2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Am Ende rettet der ehemalige A-Jugendliche Celal Kanli dem SV 09 das Unentschieden., Foto: HERHAUS
Am Ende rettet der ehemalige A-Jugendliche Celal Kanli dem SV 09 das Unentschieden., Foto: HERHAUS

Ein Punkt für Bergisch Gladbachs Moral

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Dietmar Schacht wechselt beim SV Nierfeld mit Celal Kanli den Schützen des späten Ausgleichs zum 3:3 ein. Trotz aller Verletzungssorgen zeigten die Bergisch Gladbacher gute Ansätze — aber eben nur in kurzen Abschnitten.

Bergisch Gladbach. Am Ende war es turbulent. Führung, Ausgleich, Führung, Ausgleich, Rückstand, Ausgleich in der letzten Minute. Der SV Bergisch Gladbach 09 hat beim 3:3 (1:1) beim Aufsteiger SV Schwarz-Weiß Nierfeld mal wieder für ein Spektakel gesorgt. Dieses Mal war es nicht negativ belastet wie zuletzt beim 2:4 gegen Alemannia Aachen. Dieses Mal können die Bergisch Gladbacher sogar einen Punkt mitnehmen. Und für die Moral war diese Unentschieden auch nicht schlecht. „Wer so spät den Ausgleich schießt, muss mit einem Unentschieden zufrieden sein”, so 09-Trainer Dietmar Schacht. „Allerdings hatten wir auch mehrfach die Möglichkeit, das Duell vorzeitig zu unseren Gunsten zu entscheiden.”

Der 51-Jährige war also ziemlich hin- und hergerissen. Einerseits war er froh, dass sein Joker Celal Kanli wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff noch das 3:3 im Hexenkessel auf dem Kunstrasen in Gemünd gelungen war. Andererseits hätte er auch nichts dagegen gehabt, wenn seine Spieler vor 200 Zuschauern etwas schonender mit seinen Nerven umgegangen wären und rechtzeitig für klare Verhältnisse gesorgt hätten. Denn die Bergisch Gladbacher waren über weite Strecken das bessere Team, sie bestimmten die Begegnung. „Aber Ballbesitz schießt keine Tore”, sagte Schacht. Diese Floskel hatte er vorher noch nie in einer Analyse verwendet. Er war beinahe stolz darauf, sie entwickelt zu haben.

Für die Bergisch Gladbacher war es erfreulich, dass sie drei Tore erzielen konnten. Aber es stimmt bedenklich, dass die Mannschaft wieder viele Gegentreffer kassieren musste — zuletzt vier, dieses Mal drei. Außerdem stimmt es bedenklich, dass einfach nicht der Sprung von den Abstiegsplätzen gelingen will. Ein Saisonsieg, zwei Unentschieden und vier Niederlagen sind bestenfalls ein durchwachsener Start. Der vierletzte Rang ist die logische Folge. „Wir wissen, dass wir langsam unsere Zähler holen müssen”, betonte Schacht. „Nach der Winterpause steht mir ein ganz anderes Personal zur Verfügung. Dann können wir noch mal angreifen.”

Trotz aller Verletzungssorgen zeigten die Bergisch Gladbacher auch in Nierfeld gute Ansätze — aber eben nur in kurzen Abschnitten. Die Konstanz fehlt noch immer. Die 09er waren früh durch einen sehenswerten Fernschuss von Julian Kapitza in Führung gegangen (21.). Aber kurz vor der Pause gelang Michael Jansen für die Gastgeber das 1:1 (42.). Nach dem Wechsel waren die 09er erneut besser und kamen durch Kevin Reuter zum 2:1 (50.). Dann jedoch kam die schwächste Phase. Erneut Jansen (66.) und Unlas Önal (70.) drehten die Partie für die Gastgeber zum 3:2. Celal Kanli gelang in der dramatischen Schlussphase das 3:3 (90.). Danach war der Jubel groß — über einen Punkt für die Moral. Viel mehr aber auch nicht.

Aufrufe: 06.10.2013, 21:14 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Sven WinterschladenAutor