2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Zum Verzweifeln. Stätzlings Trainer Alex Bartl mochte phasenweise gar nicht mehr hinschauen. Beim 0:4 gegen den TSV Gilching erwischte seine Mannschaft zum Auftakt in die Frühjahrsrunde einen gebrauchten Tag. Foto: kolbert-press
Zum Verzweifeln. Stätzlings Trainer Alex Bartl mochte phasenweise gar nicht mehr hinschauen. Beim 0:4 gegen den TSV Gilching erwischte seine Mannschaft zum Auftakt in die Frühjahrsrunde einen gebrauchten Tag. Foto: kolbert-press

Ein klassischer Fehlstart

Der FC Stätzling, der Kissinger SC und der SV Mering gehen zum Auftakt der Frühjahrsrunde komplett leer aus +++ Ein Team wird dabei richtig abgewatscht, bei einem anderen sorgt eine Verletzung für sorgenvolle Mienen

Als die dunklen Wolken am Sonntagabend im Wittelsbacher Land aufzogen, entsprach das Bild am Himmel in etwa der Gemütslaune bei den Verantwortlichen der drei Landesligisten aus dem Altlandkreis Friedberg. Denn so hatten sich die Trainer des FC Stätzling, des Kissinger SC und des SV Mering den Start in die Frühjahrsrunde wahrlich nicht vorgestellt. Alle drei gingen nämlich ohne einen einzigen Punkt nach Hause, Stätzling und Kissing blieben in sogenannten „Sechs-Punkte-Spielen“ gar ohne Tor und Mering wurde einmal mehr für seinen Aufwand nicht belohnt.

„Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Wir hatten uns so viel vorgenommen und dann erwischen wir so einen gebrauchten Tag“, meinte Stätzlings Trainer Alex Bartl. Das Aufsteigerduell gegen den TSV Gilching war als „Sechs-Punkte-Spiel“ tituliert worden – und mit einer 0:4-Klatsche auf eigenem Platz hatte beim FCS niemand gerechnet. „Wir konnten unsere Ausfälle nicht kompensieren“, so der FCS-Trainer. Neben Noah Waschkut, Marvin Gaag und Maximilian Heiß fiel kurzfristig auch noch Daniel Löffler aus, Manuel Utz saß nach einer Weisheitszahn-Operation zunächst auf der Bank. „Wir brauchen diese Spieler unbedingt, da unser Kader nicht allzu breit ist“, erklärte Bartl, der nun während der Woche als Psychologe gefragt sein wird. „Den Jungs stinkt’s selber am meisten, die sind am Boden zerstört. Aber jetzt heißt es Mund abwischen und weitermachen“, forderte der Stätzlinger Trainer. Der sah vor allem in der zweiten Halbzeit eine gute Reaktion seines Teams, allerdings habe man eben keine der guten Chancen auf das mögliche 1:2 nutzen können. „Und nach dem 0:3 war alles vorbei – auch wenn Gilching sicher nicht vier Tore besser war als wir“, meinte Bartl. Am kommenden Samstag in Nördlingen hofft der 38-Jährige darauf, dass sich sein Lazarett etwas lichtet.

Kissings Trainer Vladimir Manislavic war nach dem 0:1 gegen den Tabellennachbarn SC Oberweikertshofen auch restlos bedient. „Das war ein sehr enttäuschender Auftritt von uns. Dem Gegner war der unbedingte Wille, das Spiel gewinnen zu wollen, anzumerken – und das haben wir vermissen lassen“, analysierte Manislavic, der nun noch bis Donnerstag auf einer Trainerschulung in der Sportschule Hennef in Köln weilt. Die Passquote sei schwach gewesen, man sei aufgrund der vielen Fehlpässe nie ins Spiel gekommen, habe kaum Torgefahr ausgestrahlt und habe so letzten Endes zwar nur knapp, aber verdient verloren, lautete das Fazit des 43-jährigen Übungsleiters. Manislavic hofft auch, dass sich die Verletzung von Torhüter Robin Scheurer als nicht so schwerwiegend herausstellt. „Seine Auswechslung zur Pause war eine Vorsichtsmaßnahme. Er hatte sich eine Blessur am Oberschenkel zugezogen und wir wollten verhindern, dass es schlimmer wird. Ich muss nun warten, wie es am Donnerstag bei ihm ausschaut“, sagte der KSC-Trainer.

Keinen gelungenen Samstag verbrachte Merings Trainer Sascha Mölders. Zunächst verloren seine Löwen in der 2. Bundesliga zu Hause gegen St. Pauli mit 1:2 und nahezu zeitgleich zog der MSV beim FV Illertissen II mit dem gleichen Ergebnis den Kürzeren. „Ärgerlich waren an diesem Nachmittag mehrere Dinge – zum einen, dass wir das Spiel nie und nimmer verlieren dürfen, zum anderen, dass wir den Kampf auch nicht richtig angenommen haben“, so der Profi. Dies sei ihm von seinem Co-Trainer Bajram Gocevic so berichtet worden. „Und auf das kämpferische Element werden wir in dieser Woche im Training unser Hauptaugenmerk legen“, meinte Mölders. Vor allem die Chancenverwertung der Meringer ließ zu wünschen übrig. Fünf bis sechs hundertprozentige Möglichkeiten habe man liegen lassen und zudem wurde auch ein Meringer Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt. Das wäre das mögliche 2:2 gewesen. „Da wurde mir berichtet, dass das ganz sicher kein Abseits war, aber der Schiedsrichter war sicher nicht schuld an unserer Niederlage“, fasste Mölders den verkorksten Meringer Frühjahrsrundenauftakt zusammen.

Aufrufe: 07.3.2017, 13:19 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor