2024-04-25T14:35:39.956Z

Halle
Der Kreisklassist SpVgg Westheim (links Benjamin Walter) war die Überraschungsmannschaft beim Sport-Weidemann-Cup, der noch im herkömmlichen Stil mit Bande, großen Toren und richtigem Fußball ausgetragen wurde. Erst im Halbfinale musste man sich dem TSV Neusäß (rechts Philipp Scherer) geschlagen geben.  Foto: Andreas Lode
Der Kreisklassist SpVgg Westheim (links Benjamin Walter) war die Überraschungsmannschaft beim Sport-Weidemann-Cup, der noch im herkömmlichen Stil mit Bande, großen Toren und richtigem Fußball ausgetragen wurde. Erst im Halbfinale musste man sich dem TSV Neusäß (rechts Philipp Scherer) geschlagen geben. Foto: Andreas Lode

Ein Lückenfüller siegt mit Bande

Wer beim Sport-Wiedemann-Cup des TSV Neusäß die Überraschungsmannschaft war und wer sich blamierte +++ Die erst kurzfristig eingesprungene Türkspor-Truppe gewinnt

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Obwohl Neusäß’ Abteilungsleiter Ernst Krendlinger ein großer Verfechter des Futsals ist, wurde der Sport-Wiedemann-Cup nochmals nach alter Burschen Herrlichkeit im bisher über Jahrzehnte hinweg praktizierten Hallenfußball ausgetragen. Der Großteil der Mannschaften hatte sich bei der Einladung für diese Variante mit Bande, großen Toren und normalem Fußball ausgesprochen. Als Zuschauermagnet erwies sich die Veranstaltung allerdings trotzdem nicht: Zwischen den letzten Weihnachtseinkäufen und dem letzten Heimspiel des FC Augsburg blieb wohl nicht mehr viel Platz für den Kick in der Halle, von Krendlinger als „schwäbischer Hallenbolz“ bezeichnet. Rund 100 Zuschauer erlebten über sieben Stunden verteilt am Ende des Tages mit Türkspor Augsburg einen verdienten Turniersieger. Im Finale bezwang der Süd-Bezirksligist, der erst im Laufe der vergangenen Woche für die TSG Stadtbergen eingesprungen war, Gastgeber TSV Neusäß mit 4:2 und durfte deshalb einen Warengutschein in Höhe von 400 Euro in Empfang nehmen. „Türkspor war im Finale ganz einfach bissiger“, musste Günther Hausmann, der sportliche Leiter des Nord-Bezirksligisten, eingestehen.

Im Halbfinale bezwang die Türkspor-Truppe den bis dato ohne Punktverlust agierenden Ligakonkurrenten TSV Bobingen mit 8:7 nach Siebenmeterschießen. Im zweiten Überkreuzspiel setzte sich der TSV Neusäß gegen die Überraschungsmannschaft der SpVgg Westheim mit 4:1 durch. Der Kreisklassist um Spielertrainer Oliver Haberkorn hatte sich in der Gruppe A als Tabellenzweiter behauptet. Der Westheimer Navid Höss, der ebenso wie Ahmed Karaca (Türkspor), Lukas Drechsler (TSV Neusäß), Oktay Abazi (Stadtwerke SV) und Marco Baur (TSV Gersthofen) fünfmal ins Schwarze getroffen hatte, wurde von Manfred Demeter von Co-Sponsor DM Leasing mit einem Pokal für den besten Spieler ausgezeichnet. Die besten Torschützen stellte jedoch der spätere Drittplatzierte TSV Bobingen mit Cemal Mutlu (9) und Roberto di Santo (6), der im kleinen Finale die nun ausgepumpten Westheimer mit 5:1 bezwang.

Während die SpVgg Westheim mit teilweise begeisternden Spielen gegen den Kreisligisten SV Thierhaupten und den Lokalrivalen TSV Täfertingen (jeweils 4:4) für viel Licht gesorgt hatte, schlich der TSV Gersthofen wie ein Schatten seiner selbst übers Parkett. Der Landesligist, der mit einem Feldspieler der A-Jugend im Tor angetreten war, brachte kaum ein Bein auf den Boden, musste sogar gegen die beiden Kreisklassisten aus Westheim und Täfertingen die Segel streichen.

Lediglich gegen den SV Thierhaupten gelang der von Co-Trainer Dario Kucjenic betreuten Truppe ein Sieg. Beim 5:3 schlug auf beiden Seiten die Stunde der Freistoß-Spezialisten. Aber nicht nur Marco Baur, Reinhold Armbrust und Somodi Radu trafen mit ruhenden Bällen. Bisher hatte es beim Hallenfußball nur indirekte Freistöße gegeben. Das ist eine von mehreren Regeländerungen, die trotz der eigentlichen Umstellung auf den Futsal noch für den herkömmlichen Hallenfußball verfügt wurden. Des Weiteren darf der Ball nun nach einem Abwurf des Torwart jenseits der Mittellinie angenommen werden und muss beim Einwurf eingekickt werden. Ganz gut damit zurecht kam auch der TSV Täfertingen, der mit seinem Winter-Neuzugang Mensor Basholli antrat und nach einem abschließenden 2:1-Sieg gegen den SC Altenmünster Platz sieben belegte.

Alles in allem hat das Turnier mit der Bande den meist mit der besten Besetzung angetretenen Kickern Spaß gemacht, auch wenn es mit sieben Stunden doch arg lang war. Aber man trifft sich in diesem Winter bald wieder – dann aber entweder beim Futsal oder im Augsburger Nachtleben. Für alle Teilnehmer gab es nämlich auch 20 Eintrittskarten für den Yum-Club.

Aufrufe: 021.12.2014, 20:37 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor