2024-03-28T15:56:44.387Z

Im Nachfassen
Viele Zweikämpfe, viel Aufregung: Der TSV Buch (weiß) und die U23 des SV Seligenporten sind mit einem Remis in die Saison gestartet. F: Zink
Viele Zweikämpfe, viel Aufregung: Der TSV Buch (weiß) und die U23 des SV Seligenporten sind mit einem Remis in die Saison gestartet. F: Zink

Ein hitziger Auftakt im Knoblauchsland

Drei Elfmeter, zwei Platzverweise: Buch und Seligenportens U23 trennen sich Remis

1:1 gegen den SV Seligenporten II: Der TSV Buch hat einen passablen Start in die Landesligasaison hingelegt. Nur manch Zuschauer muss noch ein wenig an sich arbeiten.

Der fränkische Sommer 2015 ist heiß und trocken. Das kann man schon gut finden – wenn man nicht, zum Beispiel, im Knoblauchsland wohnt. Im Knoblauchsland wünschen sie sich hier und da mal einen ordentlichen Sommerregen, weil dann ihr Gemüse wächst und gedeiht. Regen hatten sie aber auch im Knoblauchsland zuletzt selten. Immerhin: Der neue A-Platz, den sie sich beim TSV Buch hingepflanzt haben, strahlt im schönsten Grün.

Um den A-Platz herum haben sich am Samstagnachmittag knapp 250 Menschen versammelt: Landesliga-Auftakt gegen den SV Seligenporten II. Über dem A-Platz hängen Wolken, die so dunkel sind, als würden sie sich noch einmal in aller Form distanzieren wollen von diesem heißen und trockenen Sommer. Aus den Wolken kommt pünktlich zum Anpfiff Regen. Das passt ihnen im Knoblauchsland aber auch wieder nicht, weil die meisten zum Landesliga-Auftakt – obschon keine Fußballspieler – in kurzen Hosen erschienen sind. „Regen bräucht mer scho“, sagt also einer zu seinem Nachbarn, „aber doch net etz.“

Der Regen ist dann aber sehr zurückhaltend und gibt sich alle Mühe, diesen ersten Spieltag in Buch nicht zu sehr zu beeinflussen. Zwei Jahre hintereinander ist der TSV Buch knapp am Aufstieg in die Bayernliga gescheitert. Über die Frage, wie und vor allem, ob überhaupt sie in diese Bayernliga kommen wollen, hat sich in der vergangenen Saison der Verein fast ein wenig zerstritten. Am Ende haben sie sich darauf geeinigt, sich zwar weiterhin Mühe zu geben, darüber aber den Zusammenhalt und das Besinnen auf die eigenen Wurzeln nicht zu vergessen.

Elfer und Platzverweise

Der Trainer findet das gut, sagt er zumindest. Also steht Helmut Rahner auch an diesem Samstag wieder an der Seitenlinie. Er hat ein paar Personalsorgen, ein paar Spieler haben den Verein verlassen, ein paar sind verletzt – also hat Rahner eine junge Elf auf den Rasen gestellt. Am Anfang gibt er Hilfestellungen. Das heißt heutzutage auch in der Landesliga: ein bisschen Verschieben hier, ein bisschen Verschieben da. So verschieben sie also brav hin und her, bis nach elf Minuten der Gast dann doch einen Weg Richtung Tor findet. Am Ende steht ein Bucher Foul, ein erstes bisschen Aufregung und das 0:1, weil der Freistoß, den Seligenportens Tim Ruhrseitz von der Strafraumgrenze auf den Weg bringt, abgefälscht wird und ins Tor rutscht.

Der Regen ist jetzt nur noch ein Tröpfeln, in der Ferne sieht man es schon aufklaren und man ahnt, dass der Nachmittag ein hitziger werden könnte. Buch ist die bessere Mannschaft, im Ergebnis schlägt sich das aber erst nieder, als nach 71 Minuten Christian Örtel allen zeigt, wie man einen Elfmeter schießt: 1:1.

Weil nicht alle aufgepasst haben beim Elfmeterschießen, steht es auch am Ende 1:1, obwohl noch zwei Strafstöße folgen. Den ersten vergibt Buchs Thomas Reichel in der 85. Minute, den zweiten Seligenportens Ruhrseitz in der Nachspielzeit. Buch ist zu diesem Zeitpunkt und bei nun wieder schönstem Sonnenschein nur noch zu neunt, weil erst Christian Örtel berechtigt mit Gelb-Rot (75.) und dann David Kamp unberechtigt mit Rot (82.) vom Platz fliegt.

Ein 1:1 nach zwei Platzverweisen: Helmut Rahner ist am Ende sehr zufrieden mit dem Punkt, viele Zuschauer sind es nicht. Ihr Zorn entlädt sich in Richtung Schiedsrichter. Es fallen Sprüche, für die man sich fremdschämen muss, einer will dem Schiedsrichter sogar an den Kragen. Ein bisschen Regen hätte da nicht geschadet.

Aufrufe: 020.7.2015, 06:01 Uhr
Fadi Keblawi (NN)Autor