2024-04-29T14:34:45.518Z

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Veranstaltungsleiter Rainer Friedrich: Bei Heimspielen ist er "so gegen 9 Uhr im Haus. Ich mache das seit Jahren so, bin gerne im Stadion, wenn noch Ruhe herrscht." Foto: Gericke
Veranstaltungsleiter Rainer Friedrich: Bei Heimspielen ist er "so gegen 9 Uhr im Haus. Ich mache das seit Jahren so, bin gerne im Stadion, wenn noch Ruhe herrscht." Foto: Gericke

Ein Heimspiel bedeutet jedesmal auch eine Menge Arbeit

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Die Zuschauer kommen ins Ostseestadion und wollen Fußball sehen sowie beispielsweise eine Bratwurst essen und ein Bier trinken. Für sie ist wichtig, dass sie schnell auf ihre Plätze gelangen, obendrein an den Imbissständen zügig und freundlich bedient werden. Doch damit alles reibungslos läuft, ist eine Menge Arbeit nötig.

,,Am Donnerstag, eine Woche vor einem Spiel, bekommen wir die ersten Hochrechnungen bezüglich der Zuschauerzahl und beginnen mit der konkreten Spieltagsplanung", sagt Rainer Friedrich, Veranstaltungsleiter des FC Hansa.

Im Hinblick auf die Partie gegen Werder Bremen II wurde am 16. Juli mit den finalen Vorbereitungen gestartet. Viele Vorgänge wurden in den vergangenen Jahren automatisiert, um die Arbeit zu erleichtern. ,,Es gibt ein 50-seitiges Sicherheitskonzept, in dem alles geregelt ist. Es ist zwischen der Polizei, Deutschem Rotem Kreuz, Brandschutz- und Rettungsamt, Ostseestadion GmbH als Stadionbetreiber und dem FC Hansa abgestimmt", so der 51-Jährige.

Vier verschiedene Stufen sind darin ausgewiesen. Anhand der erwarteten Zuschauerzahl greifen entsprechende Szenarien. ,,Gegen Werder II rechnen wir mit über 10 000 Zuschauern. Da ziehen wir den entsprechenden Plan aus der Schublade und wissen, welche Sperrungen im Stadionumfeld usw. greifen werden."

Am Dienstag vor dem jeweiligen Spiel tagt die Gruppe Veranstaltungsorganisation ,,mit allen Abteilungsleitern und Bereichen wie zum Beispiel Ticketing, Sicherheit, Fanbetreuung, Merchandising, Marketing sowie Medien. Es werden die Dinge aus Vereinssicht durchgesprochen. Das geht bis hin zum Vorprogramm oder zu eventuellen Ehrungen", erklärt Friedrich, der am Mittwoch dann die große Ämterrunde zu bewältigen hat: ,,Da sitzen alle Partner wie DRK, Feuerwehr, Bundes- und Landespolizei, RSAG, Sportamt, KOE, Stadtamt, Verkehrsbehörde, Tiefbauamt, Catering, Ordnungsdienst und technische Dienste an einem Tisch. Das hört sich gigantischer an, als es ist. Wir kennen uns alle über viele Jahre und fangen ja nicht bei null an, da in der Saisonvorbesprechung bereits entsprechende Pläne für bestimmte Zuschauererwartungen aufgestellt wurden. Es geht dann noch um die Kassenöffnung, ob und wann bestimmte Stadionbereiche zugeschaltet werden und dergleichen."

Donnerstags werden auf dem kurzen Dienstweg mögliche Veränderungen durchgesprochen. Meist handelt es sich um interne Vorgänge. ,,Dann wird das Einsatzkonzept verschriftet. Dort ist zum Beispiel enthalten, wo die Gastmannschaft schläft und wie sie ins Stadion kommt. Ähnlich ist es bei den Schiedsrichtern. Des Weiteren sind Tagesbesonderheiten aufgeführt", so Friedrich, der zugleich auch im Vorstand des FC Hansa tätig ist. Ab 13 Uhr sei die Partie allumfassend vorbereitet.

Der Spieltag beginnt für ihn morgens um 9.45 Uhr mit einer Orga-Runde der Einsatzleiter Ordnungsdienst, Kassendienst, technischer Dienst sowie des Sicherheitsbeauftragten: ,,Es gibt einen genauen Zeitplan, wer wann wo zu sein hat. Ich persönlich bin so gegen 9 Uhr im Haus." Mit dem Schlusspfiff kurz nach 15.45 Uhr ist für Rainer Friedrich das Spiel noch lange nicht vorbei. ,,Es gibt einen genauen Zeitplan, in welchen Stufen alles wieder abgebaut wird. Anschließend findet eine erste kurze Zusammenkunft statt, in der etwaige Besonderheiten besprochen werden. Als Zielzeit für die klare Lage im Stadion ist 18 Uhr vorgesehen."

Am Montag steht die übliche Nachbesprechung mit allen Abteilungsleitern an. ,,Dort wird auch die Lohnabrechnung für den vereinseigenen Ordnungsdienst gemacht. Zudem liegt die Mängelliste vor, wissen wir, was am Wochenende zu Bruch gegangen ist und erneuert werden muss. Dienstags ist ein Spiel meist endgültig abgeschlossen." Insgesamt belaufen sich die Kosten für den FC Hansa pro Heimpartie auf 30 000 bis 60 000 Euro.

Neben ,,normalen" Vergleichen wie dem mit Bremen II gibt es auch Begegnungen, die im besonderen Fokus stehen. ,,Momentan sind das die Heimspiele gegen Magdeburg, Dresden und Halle. Da gibt es rund sechs Wochen vorher auf Einladung der Landespolizei ein erstes Info-Gespräch. Neben Bundespolizei und Staatsanwaltschaft nehmen auch beide Vereine daran teil. Dort sind dann auch schon der ungefähre Kartenverkauf sowie etwaige Anreisewege der Fans bekannt", so Friedrich.

Am Montag danach findet eine für den Deutschen Fußball-Bund zu protokollierende Sitzung mit beiden Vereinen, der Polizei, den Sicherheitsbeauftragten und Fanbetreuungen statt. ,,Danach geht es turnusmäßig weiter."

Aufrufe: 024.7.2015, 21:00 Uhr
André GerickeAutor