
KSV-Trainer Uwe Wolf nahm nach der Heimpleite gegen Großaspach Änderungen in Taktik und Aufstellung vor. Viktor Riske ersetzte Sebastian Gundelach in der Abwehr, die beiden etatmäßigen Spielmacher Gallus und Marz saßen auf der Bank, Sebastian Schmeer und Christian Henel bildeten eine Doppelspitze im Sturm. Schnell zahlte sich diese Umstellung aus. Die Nordhessen begannen druckvoll, die Spatzen fanden nur langsam ins Spiel. Nach neun Minuten versuchten die Ulmer, eine Ecke von Nico Hammann zu klären, der Ball landete jedoch an der Strafraumgrenze bei Schmeer. Dieser hatte den nötigen Überblick und schoss aus gut zehn Metern ins Ulmer Tor. Die frühe Führung sorgte bei den Gästen für die nötige Sicherheit.
Nach und nach ergriffen dann die Gastgeber die Initiative, doch kam es im Offensivspiel zu keinen zwingenden Chancen. Teils machte die Kasseler Abwehr ihren Job wie schon häufig zuvor souverän, teils fehlte den Ulmern die nötige Kaltschnäuzigkeit. Mit David Braig und Florian Treske fehlten schließlich auch Ulms beste Stürmer. Der erfolgreichste Torschütze des SSV, Mittelfeldspieler Fabio Kaufmann, bemühte sich mit einigen Flanken darum für Torgefahr zu sorgen. Diese fanden jedoch mehrfach keinen Abnehmer. Statistisch hatten die Spatzen ab Mitte der ersten Hälfte die Feldüberlegenheit erlangt, doch die Löwen verlagerten ihr Spiel mehr auf Konterchancen. Vor circa 900 Zuschauern ließ Uwe Wolf seine Startelf lange Zeit auf dem Feld, während Ulms Trainer in der zweiten Halbzeit auch mit frühen Einwechslungen versuchte, Mittel und Wege durch die Kasseler Defensive zu finden.
Ereignisreich wurde es dann in der Schlussphase. In der 81. Spielminute vergab Ricky Pinheiro noch eine gute Gelegenheit, als er allein auf den Ulmer Torhüter Holger Betz zulief. Zwei MInuten später machte er es dann aber zum Glück für die Löwen besser, einen Konter in der 83. schloss er erfolgreich zum 0:2 ab. Mit dieser sicheren Führung nahm Wolf nun den ersten Wechsel vor und brachte Jonas Marz für Christian Henel, der nach einer Gelben Karte für das nächste Spiel am Freitag Abend bei Eintracht Trier gesperrt sein wird. Marz war noch keine drei Minuten auf dem Platz, als sich ihm die Gelegenheit zum Torschuss bot. Diese nutzte er denn auch sogleich zum 0:3-Endstand, der anhand des Ulmer Spiels vielleicht ein wenig zu hoch ausfiel. Doch eine solche Aussage hält meist eh nur bis zum Ende des Tages.
Der KSV Hessen steht bei bislang 43 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz mit der Perspektive, einen der beiden Relegationsplätze aus eigener Kraft zu erreichen. Tabellenführer Kaiserslautern II hat zwei Punkte Vorsprung und drei Spiele mehr absolviert. Hoffenheim II hat bei einem Spiel mehr noch einen Punkt Vorsprung auf die Nordhessen. Die Hoffenheimer Reserve hatte am Dienstag ebenfalls ein Nachholspiel zu absolvieren und verlor dieses 0:2 gegen Eintracht Frankfurt II. Der SV Elversberg steht auch noch einen Punkt vor dem KSV, hat allerdings zwei Spiele weniger auf dem Konto. Am Mittwoch steht für Elversberg das Nachholspiel gegen Aufstiegskonkurrenten Waldhof Mannheim an, die um ihre letzte Chance kämpfen, dabei allerdings ohne ihren bisherigen Trainer Rainer Hollich auskommen müssen. Dieser hatte gerade erst um seine Freistellung gebeten, Co-Trainer Andreas Clauß springt daher zunächst für ihn ein. Der KSV Hessen Kassel hingegen hat glücklicherweise derzeit kein Trainerproblem. Uwe Wolf hat mit Aufstellung und Einstellung seiner Mannschaft beim Sieg in Ulm alles richtig gemacht. Die Löwen bleiben die nächsten Tage in südlichen Gefilden, müssen sie doch bereits am Freitag Abend in Trier antreten. Bei einem Sieg im "6-Punkte-Spiel" dort käme der KSV dann mit gefühlten 12 Punkten aus den beiden Auswärtsspielen zurück nach Kassel.
