzten Wochen gesehen, dass unsere Mannschaft nicht tot ist und unbedingt die Abstiegszone verlassen will.

Wo sehen Sie den TSV Wasserburg am Ende der Saison?

Mayer: Wenn wir in der Rückrunde nicht mehr so viele Punkte verschenken, werden wir auf einem sicheren Tabellenplatz stehen. Dazu gehört aber harte Arbeit, Trainingsfleiß und das Quäntchen Glück.

Und wann glauben Sie, wird man beim TSV Wasserburg wieder Kreisliga-Fußball zu sehen bekommen?

Mayer: Das Ziel muss erst mal sein, sich in der Kreisklasse zu etablieren. Außerdem ist es abhängig von der Entwicklung der nächsten Jahre. Wasserburg hat eine gute A-Jugend mit einigen talentierten Spielern, von denen man sich sehr viel erhoffen darf. Man darf aber nicht erwarten, dass sie der Ersten von heute auf morgen weiterhelfen. Die Jungs sollen langsam herangeführt werden.

Sie legen demnächst die Prüfung zum B-Lizenz-Trainer ab. Sollten Sie es schaffen, bleibt dann der TSV Wasserburg die erste Wahl?

Mayer: Der Fokus ist bei mir momentan nur auf den Klassenerhalt gerichtet. Wir müssen dieses Ziel erreichen, dann können wir uns Gedanken über die Zukunft machen.

Aufrufe: 019.11.2016, 09:16 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor