2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Auch das macht den Unterschied: Für ein verlängertes Wochenende bezog Fußball-A-Kreisligist Beuren (ganz links steht Coach Marco Mayer) ein Trainingslager im wunderschönen Novigrad (Kroatien/Istrien). Wie regelmäßig zu Hause, war die Trainingsbete Foto: privat
Auch das macht den Unterschied: Für ein verlängertes Wochenende bezog Fußball-A-Kreisligist Beuren (ganz links steht Coach Marco Mayer) ein Trainingslager im wunderschönen Novigrad (Kroatien/Istrien). Wie regelmäßig zu Hause, war die Trainingsbete Foto: privat
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Ein kleiner Dorfverein kommt groß heraus

Der SV Beuren, souveräner Spitzenreiter der Fußball-Kreisliga A III, steht auf dem Sprung in die Bezirksliga

Isny / sz - Ein kleines Dorf im württembergischen Allgäu mischt in dieser Fußballsaison die Konkurrenz in der Bodensee-Kreisliga A, Staffel III, auf. Mit aktuell 49 Punkten und null Niederlagen steht der 1974 gegründete SV Beuren souverän an der Tabellenspitze. Nach dem Meistertitel in der untersten Kreisliga B vor zwei Jahren klopft das Team von Trainer Marco Mayer in bemerkenswerter Begehrlichkeit mit aller Macht ans Tor zu Bezirksliga.

Im zarten Fußballalter von gerade mal 30 Jahren als "Vater des Erfolges" dazustehen, schmeckt dem Beurener Eigengewächs Marco Mayer (Bruder Patrick kickt bekanntlich beim 1. FC Heidenheim in der Zweiten Liga) nur bedingt. Die Handschrift des ehrgeizigen Spielertrainers, der sich im "gehobenen" Amateurfußball (Wangen, Memmingen, Berg und Weiler) sowie in Australien und Kanada trotz einigen Verletzungspechs als Kicker bewährte, ist beim SV Beuren jedenfalls Kult. Vereinschef Remig Albrecht (48), von Jugend auf dabei, als Spieler, als Trainer, als Strippenzieher längst der organisatorische Dreh- und Angelpunkt: "Eine so einmalige Serie hinzulegen, ist kein Zufall, sondern zweifellos das Produkt von Marco Mayer und seinem tollen Trainerteam" - in engem Schulterschluss mit "Co" Andreas Prinz sowie Ralf Schwarz ("Zweite", die ebenfalls Tabellenerste ist).

Wie kaum in einem anderen Verein des Bezirks Bodensee sorgte Marco Mayer dafür, dass der SV Beuren bereits in der Kreisliga A zeitgemäße Fußballstrukturen erhielt. "So haben wir es nach schwierigem Entwicklungsprozess geschafft, dass die Mannschaft mit dem Ball nach vorne, aber genauso gegen den Ball spielen kann." Dazu gehöre das schnelle Umschaltspiel wie gleichermaßen das Beherrschen gängiger Systeme (bevorzugt 3-4-3). Nicht zu vergessen die konstruktive Zusammenarbeit zwischen erster und zweiter Mannschaft (Kreisliga B VII). Die gesunde Mischung macht halt den großen Unterschied. Vereinschef Remig Albrecht: "Für mich ist besonders wichtig, dass die Mannschaft ein positives Auftreten zeigt und vor allem Charakter beweist." Marco Mayer fügt wohltuend unprätentiös hinzu: "Die Disziplin muss stimmen. Das heißt, selbst bei klaren Führungen den Gegner zu respektieren und jegliche Arroganz außen vor zu lassen."

Zwei "Frischlinge" haben grandios eingeschlagen

Worauf der umtriebige Geschäftsmann Albrecht freilich besonderen Wert legt: "Dass es beim SV Beuren in keiner Weise um Geld geht. Da will ich allen verständlichen Spekulationen einen Riegel vorschieben." Allenfalls der Trainer, wie überall üblich, sei ausgenommen, oder aber das jüngste Trainingslager im kroatischen Novigrad. Auch um die Anschaffung von Sportgerät, Trikots oder Toren fürs Hauptspielfeld kümmere sich der Verein.

Ud natürlich kümmert sich der SVB in Ergänzung zu den Protagonisten Christoph Würtemberger (Tor), Abwehr-Ass Daniel Hail (derzeit allerdings schwer verletzt), Torjäger Hermann Peter oder Kapitän Markus Prinz gezielt um Verstärkungen, auch aus der eigenen Jugend. In dieser Saison etwa hätten die "Frischlinge" Frank Freywiß (offensiv) und Daniel Vollmar (defensiv) sportlich wie menschlich grandios eingeschlagen. Marco Mayer ziemlich baff: "Was Bewerbungen anbelangt, wird uns die Bude eingerannt."

Nun, mehr über diesen außergewöhnlichen Verein, wenn der Aufstieg tatsächlich gelingt. Remig Albrecht (noch) leicht skeptisch: "Ein guter Start ins Frühjahr ist unbedingt vonnöten, denn im Fußball kann so viel passieren." Okay, ein bisschen Pessimismus muss sein. Gleichwohl Albrecht und Marco Mayer schon jetzt unisono verkünden: "Die Bezirksliga wäre für das kleine 870-Einwohner-Dorf Beuren das Größte." Absolut!

Im Achtelfinale des Bezirkspokals Bodensee erwartet der SV Beuren am Ostersamstag, 4. April, um 15Uhr den Bezirksligazweiten SG Aulendorf. Wenn die Platzverhältnisse mitspielen, trifft Beuren zum Punktspielauftakt im neuen Jahr zu Hause auf den A-Liga-Sechsten SV Eglofs (Sonntag, 22. März, um 15Uhr).

Aufrufe: 018.3.2015, 17:02 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Uli CoeliusAutor