2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview der Woche
Macht auf der Sechs beim SVW Woche für Woche ordentlich Meter: Jan Stützel im roten Trikot. (Bild: Dinger)
Macht auf der Sechs beim SVW Woche für Woche ordentlich Meter: Jan Stützel im roten Trikot. (Bild: Dinger)

"Ein festes, verlässliches Team"

Das FuPa-Interview der Woche mit Jan Stützel +++ Der Neuzugang spricht über seine Eindrücke vom Mainzer Klub und erklärt, was das Team stark macht

Mainz. Rang fünf, punktgleich mit dem Dritten – für den SVW Mainz läuft es rund in der Fußball-Landesliga Südwest-Ost. Auffälligster Spieler ist mit elf Saisontreffern Matthias Wincek, doch mehr noch als die Tore des Neuzugangs prägt Jan Stützel das Spiel der Weisenauer. Im defensiven Mittelfeld ist der 29-Jährige, der vor zweieinhalb Jahren aus Schifferstadt zum SVW kam, nicht wegzudenken. Im Fupa-Interview erzählt er, was die Mannschaft derzeit so stark macht.

Jan, als Fünfter steht Ihr zurzeit deutlich höher, als vor der Saison als Ziel ausgegeben worden ist. Wurde da vielleicht etwas tief gestapelt?

Wir sind auf jeden Fall voll im Soll. Wir wollten so früh wie möglich nichts mit den Abstiegsplätzen zu tun haben, um Ruhe zu haben – nicht so wie in den letzten beiden Spielzeiten.

Was ist das Geheimnis Eures Erfolgs?

Unsere wichtigsten Stützen sind geblieben, es sind tolle Spieler aus der A-Jugend nachgerückt und mit Matthias haben wir jetzt die Torgefahr, die uns letztes Jahr gefehlt hat. Der Teamgeist ist gut, wir zeigen auf dem Platz einen starken Zusammenhalt. Wir sind nicht immer von den Einzelspielern her die bessere Mannschaft, aber wir kommen immer wieder zurück und sind physisch stark.

Gerade dieser sehr physische Spielstil hebt Euch von vielen Konkurrenten ab. Ist das eher Veranlagung der Spieler, Handschrift des Trainers oder beides?

Teils, teils. Wir sind eine recht junge Mannschaft, die grundsätzlich physisch gut drauf ist. Zudem legt der Trainer das Augenmerk auf die Fitness.

Weiß sich im zentralen Mittelfeld zu behaupten: Weisenaus Nummer 23. (Bild: Dinger)

Wenn man Euren Coach Bert Balte als Gesprächspartner erlebt, ist er extrem freundlich, ruhig, sachlich und mild im Urteil. An der Seitenlinie wirkt er energisch wie kein Zweiter. Wie lernt Ihr als Spieler Euren Trainer kennen?

Bert ist ein fußballverrückter Mensch. Vor dem Spiel ist er angespannter als das ganze Team zusammen, aber in den Ansprachen bringt er genau auf den Punkt, was wichtig ist, und bereitet uns sehr gut vor. Es gibt den Bert kurz vor, während und kurz nach dem Spiel. Das ist der emotionale Bert, der jeden Ballgewinn feiert, hochspringt und alles direkt herauslässt. Und es gibt den Bert, der analysiert, den unheimlich erfahrenen Fußballfachmann. Als Spieler darf man sich das während des Spiels nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Man muss die Hinweise aufnehmen, darf sich aber nicht aus dem Konzept bringen lassen und muss fokussiert bleiben. Einige jüngere Spieler müssen das erst lernen.

Bert Balte hat ja auch einen Ruf als Aufstiegs-Experte. Was ist in den nächsten zwei, drei Jahren drin mit dem SVW, der ja von der Struktur und der Vergangenheit her auch in der Verbandsliga gut aufgehoben wäre?

Es ist wichtig, dass wir weiter arbeiten. Bei uns ist ja nicht alles Gold, was glänzt. Wir sind im Moment halt brutal effektiv. Nur wenn wir weiterhin so zusammenarbeiten, im spielerischen Bereich noch mehr Ruhe reinbringen und die jüngeren Spieler weiter Erfahrung sammeln, ist noch mehr möglich. Aber vom Aufstieg möchte ich nicht sprechen. Wir dürfen nicht vergessen, dass er erste Abstiegsplatz nur acht Punkte weg ist. Gesichert dürfen wir uns noch nicht fühlen.

Was zeichnet den Verein aus?

Es gibt ein festes, verlässliches Team, das hinter dem Erfolg steckt und ohne das der Erfolg nicht möglich wäre. Zudem haben wir gewachsene Strukturen, es ist kein Verein, der mit Geld viele Aufstiege ermöglicht, wo aber nichts dahinter steckt.

Wie kamst Du zum SVW, und wie lange kannst Du Dir noch vorstellen hier zu spielen?

Ich studiere in Mainz Sport und Chemie auf Lehramt, deshalb bin ich von Phoenix Schifferstadt vor zweieinhalb Jahren nach Weisenau gewechselt. Das Studium wird noch rund eineinhalb, zwei Jahre dauern. So lange kann ich mir sehr gut vorstellen hierzubleiben, danach muss man weiter sehen. Der SVW ist auf jeden Fall mein erster Ansprechpartner für die kommende Saison.

Aufrufe: 06.11.2014, 06:30 Uhr
Torben SchröderAutor