2024-04-23T13:35:06.289Z

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"Hohe Qualität in der Ballverarbeitung." Imad Kassem-Saad. | Foto: Uwe Rogowski
"Hohe Qualität in der Ballverarbeitung." Imad Kassem-Saad. | Foto: Uwe Rogowski

Ein Mann macht den Unterschied: Imad Kassem-Saad

Gegen den SC Wyhl ist für den 28-Jährigen vom SV Weil wohl die volle Distanz möglich

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Woche für Woche sind sie der Favorit: die Fußballer des SV Weil. Auch am Samstag. Da gastiert mit dem SC Wyhl zwar ebenfalls ein letztjähriger Verbandsligist im Nonnenholz, doch ein Heimsieg des Tabellenzweiten ist fest eingeplant. Auch, weil Imad Kassem-Saad auf dem Weg zu gewohnter Stärke ist.
Wer sich vom schnöden Zahlenwerk leiten lässt, der könnte sich täuschen. Glaubt Kurt Schwald. Der Trainer des SV Weil hat im Vorfeld des Heimspiels gegen den SC Wyhl daran erinnert, wer da am Samstag im Nonnenholz aufkreuzt. „Ein Mitabsteiger. Ich weiß nicht, warum sie momentan nur Zehnter sind, aber sie haben gutes Personal“, sagt Schwald, der weiß, was ihn erwartet: ein giftiger Gegner, der taktisch auf der Höhe ist: „Karsten (Bickel) hat seine Mannschaften immer gut eingestellt.“
Schwald wäre auch schlecht beraten, den Gegner nicht stark zu reden. Das ist Usus. Aufhalten lassen will man sich von den Wyhlern trotzdem nicht. Der SV Weil will seinen Punkteschnitt, der schon jetzt bei mehr als zwei pro Partie liegt, weiter ausbauen. „Dafür müssen wir aber wieder viel tun, wie zuletzt in Lörrach oder gegen Laufenburg. Da haben wir jeweils eine tolle Präsenz und Einstellung gezeigt“, lobt Schwald.

Die Konkurrenz findet den bisherigen Saisonverlauf nur folgerichtig. Der Laufenburger Trainer Erkan Aktas etwa erläuterte kürzlich sinngemäß, dass man sich mit einem Team messen müsse, das gar nicht in diese Liga gehöre. „Sie spielen ja eigentlich mit einem Verbandsligakader in der Landesliga“, sagte Aktas nach dem 1:4 am 10. Spieltag im Nonnenholz. Da stand er noch unter dem Eindruck einer starken Vorstellung von Imad Kassem-Saad, der gerade seine erste Partie nach längerer Verletzung absolviert hatte, und nun, zwei Wochen später, hat Schwald nicht wirklich gute Nachrichten für die Konkurrenz: „Imad ist soweit, dass er 90 Minuten gehen kann.“

Der 24-jährige Libanese aus Lörrach, der fünf U23-Länderspiele für sein Heimatland absolvierte, bringt ohne Zweifel ein individuelles Gesamtpaket mit, das wohl kein Landesliga-Konkurrent aufs Feld schicken kann. Schwald sieht in dem Mittelfeldmann, der einst bei Christian Streich in Freiburg ausgebildet wurde und in seiner Vita 58 Regionalligapartien (zwei Tore) vermerkt hat, einen universellen Spieler mit exzellenten Instinkten. „Ein Gespür für alle Bereiche“, bescheinigt er Kassem-Saad. „Er hat eine hohe Qualität in der Ballverarbeitung, ein tolles Auge, weiß, was taktisch abläuft, und er ist cool vor dem Tor.“ Schwald macht keinen Hehl daraus, dass es auch pures Glück war, dass der 28-Jährige nach dem Abstieg geblieben ist. „Er hat zwar mit einem Wechsel geliebäugelt, wer weiß, was gewesen wäre, wenn es in der Nähe einen Verbandsligisten gebe.“ Aktuell hat Schwald aber den Eindruck, „dass Imad wieder Spaß hat und froh ist, geblieben zu sein“. Und läuft es im Nonnenholz weiter so gut, muss sich Kassem-Saad im nächsten Sommer kaum nach einem anderen Verbandsligisten umschauen.
Aufrufe: 023.10.2014, 22:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor