2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
Seht her, es geht doch! Neuzugang Marc Sirch war mit seinem Premierentor am starken Schlussspurt des FC Gundelfingen beteiligt.	F.: Walter Brugger
Seht her, es geht doch! Neuzugang Marc Sirch war mit seinem Premierentor am starken Schlussspurt des FC Gundelfingen beteiligt. F.: Walter Brugger

Ein Pokalkrimi mit neun Toren

Gundelfingen setzt sich gegen Egg durch +++ Ichenhauser Defensive noch stärker +++ Kaufbeuren überrascht +++ Landsberg sorgt für schnelle Entscheidung

Verlinkte Inhalte

Wenn Pokalspiele wirklich ihre eigenen Gesetze haben, dann wurde das in Gundelfingen demonstriert. Denn der gastgebende Landesligist setzte sich in einem abwechslungsreichen Duell nach 90 Minuten mit 5:4 gegen den SV Egg an der Günz durch. Weit weniger Tore fielen zwischen der SpVgg Kaufbeuren und dem 1. FC Sonthofen (3:2), SC Oberweikertshofen und SC Ichenhausen (0:2) sowie dem TSV Aindling und TSV Landsberg (0:2).
FC Gundelfingen - SV Egg an der Günz 5:4
Die Kicker des FC Gundelfingen schienen aus dem Bayerischen Toto-Pokal bereits ausgeschieden, ehe der Wettbewerb für sie überhaupt erst begonnen hatte. Drei Mal lagen die Grün-Weißen gegen den Ligarivalen SV Egg an der Günz mit zwei Treffern zurück – und zogen am Ende doch mit einem 5:4 (2:3)-Erfolg in die zweite Qualifikationsrunde ein. Dort wartet der Bayernligist TSV Schwabmünchen, wobei der Spieltermin noch offen ist. Denn am kommenden Samstag treffen die Gundelfinger und Schwabmünchen bereits ihm Rahmen des Höchstädter Blitzturniers aufeinander.
„Die Hitze war mit ein Grund, warum wir gegen Egg nicht unser gewohntes Spiel aufziehen konnte. Wir haben die Kompaktheit nicht herstellen können“, so FCG-Coach Stefan Anderl, der hinzufügte: „Für die Zuschauer war es aber ein tolles Fußballspiel mit vielen Toren.“ Die Unterallgäuer erwischten dabei den besseren Start. Florian Huber mit einem Traumtor und David Schropp per Foulelfmeter – FCG-Keeper Liridon Rrecaj hatte Huber gelegt – sorgten für einen 2:0-Vorsprung nach neun Minuten. Und die Egger ließen sich auch nicht durch den Anschlusstreffer von Manuel Müller aus der Ruhe bringen, setzten weitere Nadelstiche wie beim 1:3 durch Manuel Schedel.
Kurz vor der Pause brachte zwar Stefan Schimmer den Kopf noch an den Ball und verkürzte erneut, doch als Manuel Schedel in der 56. Minute FCG-Verteidiger Lucas Moser „vernaschte“ und das 2:4 erzielte, schien die Entscheidung gefallen.
„Uns hat im Frühjahr schon ein hoher Fitnesszustand ausgezeichnet, das setzt sich jetzt fort. Ich war sicher, dass wir am Ende noch nachlegen können“, meinte Coach Anderl und wurde von seinen Schützlingen bestätigt. Innerhalb von neun Minuten machten sie aus dem Zwei-Tore-Rückstand einen 5:4-Vorsprung. Erst verwertete Stefan Schimmer das Zuspiel von Phillip Schmid zum 3:4, dann schickte Manuel Feil per Kopf Marc Sirch auf die Reise, der ausgleichen konnte, ehe Lucas Moser im Anschluss an einen Eckball im zweiten Versuch für den Siegtreffer sorgte.

SC Oberweikertshofen - SC Ichenhausen 0:2
Der SC Ichenhausen hat sein erstes Pflichtspiel der jungen Saison siegreich gestaltet. In der ersten Qualifikationsrunde zum Toto-Pokal bezwangen die Schützlinge von Trainer Oliver Schmid den SC Oberweikertshofen vor 100 Zuschauern mit 2:0.
Damit machte vor allem die Defensivreihe dort weiter, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört hatte. Mit Neuzugang Matthias Krammer wurde die beste Verteidigung der Landesliga Südwest noch einmal verstärkt und hielt in Oberbayern dem ersten Härtetest stand. Während sich die runderneuerte Mannschaft von Trainer Stefan Tutschka am Ichenhauser Bollwerk die Zähne ausbiss, sorgten Timo Pape (22.) und Maximilian Fiedler (73.) für die entscheidenden Treffer zugunsten des SCI.
In der zweiten Pokalrunde wartet nun ein weiterer Kontrahent aus der Landesliga Südwest auf die Ichenhauser: Der SC Fürstenfeldbruck setzte sich in seinem Erstrundenspiel mit 2:1 gegen Bayernliga-Absteiger SV Raisting durch und ist nun der nächste Gegner des SCI.

SpVgg Kaufbeuren - 1. FC Sonthofen 3:2
Die SpVgg Kaufbeuren hat die erste Runde souverän überstanden. In der nächste Runde wartet erneut ein Bayernligist. Mit dem TSV Kottern gibt sich erneut eine Allgäuer Mannschaft die Ehre.
„Umso länger die Partie gedauert hat, desto besser sind wir ins Spiel gekommen“, bilanziert Benjamin Kleiner. Der 29-jährige Mannschaftskapitän der SpVgg Kaufbeurn blickt zufrieden auf die 90 Minuten gegen die Oberallgäuer zurück. Und das obwohl die Hausherren bereits in der zweiten Spielminute das 0:1 durch den Sonthofer Sezer Yazir kassierten. Die SVK ließ dies völlig kalt. Vier Minuten später gelang Lukas Göttle der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich. Lukas Zink traf noch im ersten Durchgang zur 2:1-Führung für die Wertachstädter (32.). „Ab der 20. Minute waren wir hellwach und haben dagegen gehalten“, sagt Benjamin Kleiner. Für ihn sei Sonthofen eine gute Bayernliga-Mannschaft, die vorwiegend über den Kampf kam.
Schon bei seinem ersten Tor zeigte Lukas Zink eindrucksvoll welch toller Fußballer er ist. Der 22-Jährige erzielte in der 59. Spielminute das 3:1. Erst in den Schlussminuten drehten die Gäste etwas auf und konnten aufgrund eines individuellen Fehlers auf 3:2 verkürzen. Der mittlerweile eingewechselte Tanju Köse schenkte SVK-Schlussmann seinen zweiten Gegentreffer ein. Insgesamt sah Co-Trainer Wolfgang Kress eine gute Leistung von seiner Mannschaft. „Die Jungs haben die Partie sehr ernst genommen, dabei zeigten sie insbesondere in der Defensivarbeit eine stabile Leistung“. Der Sieg gehe daher auch in Ordnung, wenngleich Sonthofen in den ersten 45 Minuten ein „ebenbürtiger Gegner“ war.

TSV Aindling - TSV Landsberg 0:2
Es ist das erste Mal seit über 20 Jahren, dass der TSV Landsberg in Aindling als Sieger vom Platz ging. Allerdings gab es auch weniger gute Nachrichten: Qendrim Beqiri hat sich, wie Kresin schon befürchtete, im Testspiel gegen Mering eine Kreuzbandverletzung zugezogen. Wenigstens ist es „nur“ ein Anriss, sodass Kresin damit rechnet, dass Beqiri in vier bis sechs Wochen wieder das Training aufnehmen kann. Solange muss es ohne ihn gehen.
In Aindling funktionierte es ganz gut, wobei es kein hochklassiges Spiel war, wie Kresin sagte, was aber in erster Linie den Temperaturen geschuldet war. „Wir hatten 35 Grad und auf dem Platz war es noch heißer.“ Da kam das schnelle 1:0 durch Muriz Salemovic in der 13. Minute gerade recht. Als dann auch noch Peter Knechtel auf 2:0 (25.) erhöhte, war die Partie praktisch entschieden.
Aindling schaffte es nicht, eine Aufholjagd zu starten, dafür stand die Abwehr des Bayernligisten zu gut, somit hatte Keeper Tobias Heiland einen relativ ruhigen Abend. Auch die Landsberger schalteten einen Gang zurück und verlegten sich darauf, den Vorsprung zu verteidigen, was gut gelang. „Es war keine Offenbarung, was angesichts der Umstände auch verständlich ist“, meinte Kresin. „Aber ich habe ein paar Sachen gesehen, die mir gut gefallen haben.“


Schwabmünchnes Mark Wehringer (rechts) prüfte in dieser Szene die Reißfestigkeit des Nördlinger Trikots von Stefan Rieß. F.: Klaus Jais

TSV Nördlingen - TSV Schwabmünchen 1:2
In den vergangenen beiden Jahren hatten die Fußballer des TSV Nördlingen entweder die zweite Qualifikationsrunde oder sogar die BFV-Hauptrunde im Toto-Pokal erreicht, doch diesmal war bereits in der ersten Qualirunde Schluss.
Die Nördlinger zeigten, dass durchaus eine Überraschung drin gewesen wäre. Doch mit ihrem zweiten Schuss aufs Tor ging der Favorit in Führung, wobei Ahmet Cam aus 17 Metern per Flachschuss traf und der Rieser Torwart Daniel Wagner einen Tick zu spät nach unten tauchte (24.). Aus ähnlicher Position kam Daniel Holzmann zum Schuss, doch es wurde nur ein Schüsschen (26.). Ein ganz anderes Kaliber war dagegen das 1:1, als sich der 20-Meter-Schuss von Buser noch wegdrehte und unter der Latte einschlug (35.).
In der zweiten Halbzeit fand die Partie überwiegend in der Hälfte der Rieser statt, doch bis zur Trinkpause nach 65 Minuten tat sich wenig. Bis zur 68. Minute, als Cam bei einem Freistoß abzog und Keeper Wagner parierte. Zwei Minuten später war er aber machtlos, als sich Cam am linken Flügel durchsetzte und seine Hereingabe von Tim Uhde aus wenigen Metern über die Torlinie befördert wurde. Damit hatte der Bayernligist eine fast hundertprozentige Effektivität erreicht. Erst in der 79. Minute gab es die erste vielversprechende Nördlinger Offensivszene, doch Daniel Hensolt köpfte bei einer Buser-Vorlage über das Tor. Längst war das Spiel immer wieder durch Nicklichkeiten der Schwabmünchner und bewusste Spielverzögerungen unterbrochen, sodass letztlich fünf Minuten nachgespielt wurden. Die größte Chance zum 2:2 vergab Buser, der aus 14 Metern mit links zum Schuss kam, aber die Kugel flog um Zentimeter über die Latte (88.).

Aufrufe: 05.7.2015, 20:44 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor