2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Ein entscheidendes Duell: Holsteins Rene Guder (links) hatte gegen Daniel Brückner wenig zu bestellen.Stieh
Ein entscheidendes Duell: Holsteins Rene Guder (links) hatte gegen Daniel Brückner wenig zu bestellen.Stieh

Ein desolater Holstein Kiel-Auftritt - Platz 14 statt 8

Erfurt schlägt die Hausherren deutlich mit 3:0

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Schlechter hätte der Saisonabschluss für Holstein Kiel kaum ausfallen können. Nach zuletzt acht Spielen in Folge ohne Niederlage und mit nur zwei Gegentoren kassierten die ,,Störche" am Sonnabend eine völlig verdiente 0:3 (0:1)-Heimniederlage gegen Rot-Weiß Erfurt. Statt mit einem Sieg noch auf Rang acht vorzustoßen, rutschten die Neitzel-Schützlinge in der Abschlusstabelle so noch auf einen wenig befriedigenden 14. Platz ab.

Holstein musste im Vergleich zur Vorwoche auf die verletzten Patrick Herrmann (Probleme in der Muskulatur am Knie) und Patrick Kohlmann (Knöchelprellung) verzichten, für die René Guder und Arne Sicker auf den Außenverteidigerpositionen ran durften. Bei RWE fehlte der gelbgesperrte Okan Aydin, zudem ließ Trainer Stefan Krämer aber auch fünf weitere Akteure (Klewin, Möckel, Judt, Kammlott, Benamar) auf der Bank und brachte sechs neue Spieler - auch im Hinblick auf die noch ausstehenden Pokalspiele, zunächst im Halbfinale bei Oberligist Rudolstadt.


Die Thüringer stellten vor den 5098 Zuschauern im Holstein-Stadion aber auch mit dieser völlig veränderten Elf von Beginn an das bessere Team. Erfurt spielte aggressiver, setzte Holstein gut unter Druck und genoss dazu den Vorteil, gleich mit der ersten guten Offensivaktion in Führung zu gehen. Außenverteidiger Pablo Pigl hatte sich bis in den gegnerischen Strafraum durchgetankt, wo sein Schuss von Rafael Czichos geblockt wurde. Der Ball sprang Daniel Brückner kurz vor dem Strafraum vor die Füße, der mit einem satten Flachschuss ins linke Eck das 0:1 erzielte (5.).


Die erste Hälfte blieb anschließend niveauarm. Holstein verstand es kaum einmal, sich effektiv durchzusetzen. Der ansonsten schwache Guder leitete mit einer Flanke zumindest eine Kopfballchance für Marc Heider ein (16., rechts vorbei). Distanzschüsse von Fabian Schnellhardt (33., drüber) und Heider (37., vorbei) blieben ansonsten die einzigen Annäherungen an das Tor von Erik Domaschke, der bis zur Pause keinen Ball halten musste. Auf der anderen Seite setzte Sebastian Tyrala einen Distanzschuss drüber (30.). Brückner setzte sich fast schon mühelos gegen Guder durch, marschierte bis zur Grundlinie am Torraum, doch Sicker und Robin Zentner verhinderten gemeinsam Schlimmeres (32.).


Nach der Pause gelang den Kielern das nicht mehr. Zwar hatte Trainer Karsten Neitzel den schwachen Rechtsverteidiger Guder erlöst. Doch Nachfolger Denis-Danso Weidlich pennte schon nach wenigen Sekunden genauso und bekam Brückner nie in den Griff. Eben jener leitete dann auch das 0:2 ein: Von der linken Seite schlug der Ex-Paderborner eine Bilderbuchflanke, von der gegenüberliegenden Seite lief Theodor Bergmann gut ein und gewann im Zentrum das Kopfballduell gegen Sicker (52.). Die Vorentscheidung war gefallen.


Erfurt ließ noch eine Riesenkonterchance liegen, als Odak durch war, Uzan dessen Vorlage aber verstolperte (58.). Einen frechen Freistoß von Sebastian Tyrala lenkte Zentner zur Ecke (60.). Das 0:3 folgte aus einem Standard. Erneut flankte Brückner, Jannis Nikolaou drehte sich mit dem Rücken zum Tor stehend um Eidur Sigurbjörnsson herum und drückte den Ball aus wenigen Metern ins Netz (66.). Dass die Kieler an diesem Tag kein Tor schießen würden, war spätestens nach 82 Minuten klar. Zuvor war einzig ein Schäffler-Kopfball (68., nach Schnellhardt-Ecke) eine Gefahr für Domaschke gewesen.


Als dann jedoch Weidlich zumindest mal eine Flanke nach innen brachte, die Wirlmann verpasste, dafür aber beim völlig freistehenden Heider landete, schoss jener nicht ins gähnend leere linke Eck, sondern dem fast schon geschlagenen Domaschke genau auf den Körper. Es war die letzte von vielen Kieler Fehlleistungen eines völlig verkorksten Nachmittags.

Aufrufe: 016.5.2016, 17:35 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor