2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht

Ein Riese im Tor und zwei Vollstrecker

Dominik Brunnhübner und die Torschützen Patrick Hobsch und Marco Christ sichern Seligenporten einen wichtigen 2:0 (0:0)-Sieg in Burghausen.

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Dass am Ende ein 2:0-(0:0)-Sieg seiner Klosterer auf der Anzeigetafel stehen sollte, ahnte lange Zeit wohl niemand, der auf und um den Platz versammelten Protagonisten samt der 1150 Zuschauer.

Zunächst deutete alles auf einen Sieg von Burghausen hin. Denn kaum war der Anpfiff von Schiedsrichter Johannes Hartmeier verklungen, suchte die Heimelf den Weg nach vorne. So avancierte SVS-Keeper Dominik Brunnhübner zum meist beschäftigten Akteur auf dem Platz. Seine erste Bewährungsprobe folgte nach nicht einmal einer Minute, als er einen Knaller von Ulrich Taffertshofer zur Ecke lenkte.

Gefährliche Angriffe inszeniert

Der Burghausener Außenverteidiger war es auch, der im Verbund mit seinem vor ihm postierten Kapitän Christoph Burkhard auf dem rechten Flügel immer wieder gefährliche Angriffe inszenierte. Doch der mit 1,96Metern ohnehin recht stattlich gewachsene Brunnhübner erwuchs gar zum schier unüberwindbaren Riesen und brachte den SVW mit etlichen Paraden zur Verzweiflung. Dies war aber auch nötig, brachten seine für die Offensive zuständigen Vorderleute die Kugel im ersten Durchgang nur selten über die Mittellinie. Nur bei einer Flanke von Pascal Worst, welche Stephan König verpasste, vermochte der SVS etwas Gefahr zu entfachen (44.).

Angesichts dieses arg einseitigen Spielverlaufs sah sich SVS-Coach Florian Schlicker zum Handeln gezwungen und brachte unmittelbar nach der Pause mit Rico Röder und Patrick Hobsch zwei frische Stürmer. Die Akzente aber setzte zunächst wieder Brunnhübner, der bei einem Schuss von Moritz Moser noch die Hand dazwischen brachte (51.) und dann Glück hatte, als Benjamin Kauffmann eine Volleyabnahme knapp daneben setzte (55.). Zwei Minuten später aber demonstrierten die Klosterer eine in dieser so entbehrungsreichen Saison längst abhanden geglaubte Eigenschaft - den Killerinstinkt. Denn nach einem tollen Zuspiel von Dominik Räder aus dem zentralen Mittelfeld zog Hobsch energisch davon und ließ Torhüter Alexander Eiban mit einem Flachschuss aus 16 Metern keine Chance (57.). Dieses völlig unerwartete Ereignis brachte Burghausen dahingehend aus dem Konzept, dass sich deren Fehlpässe ebenso häuften wie deren Foulspiele. Nachdem sich der SVW ein solches leistete, weil Hobsch etwa 25 Meter vor dem Tor gelegt wurde, nahm Marco Christ genau Maß und zirkelte die Kugel unhaltbar für Eiban über die Mauer hinweg neben den linken Pfosten zum 2:0 (66.) ins Netz.

Gastgeber warfen alles nach vorne

Die Gastgeber warfen nun alles nach vorne, fanden aber gegen ihren mutig und entschlossen verteidigenden Rivalen kein Durchkommen. Besonders deutlich zu Tage trat die allmähliche Verzweiflung des SVW, als der bereits gelb verwarnte Marcel Ebeling mit einer Schwalbe einen Elfermeter schinden wollte, stattdessen aber per Ampelkarte des Platzes verwiesen wurde. Eiban hätte dem SVS dann fast noch den dritten Treffer geschenkt, indem er eine harmlose Flanke von Röder mit den Fingerspitzen ,,scharf" machte, so dass der Ball nur knapp am Pfosten vorbei ins Aus zischte (84.). Dass nach dem zeitgleichen Sieg des SV Heimstetten der Abstand zum ersten Relegationsplatz noch immer vier Zähler beträgt, konnte die Stimmung nur kurzzeitig trüben. ,,Wenn wir die restlichen drei Spiele gewinnen, können wir es noch schaffen", verströmte Schlicker Zuversicht.
Aufrufe: 03.5.2015, 13:27 Uhr
Udo WellerAutor