Ein kompletter Neuanfang

Der Nachfolger von Andreas Petersen muss nicht nur eine Mannschaft formen, sondern auch das Fanlager nach den Abgängen zahlreicher Identitfikationsfiguren (Sebastian Kischel, Florian Eggert oder Alexander Kopp) wieder vereinen. Dabei ist allein schon die erste Aufgabe ein anspruchsvolles Projekt. Die neun Neuen kommen mit einem Altersschnitt von 20,1 Jahren und stammen bis auf Tobias Haufe und Tino Schulze durchgängig aus U23- oder sogar U19-Teams.

Wer seine Ausbildung wie Nils Gottschick bei Hertha BSC genoss, der kann sicher eine Menge am Ball. Doch ob die geballte Jugend in der Lage ist, den erfahrenen Teams in der Regionalliga Paroli zu bieten und im schlimmsten Fall auch einen Abstiegskampf zu überstehen - das alles wird und muss sie zeigen. Trainer Kronhardt gibt folglich auch kein konkretes Ziel aus, wenn er sagt: "Die Ziele besprechen wir intern, das werde ich ganz bewusst nicht nach außen tragen. Die Art und Weise ist entscheidend, wie die Mannschaft auftritt."

Im Fußball heilt nichts schneller Wunden als der Erfolg. Von daher werden die ersten Aufgaben gegen Meuselwitz, Plauen und die Reserve von Hertha BSC schon einen ersten Eindruck vermitteln, wie sich das Klima beim Harzer Klub entwickeln kann. Nach einem Jahr ohne Absteiger gibt es in dieser Saison wieder den üblichen Leistungsdruck, dem sich Mannschaft und Verein stellen müssen.

Einer aber offenbar nicht mehr im Halberstädter Trikot. Wenn am Sonntag die Regionalliga-Saison beginnt und der ZFC Meuselwitz den VfB Germania Halberstadt empfängt, wird es wohl kein "Come-Beck" geben. Der 24-jährige Stürmer Christian Beck wird derzeit im wahrsten Sinne des Wortes vermisst. "Auch knapp eine Woche vor Saisonbeginn gibt es kein Zeichen von ihm", sagte Vereinspräsident Olaf Herbst letzte Woche in einem Zeitungsinterview. Bereits seit Juni sind die Fronten derart verhärtet, dass sich Anwälte um den Fall kümmern. Beck wurde in dieser Zeit mehrfach mit Ligakonkurrent und Aufstiegsfavorit RB Leipzig in Verbindung gebracht.

Entspannter dagegen der Weggang von Marvin Wijks. Der kleine Holländer klagte mehrfach über Heimweh und seinen Wunsch, näher an der Heimat und seiner Familie zu sein. Halberstadt stellte ihn zum Probetraining frei, jetzt hat er beim niederländischen Klub FC Emmen unterschrieben. Damit geht Halberstadt mit einem Kader von etwa 20 Mann in die Saison - die so wichtig werden kann für den Verein. Los geht es am Sonntag um 13:30 Uhr beim ZFC Meuselwitz.

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