2024-04-24T13:20:38.835Z

Spiel der Woche

Ein Hitchcock in Lambertsberg

Neidenbach entführt beim 4:3 in Lambertsberg alle Punkte - Umstrittener Elfmeter in der Nachspielzeit

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Das Mittelfeldduell zweier offensiv eingestellter Mannschaften kam einem besseren Hitchcock gleich. Erst führte Lambertsberg 2:0 und 3:1, dann glich Neidenbach aus und freute sich in der Nachspielzeit diebisch über ein mehr als zweifelhaftes Elfmetergeschenk durch Schiedrichter Michael Schaal. Nach einem hitzig geführten Duell zeigte der Referee erst zweimal Gelb-Rot und in der 92. Minute auf den ominösen Punkt.
Lambertsberg. Die rund 130 Zuschauer in Lambertsberg kamen voll auf ihre Kosten, wenn auch die Gastgeber die Punkte abgeben mussten. Sieben Tore, zwei Platzverweise, jede Menge heiße Strafraumszenen und ein paar rustikale Grätschen garnierten das Spiel, das über weite Strecken von den Hausherren dominiert wurde. Nach nervösem Beginn agierte Lambertsberg über Erik Schmitz und Achim Brandenburg kombinationssicher und kam durch Christian Trapp mit einem Schrägschuss unter die Latte zur 1:0-Führung. Als Brandenburg nach einem Fehlpass in der Vorwärtsbewegung von Neidenbach elegant zum 2:0 einschob, schien der Ausgang der umkämpten und laufintensiven Partie programmiert. Kurios wurde es, als fünf Minuten vor der Pause auch noch das Flutlicht ausfiel. Nach 25 Minuten Pause ging das muntere Hin und Her zwischen den Strafräumen weiter. Die Gäste, die ohne Simon Gabler auskommen mussten, dafür aber wieder mit Stefan Krämer und Dennis Hargarten im Sturmzentrum agierten, kamen zum Anschluss, als Hargarten die Fußspitze noch dran hatte - 2:1 (50.). Neidenbach war in dieser Phase wesentlich stärker unterwegs, zeigte gefällige Ballpasagen, während Lambertsberg zu passiv war. Doch Lambertsberg hatte die größere individuelle Klasse und legte durch Brandenburgs Sololauf das 3:1 nach. Die Partie schien gelaufen. Die Gäste entwickelten jetzt mehr Druck nach vorn und kamen erneut zm Anschlusstreffer, als Krämers 20-Meter-Schuss noch abgefälscht wurde - 3:2 (70.). Als zwei Minuten später der drahtige Daniel Marx nicht angegriffen wurde und bei der anschließenden Rettungsaktion eine Lambertsberger Hand im Spiel war, zeigte Schaal noch vertretbarerweise auf den Punkt. Pascal Junker vernaschte Sebastian Denter - 3:3 (72.). Spektakuläre Schlussphase in einem spaktakulären Spiel: Jens Gieselmann hielt erst einen Schuss von Lambertsbergs Tobias Welter, dann rettete Denter gegen Boris Niesen. Ricardo Westenberger und Daniel Marx mussten nach zwei taktischen Fouls jeweils mit Ampelkarten runter. Entscheidende Szene in der zwei Minute der Nachspielzeit: Nach einem Rempler von Lambertsberg-Keeper Denter ging ein Neidenbacher zu Boden. Schaal ahndete die umstrittene Aktion mit Rot gegen den SGL-Torwart und gibt Elfmeter: Junker ließ sich das Geschenk nicht entgehen und schob die Kugel zum 4:3-Endstand ins Tor. "Der Schiedsrichter war sehr indisponiert in der letzten Aktion und hat das Spiel damit entschieden. Natürlich haben wir fahrlässig unsere vielen Chancen vergeben. Wenn man zweimal klar führt, muss man das Spiel nach Hause bringen", zeigte sich Lambertsbergs Trainer Berni Plein angesäuert. Sein Kollege Oliver Christian: "Das Spiel hätte 3:3 ausgehen müssen, der Sieg ist schmeichelhaft. Wir haben in der zweiten Halbzeit Vollgas gegeben."
Aufrufe: 026.10.2014, 10:07 Uhr
Lutz SchinköthAutor