2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Ein Punkt in Villingen

Spiel des SSV Ulm gegen den FC Villingen endet unentschieden

Der Frustabbau gelingt beim 2:2 nur teilweise. Nach einer desolaten ersten halben Stunde springt für Fußball-Oberligist SSV Ulm 1846 beim FC Villingen nur ein Punkt heraus.

Die Oberliga-Fußballer des SSV Ulm 1846 hatten gerade erst wieder Spaß am Spiel gefunden, da mussten sie schon erkennen, dass gute Vorsätze und redliches Bemühen nicht automatisch von Erfolg gekrönt werden. Bei der 1:3-Heimniederlage am vergangenen Mittwoch im Ausweichquartier in Erbach gegen den Kehler FV bekamen sie es mit einem aufsässigen Gegner zu tun, der dem Favoriten furchtlos mit allem, was Fußball als Kampfsport hergibt, die Freude am Spiel raubte.

Nach der ersten Saisonniederlage wollten die Spatzen am Samstag beim FC Villingen zurück in die Erfolgsspur finden. Vor allem wollte die Mannschaft von Trainer Stephan Baierl gegen die Villinger ihr Umschaltspiel besser aufziehen als zuletzt. Die Schwarzwälder hatten ihren Hallo-Wach-Effekt unter der Woche durch einen 2:1-Auswärtserfolg beim SC Pfullendorf und im zweiten Anlauf sollte im heimischen Friedengrund der erste Heim-Dreier folgen. Baierl war davon überzeugt, dass "dadurch die Herausforderung für uns größer geworden ist". Und das bewahrheitete sich zu Beginn der Partie mehr als den Gästen lieb sein konnte.

"Die erste halbe Stunde war mir unerklärlich, das war eine desolate Leistung. So schwach haben wir noch nie gespielt", wunderte sich der SSV-Coach. Die Platzherren legten los wie die Feuerwehr und verzeichneten in den Anfangsminuten eine ganze Reihe von Möglichkeiten. So kam Stürmer Omar Jatta zweimal jeweils nach Eckbällen aus kurzer Distanz unbedrängt zum Kopfball, doch beide Mal segelte der Ball am Ulmer Gehäuse vorbei. Eine Direktabnahme von Nedzad Plavci (3.) konnte Torhüter Holger Betz parieren. Einzige Möglichkeit für den SSV 46, der in der Anfangsphase überhaupt nicht zu seinem Spiel fand, hatte David Braig (7.) nach einem Zuspiel von Bastian Heidecker, doch sein Schuss aus zehn Metern war viel zu schwach.

Der Führungstreffer der Einheimischen war nur eine Frage der Zeit und fiel dann in der 13. Spielminute. Als Abwehrspieler Michael Passer zu zaghaft verteidigte, nutzte Plavci die Gelegenheit und donnerte das Spielgerät aus spitzem Winkel in die Maschen. Reaktion der Gäste: Fehlanzeige. Im Gegenteil, die Platzherren stürmten munter weiter und hatten weitere gute Gelegenheiten. So klärte Torwart Betz in höchster Not mit Fußabwehr gegen Benedikt Haibt (26.). Den zweiten Villinger Treffer konnte Betz dann aber doch nicht verhindern, als erneut Plavci (31.) von der Strafraumgrenze nach mehreren Unzulänglichkeiten im Ulmer Abwehrverbund mit einem platzierten Schuss vollstreckte.

Bis zu diesem Zeitpunkt hätten die Hausherren sogar höher führen können. Doch dann bewiesen die Gäste Moral und kämpften sich endlich zurück ins Spiel. David Braig (33.) sei Dank. Der Stürmer scheiterte zunächst mit einem Kopfball am Villinger Torwart, doch den Abpraller vollstreckte er reaktionsschnell. Danach übernahmen die Gäste die Initiative und wurden nur drei Zeigerumdrehungen später mit dem Ausgleich belohnt. Einen überlegten Querpass von Heidecker musste Dennis Werner (36.) nur noch über die Torlinie drücken. Das Spiel war plötzlich wieder ausgeglichen.

Im zweiten Durchgang dominierte dann der SSV 46 die Partie klar, hatte deutlich mehr Ballbesitz, ließ es aber wie zuletzt an Durchschlagskraft fehlen. Seine Dominanz blieb ohne Wirkung - trotz intensiven Bemühens reichte es für die Spatzen nicht mehr zum Siegtreffer. "Wir sind wie aus dem Nichts aufgestanden", sagte ein sichtlich hin und her gerissener sportlicher Leiter Lutz Siebrecht und fügte an: "Die Moral der Mannschaft war top." Die Belohnung für eine erst in der zweiten Hälfte phasenweise überzeugende Leistung blieb freilich aus. Die Spatzen verpassten die angestrebte Wiedergutmachung und mussten sich nach einer unerklärlichen Leistung in der ersten Halbzeit am Ende mit der Punkteteilung zufrieden geben.

Aufrufe: 030.8.2015, 14:05 Uhr
SWPAutor