2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Die Spieler von RW Hütte und des FC Hennef 05 bejubeln den Einzug in den Verbandspokal.
Die Spieler von RW Hütte und des FC Hennef 05 bejubeln den Einzug in den Verbandspokal.

Ein Finale mit zwei Gewinnern

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Hennef feiert 9:1-Erfolg im Pokalfinale, doch auch die unterlegen Mannschaft von Rot-Weiß Hütte lässt sich feiern

. FC Hennef 05 — RW Hütte 9:1 (4:1). Den größten Applaus gab es hinterher für die Verlierer. Trotz der 1:9-Niederlage im Kreispokalfinale gegen den FC Hennef ließen sich die A-Liga-Fußballer von RW Hütte von ihren rund 200 mitgereisten Fans feiern; Kapitän Cem Gökpinar gab den Vorsänger und seine Mitspieler tanzten Humba-Humba-Täterä. „Als Verlierer fühlen wir uns heute nicht”, sagte der Hütter Trainer Ingo Bohlscheid, „überhaupt solch ein Finale erlebt zu haben, ist eine tolle Geschichte für diesen Verein.” Sein Hennefer Trainerkollege war trotz des deutlichen Erfolgs hin- und hergerissen zwischen Stolz und Ärger. In einem Endspiel neun Tore zu schießen, sei „eine tolle Leistung. In den ersten Minuten waren wir aber überheblich und haben zwei hochkarätige Chancen zugelassen. Entsprechend laut bin ich in der Halbzeit geworden.”

Am Ende überwog jedoch die Freude über den Pokaltriumph. „Das ist jetzt schon unser sechster Titel in den letzten fünf Jahren — darauf kann man stolz sein”, sagte FC-Kapitän Florian Schöller. Sein Team trifft nun in der ersten Verbandspokalrunde auf den Mittelrheinliga-Rivalen Wesseling-Urfeld, Hütte muss beim Fünftligisten Friesdorf ran.

Der Underdog hatte auf der Anlage des 1. FC Niederkassel forsch begonnen; bereits nach wenigen Sekunden tauchte Sebastian Tilch alleine vor dem Hennefer Tor auf, setzte seinen Schuss jedoch zu hoch an. Auf der Gegenseite war Martin Notz nach einer Ecke von Nils Remagen zur Stelle — 1:0 (10.). Hütte schlug zehn Minuten später zurück; Gökpinars Flanke verwertete Ahmet-Ali Suicmez per Kopf zum 1:1. Spätestens jetzt war der Ehrgeiz des Favoriten geweckt: Notz (27.), Rico Rollepatz (35.) und Denis Wegner (40.) sorgten früh für die Vorentscheidung. Nach dem Wechsel machte sich der Kräfteverschleiß auf Hütter Seite bemerkbar, während Hennef in den Schongang schaltete. Zwei Akteure hatten jedoch offensichtlich noch richtig Lust: Der unermüdliche René Dabers (53., 65.) und Minse Cho (78., 87.) schnürten jeweils einen Doppelpack, Vincenzo Bosa traf zum zwischenzeitlichen 8:1 (85.).

1. FC Spich — FV Bad Honnef 2:1 (1:1). Der 1. FC Spich hat das letzte Ticket für den Verbandspokal gelöst. Der Bezirksligist setzte sich im kleinen Finale gegen den Landesligisten Bad Honnef durch und sorgte so für völlig unterschiedliche Gemütslagen bei beiden Trainern. Während FC-Coach Axel Linden den engagierten Auftritt seiner Elf lobte, schlug sein Gegenüber Lothar Paulsen düstere Töne an: „Ich befinde mich gerade in der schwierigsten Phase meiner Trainerkarriere. Wir haben ein Einstellungsproblem; es dürfte nun auch der Letzte begriffen haben, dass wir in dieser Saison nur gegen den Abstieg spielen.”

Dabei war der ohne die Stammkräfte Emanuele Pettineo, Dominick Müller und Tobit Hogrebe angetretene HFV dank eines Eigentores von Slim Nouira in Führung gegangen (18.). Doch nach feinem Pass von Jimmy Mukuna glich Marco Greulich per Heber aus (29.). Der Bezirksliga-Spitzenreiter drückte anschließend auf das 2:1. Die größte Chance hatte Greulich, doch HFV-Keeper Nico Pfennig reagierte glänzend (62.). Acht Minuten vor Schluss durfte Spich dann jubeln: Nach einer Ecke köpfte André Becker nach artistischer Vorarbeit von Mane Andonov das 2:1. FC-Akteur Tobias Blum traf zudem die Latte. Im Verbandspokal bekommt es Spich nun mit Nümbrecht zu tun. „Auch in diesem Wettbewerb wollen wir zeigen, dass wir eine Pokal-Mannschaft sind”, sagte Linden.

Aufrufe: 04.10.2015, 20:59 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor