2024-04-29T14:34:45.518Z

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Nicht immer in gutem Zustand: der Sportplatz in Homberg.	Foto: Gössl
Nicht immer in gutem Zustand: der Sportplatz in Homberg. Foto: Gössl

,,Ein Kunstrasen ist elementar für die Zukunft"

GL GI/MR: +++ FSG Homberg/Ober-Ofleiden leidet unter Platzverhältnissen +++ Stadt unterstützt Projekt +++

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HOMBERG. Die Gruppenliga-Fußballer der FSG Homberg/Ober-Ofleiden kennen es quasi nicht anders. Um sich in den Wintermonaten auf die Rückrunde vorzubereiten müssen sie seit Jahren improvisieren. Denn die beiden Plätze in Homberg und Ober-Ofleiden sind zwischen Anfang Dezember und Mitte Februar oft in desolatem Zustand und nicht nutzbar. Deshalb musste vor knapp zwei Wochen sogar das erste Pflichtspiel in diesem Jahr abgesagt werden. Die Situation erheblich verbessern könnte ein Kunstrasenplatz. Nicht nur für das klassenhöchste Team, sondern für mehr als 300 weitere aktive Fußballer. In Frage kommen Standorte in Homberg und Nieder-Ofleiden.

Bereits vor rund eineinhalb Jahren waren Homberger Vereine diesbezüglich an die Stadt herangetreten. Bürgermeister Prof. Béla Dören lud daraufhin Vereinsvertreter zu einem ersten Gedankenaustausch ein. ,,Viele Vereine haben aber gemerkt, dass ein solches Projekt für sie nicht zu stemmen ist", berichtet Dören. Die Stadt wolle zur Hälfte die Kosten für einen Kunstrasenplatz übernehmen, der Rest müssen die Vereine oder Sponsoren tragen, erläuterte das Stadtoberhaupt. 30 000 Euro hat die Stadt Homberg bereits bereitgestellt, was aber nur den Bruchtteil eines solchen Projekts decken dürfte. So sollen sich die Kosten für den Belag des Lindensportplatzes an der Alsfelder Stadthalle auf rund 200 000 Euro belaufen haben.

Finanziell beteiligen wollen sich nach jetzigem Stand A-Ligist SV Nieder-Ofleiden und die FSG Homberg/Ober-Ofleiden, deren Sportanlagen am Ortsrand in Nieder-Ofleiden beziehungsweise gegenüber vom Freibad in Homberg als Standorte in Frage kommen. ,,Der Standort in Nieder-Ofleiden hat den Vorteil, dass es dort bereits ein Flutlicht gibt. Für Homberg spricht, dass Schulen in der Nähe die Anlage mitnutzen könnten", erklärt Dören, betont aber auch: ,,Ausschlaggebend ist, welcher Standort den besseren Untergrund hat." Derzeit werden die beiden Standorte von einem Geologen untersucht. Wenn die Gutachten vorliegen, könne man weitere Schritte angehen und sich um eine Kreis- und Landesförderung kümmern, so Dören weiter.

Von einem Kunstrasenplatz proftieren würden unter anderem die Fußballer der FSG Homberg/Ober-Ofleiden. In den Wintermonaten müssen sie seit einigen Jahren nach Alsfeld oder auf Plätze im Marburger Raum ausweichen, um adäquat trainieren zu können. Für Spieler und Trainer ist dies freilich mit erheblichem zeitlichen Mehraufwand verbunden. Während sie weite Fahrten auf sich nehmen müssen, haben mittlerweile die meisten Konkurrenten in der Gruppenliga Gießen/Marburg einen Kunstrasenplatz vor Ort. Für FSG-Coach Thomas Brunet ist dies aber nicht einmal das größte Problem. ,,Ein Kunstrasen ist elementar für die Zukunft des Vereins. Wenn er nicht kommt, dann wird es immer schwieriger, talentierte Nachwuchsfußballer in der Region zu halten", meint Brunet und verweist auf die Fußball-Standorte Marburg und Stadtallendorf, die über mehrere Kunstrasenplätze verfügen und damit deutlich bessere Rahmenbedingungen bieten.

,,Ich kenne einige Spieler, die deswegen die FSG Homberg/Ober-Ofleiden verlassen haben", ergänzt Brunet, der die Gruppenliga-Existenz der FSG von der Infrastruktur abhängig macht. ,,Es ist kein Zustand, wenn wir im Februar nur durchs Dorf laufen können, weil die Plätze nicht bespielbar sind." Am vergangenen Dienstag konnte Thomas Brunet mit seiner Elf erstmals wieder vor Ort, auf dem Platz in Ober-Ofleiden, trainieren. Fast zwei Wochen nach Beginn der Restrunde in der Gruppenliga Gießen/Marburg.



Aufrufe: 019.3.2016, 08:32 Uhr
Daniel Seehuber (Oberhessische Zeitung)Autor