2024-04-29T14:34:45.518Z

Vereinsnachrichten
Voller Einsatz ist nicht nur beim SV Föhren gefragt (im Bild Kapitän Stefan Wagner beim Kopfball). Auch andere Sorgenkinder der Bezirksliga müssen Gas geben, um dem drohenden Abstieg zu entgehen. Foto: Hans Krämer
Voller Einsatz ist nicht nur beim SV Föhren gefragt (im Bild Kapitän Stefan Wagner beim Kopfball). Auch andere Sorgenkinder der Bezirksliga müssen Gas geben, um dem drohenden Abstieg zu entgehen. Foto: Hans Krämer

Ein Quartett muss sich mächtig strecken

Bezirksliga: Letzter Teil des fupa-Winterchecks - Wie die Teams am Tabellenende den Abstieg verhindern wollen

Verlinkte Inhalte

Die Sorgenkinder der Liga stehen im Fokus des vierten und letzten Teils unseres fupa-Winterchecks in der Fußball-Bezirksliga. Neben den beiden Schlusslichtern aus Föhren und Zeltingen-Rachtig überwinterten mit der SG Zell und der SG Lüxem/Wittlich auch zwei ehemalige Rheinlandligisten in der Problemzone der Spielklasse.

SG Zell/Bullay-Alf

Ungläubiges Staunen löst die winterliche Momentaufnahme beim Tabellen-13. aus Zell aus. Als Geheimfavorit gestartet, steckt der Vorjahres-Vierte im Tabellenkeller fest. Trainer Özgür Akin hadert besonders mit der mangelhaften Treffsicherheit seines ehemaligen Paradeangriffs.
Das lief bislang (nicht) gut: "Ich hatte mir schon einen besseren Tabellenplatz ausgerechnet. Wir wollten unter die ersten sechs Teams kommen, nun stecken wir im Abstiegskampf fest. Nach den vier Spitzenteams haben wir die wenigsten Gegentore kassiert, aber leider nicht mehr Tore geschossen. Die Gegner stellen sich auf unsere wichtigen Leute ein. In keinem bisherigen Spiel waren wir dem Gegner deutlich unterlegen, bis auf wenige Ausnahmen waren wir auf Augenhöhe", bilanziert Akin.
Was muss 2016 besser werden? "In der Offensive müssen wir nachlegen, es muss von mehreren Spielern Torgefahr ausgehen. Markus Boos hat neun Tore geschossen, und auch unser Neuzugang Benny Wiersch hat sieben Mal getroffen. Das reicht aber nicht", betont Akin.
Spieler der Vorrunde: Zells Trainer hebt Marcel Michalski hervor: "Es ist schon erstaunlich, welche Entwicklung er genommen hat. Er hat bei uns in der A-Jugend angefangen und ist über die Reserve zu einem Topspieler gereift - ob früher als Innenverteidiger oder jetzt auf seiner neuen Position als Zehner im Mittelfeld."
Personelle Veränderungen: Bei der SG Zell gibt es weder Zu- noch Abgänge. Mit dem 29-jährigen Peter Klaus hat ein erfahrener Spieler sein Comeback angekündigt.
Mannschaft der Hinrunde: "Mit Bitburg und Dörbach hatte ich vorne gerechnet. Die SG Ruwertal ist für mich im negativen Sinn die Überraschung der Vorrunde", sagt Akin.
Am 20. Februar startet Zell im Nachholspiel gegen Wallenborn in die Frühjahrsserie.

SG Lüxem/Wittlich

Die SG Lüxem schippert weiter im seichten Gewässer. Im vergangenen Jahr nur knapp den Abstieg entronnen, sollte die laufende Spielrunde entspannter verlaufen. Doch die Vergangenheit holte die Säubrenner wieder ein.
Ende November stellte Trainer Andreas Scheibe sein Amt zur Verfügung. Der neue Coach Wolfgang Müller soll den Drittletzten nun vor dem Absturz in die A-Liga bewahren.
Was lief unter dem neuen Trainer gut? "Ich will die Mannschaft spielerisch entwickeln und eine solide Basis für die Zukunft schaffen. Durch die Siege gegen Föhren, Wallenborn und Zell haben wir eine Brücke für die Rückrunde geschlagen. Wir sind wieder auf Schlagdistanz zu den anderen Teams", sagt Müller.
Was muss 2016 besser werden? "Wir müssen an einer disziplinierten Grundordnung arbeiten, die aber auch Freiheiten nach vorne lässt. Es muss an unserem Umschaltspiel gefeilt werden. Zudem müssen wir größere Dominanz auf dem Platz entwickeln, besonders in Heimspielen. Wenn wir Gas geben und das Versäumte aus der Hinserie wettmachen, haben wir eine realistische Chance auf den Klassenerhalt", glaubt Müller.
Spieler der Hinrunde: Der Trainer will sich auf keinen Akteur festlegen: "Die Spieler müssen sich noch alle entwickeln. Die Gruppe muss funktionieren, daran arbeiten wir."
Personelle Veränderungen: Torwart Jan Herrmany verließ die SG in Richtung Mehring. Die erwarteten Wiedereingliederungen der Rekonvaleszenten Nico Neumann und Lukas Follmann sind für den Trainer "gefühlte Neuzugänge".
Überraschungsmannschaft der Hinrunde: "Mir fehlen die Vergleiche", hält sich der erst seit kurzem in die Verantwortung eingebundene Müller mit Wertungen zurück.

SV Föhren

Aller Anfang ist schwer. Der Aufsteiger aus dem Fußballkreis Trier-Saarburg hatte sich seine neuerliche Präsenz in der überkreislichen Liga anders vorgestellt. Doch nach dem Abschluss der ersten Spielserie schrillen beim Tabellenvorletzten schon die
Alarmglocken. Vorstandsmitglied Markus Stolz analysiert die Situation des Neulings.
Was lief bisher gut? "Wir wussten, dass es schwer wird. Es hätte für uns schon alles optimal laufen müssen, um nicht in Abstiegsgefahr zu geraten. Wir hatten viele Verletzte, die Mannschaft wirkte nach dem Titelgewinn in der A-Liga überspielt, und wir haben einen kleinen Kader. Trotzdem ist die Stimmung gut, auch wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen. Wir haben uns in der Winterpause zusammengesetzt und auf die Rückrunde eingeschworen", sagt Stolz.
Das muss 2016 besser werden: "13 Punkte aus der Hinrunde sind zu wenig. Wir müssen vieles besser machen, mancher Spieler muss seine Einstellung überdenken und mehr Leidenschaft entwickeln. Auch bei der Trainingsbeteiligung gibt es noch Steigerungsbedarf", appelliert Stolz.
Spieler der Hinrunde: "Axel Meyer hat trotz seiner Verletzung auf die Zähne gebissen und alles geben. Er wird uns leider nach der Winterpause nicht mehr zur Verfügung stehen. Schweren Herzens muss er die Fußballschuhe an den Nagel hängen", berichtet Stolz.
Personelle Veränderungen: Mit Moritz Lambrecht aus Schweich meldet Föhren den Zugang eines Allrounders mit Rheinlandligaerfahrung. Auch Spielertrainer Christian Esch steht nach auskurierter Verletzung wieder zur Verfügung. Simon Monzel befindet sich ebenfalls im dosierten Aufbautraining.
Mannschaft der Hinrunde: "Das ist für mich die SG Rascheid, die wieder einen vorderen Platz belegt", sagt Stolz.

SV Zeltingen-Rachtig

Beim Tabellenschlusslicht von der Mittelmosel herrscht trotz des mickrigen Abschneidens in der Hinrunde keine Untergangsstimmung. Im Aufstiegsjahr belegte der Moselmeister des Vorjahres einen respektablen neunten Tabellenplatz, doch im zweiten Jahr in der neuen Liga droht der Rausschmiss. Mitte November machte Trainer Werner Feyen seinen Platz für den ehemaligen Salmrohrer Zweitligaspieler und erfahrenen Coach Herbert Herres frei, der beim Tabellenletzten frischen Wind und die Hoffnung auf den Klassenerhalt implantierte.
Was lief unter dem neuen Trainer gut? "Ich bin erst seit vier Wochen dabei, und wir haben zwei Mal gewonnen. Mit fünf Punkten habe ich die Mannschaft übernommen, nun haben wir elf Zähler und den Anschluss an die nächsten Mannschaften geschafft. Ich habe eine intakte Mannschaft übernommen, und das Umfeld ist engagiert", sagt Herres.
Was muss 2016 besser werden? "Wir müssen einfach mehr Punkte holen. Die Mannschaft ist offensiv nicht so schlecht aufgestellt, auch wenn wir die wenigsten Tore geschossen haben. Auch defensiv gibt es gute Ansätze. Die Trainingsbeteiligung ist gut und wir wollen unbedingt unsere Heimspiele gewinnen", sagt Herres.
Spieler der Vorrunde: "Ich bin erst wenige Woche beim Klub. Da kann man noch keinen hervorheben", ist für Herres "die Mannschaft der Star".
In der Winter-Wechselzeit gab es an der Mittelmosel weder Zu- noch Abgänge.
Überraschungsmannschaft der Hinrunde: Auch hier muss Herbert Herres passen: "Ich konnte mir über die anderen Mannschaften noch kein richtiges Bild machen."
Aufrufe: 02.2.2016, 20:43 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Josef WeirichAutor