2024-04-23T06:39:20.694Z

Spiel der Woche
Eine Szene vom letzten Derby am Segersweg: Der TSV Feucht holte gegen Ochenbruck um Kapitän Jule Heyn (r.) damals nach der Pause einen 0:3-Rückstand auf. Auch dank Marko Krivokapic (Mitte), der mit einem lupenreinen Hattrick das 3:3 besorgte, dann im Sommer ins Moor wechselte und nun wieder in die Zeidlergemeinde zurückkehrt. Foto: kk
Eine Szene vom letzten Derby am Segersweg: Der TSV Feucht holte gegen Ochenbruck um Kapitän Jule Heyn (r.) damals nach der Pause einen 0:3-Rückstand auf. Auch dank Marko Krivokapic (Mitte), der mit einem lupenreinen Hattrick das 3:3 besorgte, dann im Sommer ins Moor wechselte und nun wieder in die Zeidlergemeinde zurückkehrt. Foto: kk

Ein Derby sorgt für jede Menge Gesprächsstoff

Vorschau FuPa-Videospiel: TSV 04 Feucht empfängt den TSV Ochenbruck zum Spitzenspiel

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Wenn der TSV 04 Feucht am Sonntag um 14.30 Uhr den TSV Ochenbruck empfängt, birgt die Begegnung zwischen dem Zweiten und Dritten der Kreisliga Neumarkt/Jura Ost nicht nur reichlich Derbybrisanz, sondern auch ein echtes Verfolgerduell.

TSV 04 Feucht - TSV Ochenbruck 21/25 (So 14:30)

FuPa-Videospiel? Das freut nicht nur TSV 04-Assistenztrainer Patrick Ibscher: "Das ist eine ganz, ganz tolle Sache! Nicht nur für uns und den Verein, sondern auch für die Umgebung hier." Dementsprechend wollen die Feuchter ihre Farben mit Stolz und Würde vertreten. "Unser Ziel muss es natürlich sein, die drei Punkte hier in Feucht zu behalten!", fordert Ibscher.

Zuletzt machten sich die 04er aber mehr als Punktelieferant einen Namen: Drei Pleiten in Folge und nur drei Punkte aus den letzten fünf Partien, so lautet die maue Bilanz. Ähnlich wie der zu Wochenbeginn beim 1. FC Nürnberg geschasste Ex-Coach Valerien Ismael will Ibscher nur von einer Ergebnis- und keiner Leistungskrise sprechen: "Die Niederlagen in den vergangenen drei Spielen entsprechen in keiner Weise unseren gezeigten Leistungen. Vorne im Abschluss hat uns das nötige Quäntchen Glück gefehlt und hinten haben wir kuriose Gegentore kassiert." Wie bei allen Vereinen zählen aber auch beim TSV Feucht nur die nackten Ergebnisse und Zahlen - und die sprechen in jüngster Vergangenheit klar gegen das von Ibscher und Cheftrainer Markus von Aufseß gecoachte Team: Konnte der TSV nach neun Partien noch einen fantastischen Punkteschnitt von 2,7 Zählern pro Spiel verbuchen, sank dieser nun auf insgesamt nur noch 1,9 Zähler pro Begegnung.

Feucht hat Ochis im Nacken

Die Tabellenführung ist auch schon seit längerer Zeit futsch. Bei 27 Zählern beträgt der Rückstand auf Greding nun bereits sieben Punkte. Doch anstatt diesem Umstand nachzutrauern, müssen die Feuchter aktuell vielmehr den Blick in den Rückspiegel richten: Denn mehr denn je spüren sie den heißen Atem der Verfolger, die fast aufgeschlossen haben. Neben dem SV Rasch (24 Zähler) ist dies vor allem der TSV Ochenbruck, der bis dato 25 Punkte gesammelt hat und bei einem Auswärtssieg an Feucht vorbeiziehen könnte.

Und das, obwohl zuletzt auch die Ochis nicht gerade einen Siegesmarsch hingelegt haben: Aus den vergangenen vier Partien sind für das Team aus dem Moor ein Sieg und drei Unentschieden notiert. Die von Coach Norbert Satzinger betreute Mannschaft punktete aber konstant und minimierte so den Abstand auf den Rivalen aus Feucht. Für Satzinger eine "fantastische Entwicklung". Denn: "Vor der Saison hatte ich mit Platz acht oder neun gerechnet. Und jetzt stehen wir auf Platz drei und haben Tuchfühlung nach oben. Das ist schon Wahnsinn!" Wahnsinn vor allem deshalb, da dem 62-jährigen Trainerfuchs Woche für Woche lediglich 13 (!) Mann zur VerfÑŒgung stehen. "Von allen Teams in unserer Liga haben wir den mit Abstand kleinsten Kader, also müssen wir diesen Umstand anderweitig kompensieren." Etwa mit einem straffen Lauftraining "auf Landesliganiveau", wie Satzinger verrät. Wenn andere Mannschaften nach siebzig Minuten konditionell auf dem Zahnfleisch gehen, kцnnen seine Jungs noch zulegen, was sich in dieser Spielzeit bereits bezahlt gemacht hat.

Was den Ochis noch abgeht, um ein echtes Spitzenteam zu sein, gibt der 62-Jährige unverhohlen zu: "Wir agieren teilweise noch zu hektisch, müssen in gewissen Situationen einfach geschickter und cleverer sein." Insgesamt aber ist Satzinger "mehr als nur zufrieden" mit der Entwicklung seiner Mannschaft.

Ein freudiges Strahlen bereitet Satzinger auch die bisherige Auswärtsbilanz seiner Elf: Von sieben Gastspielen verlor der TSV lediglich eines (0:1 beim ASV Neumarkt II) - holte ansonsten starke 14 von möglichen 18 Punkten in der Fremde. Eine Bilanz, die den Coach der Ochis nicht sonderlich überrascht: "Auswärts tun wir uns wesentlich leichter als zuhause, da wir das Spiel nicht machen müssen, sondern aus einer geordneten Defensive heraus agieren können, um dann vorne selbst für Nadelstiche zu sorgen."

Genau dieser Plan soll auch am Sonntagnachmittag zum Erfolg führen: "Wir werden den Feuchtern sicher nicht den Gefallen machen, ihnen ins offene Messer zu rennen. Vielmehr wollen wir die derzeitige Verunsicherung unseres Gegner ausnutzen und Feucht noch tiefer in die Krise stürzen!"

Krivokapic bleibt ein Thema

Während sowohl Feuchts Markus von Aufseß als auch Ochenbrucks Norbert Satzinger personell aus dem Vollen schöpfen können, muss ein potenzieller Hauptdarsteller des Duells verletzungsbedingt passen. Die Rede ist vom Feuchter Ex-Toptorjäger Marko Krivokapic, für den in der abgelaufenen Saison in 21 Partien satte 20 Tore und sechs Assists notiert wurden und der dann recht überraschend ins Moor wechselte. Aufgrund einer verschleppten Verletzung, so Satzinger, fasste der 24-Jährige in Ochenbruck aber nie richtig Fuß und kam deshalb auch nur zu fünf Einsätzen, in denen er mit vier Treffern sein enormes Potenzial zwar andeutete, sich aber prompt wieder verletzte.

Seine RÑŒckkehr nach Feucht wird Krivokapic dennoch bald feiern. Dort wollten sie diese Meldung zwar noch nicht offiziell bestätigen - doch Co-Trainer Patrick Ibscher ließ vielsagend verlauten: "Der Wechsel ist noch nicht vollständig unter Dach und Fach, aber wir befinden uns in aussichtsreichen Gesprächen und auf einem guten Weg, was die Rückholaktion von Marko betrifft." Noch seien letzte Modalitäten zu klären, so Ibscher, ehe die Rückkehr von Krivokapic in der Winterpause dann auch schriftlich fixiert werden soll.

Aufrufe: 014.11.2014, 15:59 Uhr
Fabian Istel (Der Bote)Autor