2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Dinkelscherbener 3D-Trio: Dominik Mayrock, Daniel Wiener und Daniel Walter (von links) feiern einen Treffer. Das steht auch auf dem Wunschzettel für das Schlagerspiel in Ehekirchen.	F.: Andreas Lode
Dinkelscherbener 3D-Trio: Dominik Mayrock, Daniel Wiener und Daniel Walter (von links) feiern einen Treffer. Das steht auch auf dem Wunschzettel für das Schlagerspiel in Ehekirchen. F.: Andreas Lode

Ein Fall fürs Langzeit-Gedächtnis

Update: Ehekirchen bleibt mehr als einem Jahr zuhause unbesiegt, nachdem das Topspiel gegen Dinkelscherben abgesagt wurde +++ Auch in Lauingen, Bubesheim und Wemding fallen die Spiele aus

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Es hätte ein echtes Finale unmittelbar vor der Winterpause werden sollen. Eins gegen zwei heißt es in der Bezirksliga Nord, oder anders ausgedrückt: Der Spitzenreiter FC Ehekirchen empfängt den TSV Dinkelscherben zum Schlagerspiel, doch der Schlager wude ebenso abgesagt wie die Partien in Lauingen, Wemding und Bubesheim.

FC Ehekirchen - TSV Dinkelscherben abgesagt
(Bilanz seit 2013: 4 Siege Ehekirchen - 0 Remis - 1 Sieg Dinkelscherben)
Wer sich noch explizit daran erinnern kann, wann David Buliks Mannschaft vor heimischer Kulisse zuletzt als Verlierer vom Platz gegangen ist, der muss entweder über ein hervorragendes Gedächtnis verfügen oder aber ein eingefleischter Fan des FC Ehekirchen sein. Für jeden, der sich weder zur einen noch zur anderen Gruppe zählt, eine kleine Gedankenstütze: Die letzte Heimniederlage der Schwarz-Weißen datiert auf den 16. November des vergangenen Jahres. 1:3 verlor der damalige Tabellenachte gegen den SV Cosmos Aystetten. 370 Tage ist das nun her, über ein Jahr!
Ginge es nach Bulik, dann dürfte diese Serie freilich auch nach der Spitzenpartie gegen den TSV Dinkelscherben Bestand haben, zumal der FCE-Trainer und sein Team gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnten: Einerseits natürlich besagte Heimdominanz ausweiten, zum anderen den Vorsprung auf die zweitplatzierten Dinkelscherbener (momentan drei Zähler) entscheidend vergrößern und ferner quasi im „Vorübergehen“ noch in der letzten Partie vor der Winterpause das eigentliche Saisonziel erreichen: Die 40-Punkte-Marke und damit wohl den sicheren Klassenerhalt.
„Da können wir schon was drauf geben. Über 40 Punkte vor der Pause wären optimal. Dann war es wirklich ein sehr erfolgreiches Jahr“, sagt Bulik und schiebt etwas verspätet hinterher: „Mit Ausnahme der ersten Jahreshälfte vielleicht.“ Doch an den gerade noch abgewendeten Abstieg der Vorsaison denkt in Ehekirchen zu Zeiten des „Spitzenreitertums“ keiner mehr. Zumal nach einem 4:0 vergangene Woche in Günzburg und dem zuvor errungenen 3:0-Sieg in Affing nun auch das Tore-Schießen bei den FCE-Kickern zu klappen scheint. Lobeshymnen auf die Offensiv-Kreativität seiner Mannschaft erteilt Bulik dennoch eine Absage: „Gegen Günzburg war kein Tor herausgespielt. Das waren eigentlich größtenteils Geschenke des Gegners. Wir pressen gut und spielen den Ball schön von hinten raus, aber vorne fehlt mir noch das spielerische Element“, so der Trainer.
„Der Zeitpunkt ist natürlich besonders, nochmals zu gewinnen wäre toll für die Euphorie“, freut sich Dinkelscherbens Trainer Michael Finkel auf das Duell, sagt aber auch: „Bei einem Unentschieden oder einer Niederlage würde die Welt für uns nicht gleich untergehen“. Dennoch verspricht dieses „Finale“ ein großer Showdown zu werden. Nicht nur die Lila-Weißen, sondern auch Ehekirchen hat sich völlig überraschend nach oben katapultiert. Vergangene Saison schaffte man nämlich erst am letzten Spieltag in Dinkelscherben den Klassenerhalt. „Ein starker Gegner, der zu Hause eine Macht ist und in der Offensive viel Qualität hat“, so Finkel, der sich noch gut an die sowohl unglückliche als auch unnötige 0:1-Niederlage vor eigenem Publikum erinnert.
„Wir wollen uns nochmals richtig in das Spiel reinbeißen und alles geben“, verspricht Finkel. Viele Leistungsträger hätten nach seinen Angaben nun schon massig Spielminuten in den Beinen, eine Winterpause kommt daher nicht ungelegen. Davon hat man in den letzten Spielen aber eigentlich nichts mitbekommen. Beim 4:2-Erfolg über Wemding traf Torjäger Daniel Wiener erneut doppelt und steht schon bei 17 Saisontreffer, vor allem die erfahrenen Spieler wie Cosmin Uilacan, aber auch die Jungspunde sind weiterhin in richtig guter Verfassung und die Abwehr steht größtenteils sehr sicher. Man scheint für das große Finale bereit zu sein. Ein Dreier würde aufgrund des Torverhältnisses die Tabellenführung bedeuten. Es wäre die Krönung für ein extrem starkes letztes Halbjahr.
Schiedsrichter: Markus Reichensberger (Riedlingen)

TSV Rain/Lech II - TSV Wertingen (So 14:00)
(Bilanz seit 2007: 5 Siege Rain - 1 Remis - 7 Siege Wertingen)
Für beide Kontrahenten geht es um sehr viel. Für den TSV Wertingen aber zweifelsohne noch um ein bisschen mehr. Für die personell in der letzten Zeit arg gebeutelten Rainer Schützlinge würde ein Sieg ein mehr als sanftes Ruhekissen für die restliche Rückrunde bedeuten. Aktuell haben die jungen Schützlinge von Trainer Daniel Schneider 24 Punkte auf dem Konto. Eine den Umständen entsprechende ordentliche Bilanz. Das Ziel von Schneider ist somit klar formuliert. Der achte Saisonsieg soll her. An das Hinspiel erinnert man sich in Rain gerne. Vor gut zwei Monaten zeigten die Rainer eine ihrer besten Saisonleistungen und gewannen nach Toren von Marco Schütt (2), Nicolas Ledl und Niko Schröttle sicher mit 4:1.
„In meinen Augen ist das die spielerisch beste Mannschaft der Liga“, urteilt Wertingens Trainer Markus Heindl über den Gegner. Wer in seinem Kader steht, kann er noch nicht genau beantworten. „Uns trifft es wieder sehr hart, ich bin froh über die Winterpause“, sagt er. Neben dem länger verletzten Florian Eising plagen sich weitere Spieler mit Blessuren, einer davon ist Keman McIntosh. Obwohl angeschlagen, stand er zuletzt in der Startelf, musste zur Pause aber passen. Heindl: „Vielleicht kam der Einsatz zu früh.“
Schiedsrichter: Elias Wörz (Friesenried)


Kann Daniel Müller (in gelb) mit dem FC Lauingen den 21. Sieg im laufenden Jahr folgen lassen? Der Aufsteiger würde dann als sensationeller Dritter überwintern. F.: Karl Aumiller

FC Lauingen - FC Günzburg abgesagt
(Bilanz seit 1997: 5 Siege Lauingen - 4 Remis - 2 Siege Günzburg)
Nur sechs Niederlagen kassierte der FC Lauingen in 30 Punktspielen seit März. Dazu kommen vier Unentschieden. Sieg Nummer 21 soll die positive Grundstimmung mit ins neue Jahr tragen. Zumal die Lauinger damit ihren dritten Tabellenrang verteidigen würde. Ganz anders schaut es beim FC Günzburg aus, der sich im Tabellenkeller wiederfindet. „Wir sind in Schlagdistanz, es ist alles okay“, sagt FCG-Coach Robert Nan. Allerdings hat der Übungsleiter auch einen Kritikpunkt. Seiner Truppe habe in der einen oder anderen Partie der Killerinstinkt gefehlt. Wenn sein Team nach einer Führung nachgelegt hätte, wäre die Ausbeute besser. Mit den ersten Partien war Nan zufrieden. „Dann kam die Urlaubszeit, und es hat immer wieder der eine oder andere Spieler gefehlt. Diese Ausfälle konnten wir nicht kompensieren. Wir mussten immer wieder mit einer anderen Formation spielen, das war nicht optimal.“ Vor allem im Defensivbereich sieht der Trainer Defizite bei seiner Mannschaft. Ein weiterer Grund für die nicht optimale Platzierung der Günzburger ist laut Nan das Fehlen von echten Typen. „Tobias Bader und Peter Struck sind nicht zu ersetzen.“ Bader wechselte im Sommer nach Bubesheim, Struck beendete die Laufbahn. Im Winter soll vor im Defensivbereich nachgebessert werden.
Schiedsrichter: Manfred Keil (Wassertrüdingen)


TSV Wemding - TSV Zusmarshausen abgesagt
(Bilanz seit 1992: 4 Siege Wemding - 2 Remis - 1 Sieg Zusmarshausen)
Jens Meckert hebt warnend den Zeigefinger. Sein wichtigstes Anliegen in dieser Woche war es, die Sinne seiner Schützlinge zu schärfen. Die große Sorge, die Meckert umtreibt: dass Schlusslicht TSV Zusmarshausen unterschätzt wird. „Das ist kein Selbstläufer, die haben sich noch lange nicht aufgegeben.“ Gerade zum Jahresende sei es für den Gegner noch die große Chance, mit einem Erfolgserlebnis in die lange Pause zu gehen.
Genau dies fordert aber auch Meckert von seinem Team. „Ein Sieg wäre der letzte Schritt, um eine gute Herbstrunde abzuschließen“, macht Meckert den Spielern klar, dass sie sich mit einer konzentrierten Vorstellung auch selbst belohnen könnten. Bei einem Heimsieg käme der TSV auf 29 Zähler und wäre damit auf dem besten Weg zum frühzeitigen Klassenerhalt. Eine Ausgangssituation, die beim 1:1 im Hinrunden-Duell zweier schlecht gestarteter Teams noch in weiter Ferne war.
Nach der Erfolgsserie im Spätsommer hat Meckert seit einigen Wochen jedoch beim ein oder anderen Akteur Probleme mit der grundsätzlichen Einstellung ausgemacht. Er hofft, dass die Truppe nach dem jüngsten 2:4 in Dinkelscherben am Sonntag aber „noch einmal alles rausholt“. Und auch wenn die Wetterprognose kühlere Temperaturen sowie Schneefall vermeldet, möchte Meckert die Partie unbedingt durchziehen.
„Wir entwickeln zu wenig Durchschlagskraft nach vorne und erspielen uns kaum Chancen“, bemängelt Zusmarshausens Coach Thomas Weber. Wenn er die Abteilung Attacke des Gegners aus Wemding betrachtet, könnte er vor Neid fast erblassen: Die „fantastischen vier“ Haller, Luderschmid, Dahms und Fensterer gehören zum Besten, was die Liga zu bieten hat, und erzielten bisher satte 32 Treffer – zum Vergleich: Die gesamte Mannschaft des TSV Zusmarshausen bringt es nur auf 20 Einschüsse. „Wir müssen aber zuerst auf uns schauen und unsere eigenen Hausaufgaben machen“, will sich der Trainer nicht zu sehr auf das Quartett konzentrieren. Trotz der misslichen Lage will er den Kopf nicht in den Sand stecken: „Wir wollen mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause gehen.“
Schiedsrichter: Florian Neiber (Wasserburg)

TSV Nördlingen II - FC Affing (Sa 12:00)
(Bilanz seit 2015: 0 Siege Nördlingen - 1 Remis - 0 Siege Affing)
Beide Teams sehnen die Winterpause herbei, Nördlingen, weil Trainer David Wittner nur dann drei Wechselspieler zur Verfügung hat, wenn er auf A-Junioren zurückgreifen kann, und Affing, weil es aus den letzten neun Spielen nur zu einem Sieg reichte.
„Unsere Personalsituation ist nach wie vor eng, doch Johannes Höhenberger hat für dieses Spiel zugesagt und Manuel Meyer und Julian Brandt wären für die Zweite spielberechtigt“, meint Coach David Wittner, den allerdings eine andere Personalie beschäftigt: „Torwart Daniel Wagner ist noch nicht fit und Jonathan Ziegler fällt wegen einer Mandelentzündung aus.“ Da darf man gespannt sein, wer das Tor hütet. Es kommen mehrere Möglichkeiten (Michael Müller, Mark Merz, Andy Schröter oder ein Junior) in Betracht. „Egal wer im Tor steht, wir dürfen wenig zulassen und wollen mit einem positiven Ergebnis das Jahr abschließen“, erklärt Coach Wittner.
Markus Berchtenbreiter einen Vorwurf zu machen, fällt dieser Tage schwer. Um die Fußballer des FC Affing endlich in die Spur zu bringen, hat er versucht, sie auf verschiedene Art und Weise zu packen. Hat ihnen mal deutlich die Meinung gegeigt, hat ein Spiel als Charaktertest auserkoren oder mit verbalen Streicheleinheiten auf sie eingewirkt. Bitter für Berchtenbreiter: Ein positiver Effekt ist bisher ausgeblieben, so sehr er sich bemühte. Nichts hat richtig gefruchtet.
Nach dem 1:5 gegen Lauingen zeigte er sich daher tief enttäuscht. Vor allem, weil im Vorfeld nichts auf einen derart blutleeren Auftritt hindeutete. Mal wieder hatte Berchtenbreiter auf eindringliche Weise bei den Spielern vorgesprochen, mal wieder hatte er auf den Ernst der Lage hingewiesen. Die Mannschaft schien verstanden zu haben, blieb den Beweis auf dem Rasen aber schuldig. Spätestens nach dem 0:2 bemitleideten sich die Affinger selbst.
Da verwundert es wenig, dass Berchtenbreiter nichts gegen eine Spielabsage bei der Landesligareserve des TSV Nördlingen hätte. Denn: Bei einer Niederlage würde der Abstand zum rettenden Ufer noch größer werden, als die bisherigen fünf Punkte. Dem FCA-Verantwortlichen käme vielmehr entgegen, unter diese enttäuschende Herbstrunde einen Strich zu ziehen. Die Winterpause wollen er, FCA- Vorsitzender Robert Lindermeier, der inoffizielle Sportliche Leiter Enzo Sarcone und Spielertrainer Metin Bas nutzen, die Lage ausführlich zu analysieren. Veränderungen tun not, sonst führt der Weg des FC Affing von der Bayernliga über die Landes- und Bezirksliga direkt hinab in die Kreisliga.
Dass die Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde mit Spielertrainer Bas beginnen wird, scheint derweil sicher. Auch wenn Bas, beeinflusst vom 1:5, am Sonntag nach Schlusspfiff kein Treuebekenntnis aussprechen wollte. Bas musste sich ein wenig Kritik gefallen lassen, warum er beispielsweise den Torwart gewechselt hatte. Berchtenbreiter war im ersten Moment überrascht, sagt offen, er habe den Torwartwechsel von Stefan Demel zu Philipp Pistauer nicht verstanden. Er hat es sich aber erklären lassen. In die Aufstellung will er sich weiterhin nicht einmischen. „Der Trainer ist dafür verantwortlich. Jeder von uns trifft Entscheidungen, die eine ist manchmal besser als die andere“, sagt Berchtenbreiter diplomatisch.
Auffällig ruhig bewegten sich die Affinger gegen Lauingen über den Rasen, nichts war zu spüren von Einsatzwille, von gegenseitiger Anfeuerung, von sich wachrütteln, von einem Abstiegskandidaten, der sich lautstark gegen den Niedergang wehrt. Berchtenbreiter ist dies nicht entgangen. „Uns fehlt einer mit Ecken und Kanten. Einer, der das Spiel an sich reißt.“
In der kommenden Woche wollen Verantwortungsträger über mögliche Verstärkungen nachdenken, wollen ausloten, wer in die Mannschaft passen würde. Ob der FC Affing seine Wunschspieler dann auch bekommt, steht auf einem anderen Blatt. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten sind arg eingegrenzt.
Auch an der taktischen Ausrichtung soll in der Winterpause gearbeitet werden. Die Mannschaft spielt mitunter ordentlich Fußball, lässt aber, wie gegen Lauingen, die Dichte zwischen den Mannschaftsteilen vermissen. Berchtenbreiter fasst zusammen: „Uns fehlt die Kompaktheit.“
Schiedsrichter: Tobias Beyrle (TSV Friedberg)


Nur kurz lief Lukas Drechsler für den SV Cosmos Aystetten auf und kehrte noch im August zum TSV Neusäß zurück. Jetzt trifft er erstmals auf seinen Ex-Klub. F.: Karl Aumiller

TSV Neusäß - SV Cosmos Aystetten (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2014: 2 Siege Neusäß - 0 Remis - 1 Sieg Aystetten)
Dass es aus Gießkannen regnet, dass Schnee angesagt ist und der SV Cosmos Aystetten vor dem Wochenende nur noch acht gesunde Spieler zur Verfügung hatte, ist Thomas Pflüger egal. Er will endlich dieses turbulente und völlig verkorkste Jahr abschließen: „Wir wollen spielen. Zu Not auch auf dem Parkplatz“, sagt der Aystetter Abteilungsleiter vor dem Derby beim TSV Neusäß. Auch der Neusässer Fußball-Boss Dr. Ernst Krendlinger stellt klar: „Wir wollen auf alle Fälle spielen, aber auf keinen Fall auf Kunstrasen.“ Angesichts der erwarteten Zuschauer sei dort die Sicherheit nicht gewährleistet, sagt Krendlinger mit Blick auf die Aystetter Fans, die zuletzt immer wieder für Schlagzeilen gesorgt haben. Auch das von einem Sponsor spendierte Freibier soll es deshalb erst nach dem Spiel geben.
Es steckt viel Zündstoff in diesem Derby. Dass der TSV Neusäß von Aystetter Seite aus immer als der „Große Bruder“ bezeichnet wird, kann Krendlinger nicht verstehen: „Aystetten ist zwar ein Nachbarort, aber ansonsten ein ganz normaler Konkurrent wie 14 andere auch.“ Außerdem würden Brüder ein herzliches Verhältnis im Umgang miteinander haben und sich gegenseitig unterstützen. Das sei im Falle der Rückkehr von Lukas Drechsler nicht der Fall gewesen. „Da bin ich noch immer angefressen.“ Ebenso, dass sein Trainer Marco Löring „angebaggert“ wurde.
Thomas Pflüger versteht diese Aufregung nicht. Marco Löring, der sich längst deutlich zum TSV Neusäß bekannt hat, sei einfach nur ein guter Freund. Und: „Wenn sich jemand dafür eingesetzt hat, dass der Pass von Lukas Drechsler rechtzeitig ausgehändigt wird, dann ich“, sagt er. Das sei alles zu schnell gegangen. An der Bezeichnung „Großer Bruder“ gibt es für ihn nichts zu deuteln: „Der TSV Neusäß ist ein großer, renommierter und gut strukturierter Verein. Da kucke ich gerne hoch. Vielleicht ärgert man sich dort, dass wir als kleiner Verein vor ihnen stehen?“
In der Tat entspricht Rang sechs nicht dem Anspruch, den man sich beim TSV Neusäß vor Saisonbeginn gesetzt hatte. Deshalb fordert Ernst Krendlinger gegen Aystetten nicht nur aufgrund der 1:5-Schlappe im Hinspiel Wiedergutmachung: „Das ist eigentlich fast die letzte Gelegenheit, nochmals vorne anzuklopfen. Ansonsten müssen wir uns nach hinten orientieren. Und das wäre eine neue Situation für uns“, hofft Krendlinger, dass man sich damit nicht beschäftigen muss.
Dieses 5:1 ist Thomas Pflüger natürlich noch in bester Erinnerung: „Wir wollen auch diesmal gewinnen, aber momentan haben wir nur acht Leute“, sagt Pflüger. Neben den Dauerverletzten Max Drechsler und Rares Aenoaei, die mit Schulterverletzung und Kreuzbandriss ein halbes Jahr ausfallen, sowie Denis Becker („Ungewiss, ob er überhaupt noch einmal spielen kann.“) werden auch Marco Strack und Paul Zeller fehlen. Pascal Scherer, Holger Eweka, Deniz Eryildirim, Alexander Canovic lagen unter der Woche mit Grippe flach und Coskun Bür ist freigestellt. „Wir wollen trotzdem nochmals alles abrufen und ein gutes Spiel liefern“, so Pflüger, „dann sind wir froh, wenn dieses Jahr endlich vorbei ist.“
Schiedsrichter: Jonathan Schädle (Wörnitzstein)

TSV Gersthofen - Stadtwerke SV Augsburg (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2015: 1 Sieg Gersthofen - 0 Remis - 0 Siege Augsburg)
Mit der Prämisse, wieder Gersthofer Gesicht(er) zu zeigen, ist der TSV Gersthofen in die Saison gestartet. Bisher hat das ganz gut funktioniert. „Wenn wir uns jetzt noch mit einem Sieg gegen den Stadtwerke SV in die Winterpause verabschieden könnten, wären wir voll im Soll“, sagt Abteilungsleiter Klaus Assum. Das letzte Heimspiel findet auf alle Fälle statt. Notfalls wird auf dem Kunstrasen der Selgros-Arena gespielt.
Zu dem bisherigen Abschneiden haben zahlreiche Kicker beigetragen, die schon seit frühester Jugend das schwarz-gelbe Trikot tragen. Christoph Werner ist einer von ihnen. Der 25-Jährige kickt seit der F-Jugend beim TSV. Dort schon zusammen mit Riccardo Nieddu, der nach seinem Gastspiel beim TSV Neusäß zu Beginn dieser Saison wieder zurückgekehrt ist. Werners Vater hat übrigens ebenfalls schon für den TSV gespielt. Genauso wie die Väter von Marco Baur, Stefan Schnurrer und Marco Lettrari.
„Es hat mich sehr für ihn gefreut, dass er gegen Aystetten in sehr gutes Spiel gemacht hat“, stellt Trainer Eddi Keil seinem Schützling ein gutes Zeugnis aus. Und das, obwohl Christoph Werner aufgrund der Rotsperre von Ferkan Secgin auf der Sechserposition zum Einsatz kam. „Eigentlich ist er ja ein Kreativspieler“, sagt Keil.
Mit Torhüter Robert Senft, der aufgrund seiner überragenden Trainingsleistungen wieder ein Spiel bekam, Maximilian Leicht, Erik Repennig und Christoph Wagemann standen weitere Spieler aus der eigenen Jugend in Aystetten in der Startelf. Die meisten von ihnen werden auch heute zum Einsatz kommen. „Der Gersthofer Weg wird weiter beschritten“, freut sich Assum.
Beim Stadtwerke SV ist Spielertrainer Ajet Abazi mit dem bisherigen Saisonverlauf insoweit zufrieden, dass man in den vergangenen zehn Spielen nur eine Niederlage hinnehmen musste. Dabei zeigten Abazis Schützlinge, dass sie gegen jeden Kontrahenten bestehen können. „Ein gutes Beispiel ist Akif Dogan. In Lauingen hatte er einen schwachen Tag, beim 2:0 gegen Nördlingen bot er eine herausragende Leistung“, verteilte Ajet Abazi Lob an seinen Torschützen zum 1:0. Mit einem Sieg in Gersthofen würde der Stadtwerke SV nach Punkten mit dem direkten Kontrahenten nach Punkten gleichziehen. Zusammen mit Ajet Abazi hofft Abteilungsleiter Peter Billy, die Winterpause nutzen zu können um noch Verstärkungen zu finden.
Schiedsrichter: Marco Röthlein (Buch)

SC Bubesheim - BC Adelzhausen abgesagt

Aufrufe: 020.11.2015, 21:53 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor