2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Simon Knauer (rechts) ist mit sieben Treffern erfolgreichster Torschütze des TSV Aindling in der Landesliga Südwest. Gegen den SV Raisting kam der Torjäger als hängende Spitze zum Einsatz.  	F.: Melanie Nießl
Simon Knauer (rechts) ist mit sieben Treffern erfolgreichster Torschütze des TSV Aindling in der Landesliga Südwest. Gegen den SV Raisting kam der Torjäger als hängende Spitze zum Einsatz. F.: Melanie Nießl

Ein Knipser wider Willen

Aindlings Trainer Roland Bahl erklärt nach dem 0:0 im letzten Heimspiel, warum Simon Knauer als hängende Spitze agiert und zwei Stammkräfte zuschauen müssen

Seit Wochen hatten die Fußballer des TSV Aindling ihren festen Platz in der Spitzengruppe der Landesliga Südwest. Das hat sich nach dem letzten Heimspiel 2016 geändert – ein wenig zumindest. Das 0:0 gegen den SV Raisting hat zur Folge, dass Aindling nun sieben Zähler hinter dem Spitzenreiter Schwaben Augsburg liegt und immerhin fünf hinter dem Tabellenzweiten FV Illertissen II.

Als dramatisch werden die Verantwortlichen beim TSV diese Entwicklung nicht einstufen, zumal die Illertisser, die sich auf dem Relegationsplatz befinden, bereits ein Spiel mehr als der TSV bestritten haben. Von einem Rang ganz oben hatte vor dieser Runde ja ohnehin niemand gesprochen. Und die 35 Punkte, die aktuell auf dem Zählerkonto liegen, haben die Erwartungen der meisten Beobachter deutlich übertroffen.

„Mit dem 0:0 wird man leben“, meinte Aindlings Josef Kigle am Sonntagabend. „Raisting ist eine Mannschaft, die man nicht im Vorbeigehen schlägt“, gab der Vorstand Spielbetrieb zu bedenken. „Stellenweise haben beide Mannschaften gezeigt, dass sie guten Fußball spielen können, stellenweise haben sie auch nichts gezeigt.“ Trainer Roland Bahl durfte diesmal bei der Pressekonferenz in erster Linie Fragen zum Personal beantworten. Warum kam Simon Knauer als hängende Spitze zum Einsatz? In seiner Zeit in Mering agierte er eher defensiv. „Er hat die meisten Tore gemacht“, argumentierte Bahl und sagte weiter über den Rückkehrer ans Schüsselhauser Kreuz: „Er bereitet Tore vor. Als hängende Spitze ist er für uns am effektivsten“, so der 54-Jährige. Der Trainer erläuterte in diesem Zusammenhang, dass Tobias Völker, sein Assistent, die Personalie ähnlich sieht. So restlos glücklich ist Bahl aber mit Knauer derzeit nicht: „Manchmal würde ich mir wünschen, dass er die Bälle nicht ganz so leicht abgibt.“

Verletzungen sind bitter, doch irgendwie gehören sie zum Alltag eines Fußballers. Aindling ist derzeit nahezu frei von solchen Sorgen. Das führt zu einem Überangebot an Kickern, die auf ihren Einsatz brennen. Gegen Raisting verbrachten daher Alexander Lammer und Johannes Putz, die oft genug schon von Anfang an auf dem Platz standen, die 90 Minuten auf der Bank. „Wir haben zur Zeit gesunde 17 Feldspieler“, erläuterte Roland Bahl die Lage und betonte: „Ich würde am liebsten alle spielen lassen.“ Dass Lammer nicht zum Einsatz kam, das sei auf seine berufliche Situation zurückzuführen. Der Stürmer unterrichtet nun als Lehrer in Weiden und kann daher nur sehr eingeschränkt am Training teilnehmen. Putz habe, so der Trainer, längere Zeit bei den Übungseinheiten gefehlt, während seine Kameraden dreimal die Woche sich trimmten. „Es wird berücksichtigt, wer regelmäßig am Training teilnimmt.“

Als Härtefall durfte sich Kilian Huber fühlen, der ebenfalls über die Statistenrolle nicht hinauskam. Als er wochenlang gesperrt war, hat man die Abwehr umgebaut. Zumindest derzeit besteht keine Veranlassung, die nächste Reform vorzunehmen.

Aufrufe: 015.11.2016, 07:03 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor