2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der Beginn der Auseinandersetzung am Rande des Spiels zwischen den Landalemannen und Glück-Auf Ofden: Nur kurze Zeit später waren mehr als 50 Menschen in das Gerangel involviert. Foto: Stefan Schmitz
Der Beginn der Auseinandersetzung am Rande des Spiels zwischen den Landalemannen und Glück-Auf Ofden: Nur kurze Zeit später waren mehr als 50 Menschen in das Gerangel involviert. Foto: Stefan Schmitz
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Ein Fußballfan sorgt für Spielabbruch

Spieler bei der Hallen-Stadtmeisterschaft in Alsdorf angegriffen. Binnen kurzer Zeit mehr als 50 Menschen involviert

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Das Endspiel der Alsdorfer Hallen-Stadtmeisterschaft zwischen Glück-Auf Ofden und Alemannia Mariadorf an diesem Wochenende musste kurz vor dem Ende abgebrochen werden. Wie Augenzeugen berichten, waren mehr als 50 Menschen in ein Handgemenge involviert.

Schon das Halbfinalspiel war spannungsgeladen und wurde mit großem, teils hartem Einsatz geführt. Die Schiedsrichter hatten aber, trotz mehrerer schwieriger Situationen, alles im Griff. Im Halbfinale besiegte der SV Alemannia Mariadorf, der mit einer großen Nachwuchsschar vertreten war, Eintracht Warden mit 8:2 und Glück-Auf Ofden bezwang den Gastgeber VfB Alsdorf knapp mit 4:3 Toren. Im Spiel um den dritten Platz besiegte VfB Alsdorf die Wardener Eintracht mit 8:3 Toren.

Das Endspiel zwischen den Landalemannen und den Ofdenern brachte eine weitere Steigerung von Einsatz und Härte ins Spiel – von den Zuschauern lautstark verfolgt –, aber auch hier blieb auf dem Platz noch alles im Rahmen. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, so dass sich die Torfolge letztlich zugunsten des Gegners verschob.

Es ging mehr als spannend zu, und das war deutlich an den Reaktionen des Publikums zu spüren. Zwei Minuten vor Schluss, beim Stand von 4:3 für Glück-Auf Ofden, musste das Spiel abgebrochen werden. Auslöser war ein Zuschauer. Vor dessen Augen hatte gerade ein harter Eingriff eines Mariadorfer Spielers zu einem Freistoß für Ofden geführt. Als die Spieler sich an der Bande wieder aufrichteten, griff der Zuschauer dem Spieler mit beiden Händen ins Gesicht. Dies führte in Sekundenschelle zu einer großen Rudelbildung, die sich bis auf das Spielfeld ausdehnte.

Einigen beherzten Männern gelang es nach langem Hin und Her, die Streithähne auseinander zu halten, so dass es nicht zu Faustkämpfen kam. Die Mannschaften hielten sich auch zurück und griffen sich nicht gegenseitig an. Dem ersten Eindruck nach wurde niemand verletzt, es wurden weder Krankenwagen noch Polizei verständigt. Letzterer lagen gestern auch keine Kenntnisse über den Zwischenfall vor, wie die Pressestelle auf Nachfrage sagte.

Ob der Vorfall ein Nachspiel haben wird, ist noch offen. Heinrich-Josef Loritz von der Kreisspruchkammer sagte gestern am Telefon, dass er zwar mündlich davon Kenntnis erlangt habe, ob der Fall aber in seine Zuständigkeit falle, könne er noch nicht abschätzen. Dazu müsse erst der Bericht des Schiedsrichters vorliegen. Ausschlaggebend sei die Frage der Vereinsangehörigkeit des Angreifers. Gegen Zuschauer, die nicht Mitglied seien, habe er keine Handhabe. Da könne nur der Spieler eine Anzeige wegen Körperverletzung in Erwägung ziehen. Bei einem Mitglied sei dagegen ein Platzverbot denkbar. Er betonte, dass das alles noch vollkommen offen sei. Auseinandersetzungen dieser Art auf Kreisliga-Niveau sind aus Loritz‘ Sicht die Ausnahme. Häufiger kämen Konflikte auf dem Platz, vor allem zwischen Spielern und Schiedsrichtern, vor.

Der Vorsitzende der Landalemannen, Josef Weitz, hatte ebenfalls ins Geschehen zum Schutz seiner Spieler eingegriffen. Die noch sehr jungen Spieler hätten Angst gehabt und sich bedroht gefühlt, sagte er im Nachgang. Einvernehmlich mit Ofden und dem Gastgeber sah man jedenfalls keinen Sinn mehr darin, die restlichen zwei Minuten nachzuspielen. Da Glück-Auf Ofden zu dieser Zeit mit 4:3 Toren vorne lag, stimmte der SV Alemannia Mariadorf dem Vorschlag zu, Glück-Auf Ofden zum Turniersieger 2017 zu erklären. Eine faire sportliche Haltung.

Nach rund 20 Minuten hatte sich die Lage wieder beruhigt und viele Zuschauer hatten die Heimreise angetreten. Da nahm die Leiterin der Sparkasse Alsdorf, Sonja Alagic, die Siegerehrung vor.

Bei der Hallen-Stadtmeisterschaft 2017 der Senioren um den Pokal der Sparkasse Alsdorf waren am Wochenende in der Sporthalle des städteregionalen Berufskolleg Alsdorf am Heidweg acht Mannschaften in zwei Gruppen angetreten. Dank der Vielzahl junger Spieler sah man bei der Stadtmeisterschaft an beiden Tagen volle Ränge mit entsprechender Stimmung. „Mit diesem Zuspruch hatten wir nicht gerechnet“, hatte sich Pressewart Josef Jansen vom Gastgeber VfB Alsdorf zunächst noch gefreut. Dieser bestätigte noch vor Beginn der Halbfinalspiele, dass alle Spiele bis dahin fair verlaufen seien und es nur zu einer roten Karte gekommen sei. Und wurde dann bitter enttäuscht.

Aufrufe: 010.1.2017, 08:00 Uhr
rp, vm | AZ/ANAutor