2024-05-08T14:46:11.570Z

Im Nachfassen
Appelliert an die einfachen Dinge: VfB-Trainer Rolf Landerl.Jürgensen
Appelliert an die einfachen Dinge: VfB-Trainer Rolf Landerl.Jürgensen

Ein Schritt nach vorn mit einfachem Fußball beim VfB Lübeck

Marheineke: „Wir haben auf jeden Fall einen Schritt nach vorn gemacht“

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Der größte Hoffnungsträger der neuen Saison beim VfB Lübeck war der neue Trainer. Knapp drei Monate, nachdem Rolf Landerl sein Amt angetreten hat, zeigt sich: Die Hoffnungen waren berechtigt. „Wir haben auf jeden Fall einen Schritt nach vorn gemacht“, sagt Moritz Marheineke, der seit 2008 für die Lübecker spielende Verteidiger. Am Freitag gegen Norderstedt war das offensichtlich. Auch wenn der Gegner schwach war (Trainer Thomas Seeliger: „So werden wir in der Liga kein Spiel mehr gewinnen“), war es durchaus beeindruckend, wie die Kombinationen der Lübecker liefen. „Wir haben gleich gut ins Spiel gefunden“, freute sich Landerl und lobte die Mischung aus körperlichen und spielerischen Tugenden. „Wir waren von Beginn an griffig und haben alles hervorragend umgesetzt.“ Kritikpunkte fand der Trainer nur in der Endphase. „Wir hätten den Gegner kaputt spielen können. Das ist ein kleines Manko“, bemängelte er und stellte zudem fest, dass seine Akteure an einigen Stellen noch „zu brav“ aufgetreten seien.

Die Basisarbeit jedoch ist erfolgreich. „Wir haben uns in den letzten beiden Wochen im Training wieder mehr auf die einfachen Dinge konzentriert“, sagte der 40-Jährige. Keine komplizierten Spielzüge, kein Abwarten – mit Mut, mit schnellen Pässen und mit klarer Raumaufteilung nach vorn spielen. „Ich habe einfaches Spiel gepredigt“, erklärte der Österreicher und zitierte einen unbekannten Fußball-Weisen: „Fußball ist dann am schönsten, wenn er einfach ist.“

Und natürlich erfolgreich. Das Rezept geht mehr und mehr auf. Profitiert haben insbesondere Spieler wie Marcello Meyer oder Marvin Thiel, die der eine oder andere bereits abgeschrieben hatte. Meyer war mit einfachem Spiel eine Stunde lang ein echter Lenker im Mittelfeld. „Es freut mich für ihn“, sagte Landerl. „Er hatte keine einfache Zeit. Da ist es schön zu sehen, dass er gezeigt hat, was in ihm steckt.“ Zudem kommt Stürmer Gary Noel immer besser in Lübeck an. „Er beginnt zu verstehen, welche Art von Fußball wir hier spielen wollen“, betont der Trainer und nennt neben den spielerischen Komponenten eben auch das Verlangen des Lohmühlen-Publikums nach vollem Einsatz.

In den kommenden Wochen hat Landerl nun vielleicht sogar die Qual der Wahl. „Na endlich mal“, entfuhr es dem Trainer, der dies keineswegs als Bürde sieht. „Ein gut aufgestellter Kader tut dem Training gut. Der Konkurrenzkampf ist da, jeder muss um seinen Platz kämpfen.“ Dennis Wehrendt kehrt nach seiner Sperre zurück, Andreas Gomig nach seinem Ellenbogenbruch, auch mit Panajiotis Haritos und Marc Lindenberg wird wieder zu rechnen sein. Stefan Richter und Kubilay Büyükdemir feierten bereits ihre Comebacks und kommen in Oldenburg auch wieder für die Startelf in Betracht. Bis dahin gab es erst einmal zwei Tage frei. „So viele Freitagspiele haben wir nicht. Da sollen die Jungs mal etwas abschalten können“, so der Trainer.
Aufrufe: 026.9.2016, 16:00 Uhr
SHZ / cjeAutor