2024-04-15T13:50:30.002Z

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Abnützungskampf im Grütt: Witalij Arsentjew (links, SVW) und Lucas Thiel | Uwe Rogowski (BZ)
Abnützungskampf im Grütt: Witalij Arsentjew (links, SVW) und Lucas Thiel | Uwe Rogowski (BZ)

Ein Moment entscheidet: FVLB gewinnt Derby gegen Weil

FV Lörrach-Brombach hat in einer Szene Glück und gewinnt Derby gegen den SV Weil mit 1:0 +++ Daniel Briegel trifft +++ 740 Zuschauer im Grütt

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Eine Szene passend zum Spiel: Ein abgefälschter Schuss entschied das auf magerem Niveau stehende Derby zwischen dem FV Lörrach-Brombach und dem SV Weil. Daniel Briegel traf nach der Pause zum 1:0 für den FVLB. Die Antwort der Weiler auf den Rückstand fiel zu dürftig aus.
Es war viel passiert im Grütt. Ein wirklich hitziges Aufeinandertreffen hatte es zwar erst nach Schlusspfiff gegeben, als sich Yannick Weber und FVLB-Torhüter Thomas Wasmer offensichtlich noch etwas mitzuteilen hatten und die Mitspieler als Pufferzone herhalten mussten. Doch Schiedsrichter Ramon Leisinger (Kandern) hatte das Landesliga-Derby zurecht auf 98 Minuten ausgedehnt. Unter anderem hatten verletzungsbedingte Wechsel (Lauber, Alexov) längere Pausen in Anspruch genommen.

Den Weilern konnten die zusätzlichen Minuten nur Recht sein, sie waren nach 69 Minuten in Rückstand geraten, weil Daniel Briegel an der Strafraumgrenze zum Schuss gekommen war und Martin Braun unglücklich abgefälscht hatte. Die Weiler machten auch in den Extra-Minuten Dampf, doch die Angriffe waren zu hastig und unstrukturiert vorgetragen. Wie auch schon die meiste Zeit zuvor. „Wir haben das Spiel vor der Halbzeit bestimmt, hatten es ganz gut im Griff. Wir waren die etwas versiertere Mannschaft, ohne allerdings gut zu sein“, sagte SVW-Trainer Maximilian Heidenreich, während FVLB-Coach Ralf Moser einmal mehr die Kollektivstärke seiner Elf in den Vordergrund stellen konnte. „Wir haben als Mannschaft kompakt gearbeitet und uns den Sieg erkämpft. Vielleicht sogar verdient“, sagte er.

Auch die Trainer hatten eine enge Partie gesehen, einen intensiven Abnützungskampf, in dem Weil mehr Ballbesitz reklamieren konnte. Auch hatten die Gäste durch Yannick Weber die ersten dicken Chancen. So vertändelte der Angreifer eine lange Vorlage von Piero Saccone, nachdem Sergej Triller weggerutscht war (4.). Und kurz vor der Pause setzte Weber eine Flanke von Witalij Arsentjew volley über die Latte (45.). Auf der anderen Seite hatte Patrik Kierzek die größte Chance: SVW-Keeper Christoph Düster konnte die abgefälschte Bogenlampe noch zur Ecke klären, wobei er gegen den Pfosten knallte (19.). Viel mehr Höhepunkte waren nicht, meist belauerten sich die Teams, wobei der FVLB mit schnellem Umschaltspiel reüssieren wollte. Speziell Lucas Thiel tat sich als fleißiger Balleroberer und Passgeber hervor. Zwischenzeitlich schien sich die Partie zu öffnen und Fahrt aufzunehmen. Doch das war nur ein Zwischenhoch.

Und viel änderte sich auch nach dem Wechsel nicht. Das Niveau blieb durchschnittlich. Weil suchte die Lücke, doch die Ballsicherheit und die richtige Idee fehlten. „Da wird zu früh der Traumpass gesucht, statt einfach zu spielen“, kritisierte Heidenreich. Lörrach-Brombach konterte und hatte erneut durch Kierzek die Chance zur Führung – Düster verhinderte einhändig (61.). Und dann setzte sich Frank Malzacher an der Grundlinie durch, passte nach innen, wo Briegel stand und einschießen konnte – zum letztlich vierten Sieg in Folge. „Das Kollektiv ist zurzeit unsere Stärke“, sagte Moser. Beispielhaft sei gewesen, als sich „fast alle von uns in einen Schuss geworfen haben“. Der FVLB hat nach Denzlingen (3:0) damit den nächsten Mitfavoriten düpiert – ohne Gegentor. Die Weiler hadern derweil mit spielerischen und personellen Problemen. Beim Warmmachen hatte sich noch Imad Kassem-Saad verletzt. „Wohl eine Zerrung“, sagte er. „Wir haben derzeit viel zu wenige, die ihr Potenzial ausschöpfen, vielleicht drei oder vier“, sagte Heidenreich mit sorgenvoller Miene. Der Rückstand nach oben wächst.

FV Lörrach-Brombach – SV Weil 1:0 (0:0)
FVLB: Alexov (67. Wasmer); Pinke, Marvin Müller, Triller, Leisinger; Thiel, Squillace; Briegel, Malzacher (88. Stamile), Kierzek; Mayer (49. Krieger). SVW: Düster; Lauber (76. Zogaj), Kluge, Braun, Groß; Saccone, Ay-Güven, Obradovic (68. Mundinger), Hermann (55. Mislimovic); Weber, Arsentjew. Tore: 1:0 Briegel (69.). Schiedsrichter: Leisinger (Kandern). Zuschauer: 740.
Aufrufe: 018.10.2015, 21:30 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor