Dass am Ende ein 2:0-(0:0)-Sieg seiner Klosterer auf der Anzeigetafel stehen sollte, ahnte lange Zeit wohl niemand, der auf und um den Platz versammelten Protagonisten samt der 1150 Zuschauer.
Zunächst deutete alles auf einen Sieg von Burghausen hin. Denn kaum war der Anpfiff von Schiedsrichter Johannes Hartmeier verklungen, suchte die Heimelf den Weg nach vorne. So avancierte SVS-Keeper Dominik Brunnhübner zum meist beschäftigten Akteur auf dem Platz. Seine erste Bewährungsprobe folgte nach nicht einmal einer Minute, als er einen Knaller von Ulrich Taffertshofer zur Ecke lenkte.
Angesichts dieses arg einseitigen Spielverlaufs sah sich SVS-Coach Florian Schlicker zum Handeln gezwungen und brachte unmittelbar nach der Pause mit Rico Röder und Patrick Hobsch zwei frische Stürmer. Die Akzente aber setzte zunächst wieder Brunnhübner, der bei einem Schuss von Moritz Moser noch die Hand dazwischen brachte (51.) und dann Glück hatte, als Benjamin Kauffmann eine Volleyabnahme knapp daneben setzte (55.). Zwei Minuten später aber demonstrierten die Klosterer eine in dieser so entbehrungsreichen Saison längst abhanden geglaubte Eigenschaft - den Killerinstinkt. Denn nach einem tollen Zuspiel von Dominik Räder aus dem zentralen Mittelfeld zog Hobsch energisch davon und ließ Torhüter Alexander Eiban mit einem Flachschuss aus 16 Metern keine Chance (57.). Dieses völlig unerwartete Ereignis brachte Burghausen dahingehend aus dem Konzept, dass sich deren Fehlpässe ebenso häuften wie deren Foulspiele. Nachdem sich der SVW ein solches leistete, weil Hobsch etwa 25 Meter vor dem Tor gelegt wurde, nahm Marco Christ genau Maß und zirkelte die Kugel unhaltbar für Eiban über die Mauer hinweg neben den linken Pfosten zum 2:0 (66.) ins Netz.