Viele hatten vom Spiel erwartet, dass auch der Union-Strafraum belagert werden würde - vom FC Remscheid. Aber die Gastgeber taten sich mit den so lange ihre Kräfte reichten unverdrossen kämpfenden Solingern schwer. Ähnlich der Partie beim VfB Solingen kamen aus dem Mittelfeld kaum Impulse, war die Spielweise der Gastgeber zu berechenbar.
"Wir haben zurzeit Probleme damit, Dinge spielerisch zu lösen", sagte FCR-Coach Zdenko Kosanovic, der mit dem genesenen Ferhat Ülker, dafür aber ohne Haris Babic und Nico Langels begann. Und die fußballerische "Waffe", mit langen Bällen auf Patrick Posavec zu operieren, hat sich inzwischen auch ligaweit herumgesprochen. "Wir haben noch viel Luft nach oben", fand Kosanovic nach den 90 Minuten.
So entwickelte sich eine wenig ansehnliche Spielerei, bei der die Gastgeber nur zu wenigen "halben" Chancen kamen (Jonuzi, 13.; Posavec, 35.; Elsner, 59.). Als so mancher schon grübelte, das Derby werde womöglich torlos bleiben, machte sich schließlich doch noch die bessere Physis und individuelle Klasse bemerkbar. Das Remscheider Happy End wurde durch Aleksandar Stanojevic eingeleitet, der nach 71 Minuten den recht fülligen Union-Keeper Benjamin Abazay - endlich - flach überwand. Und nur sechs Minuten später tat es ihm der gerade erst eingewechselte Rodrigie Deadwood gleich, der ebenfalls überlegt zum Endstand einschob.
Unterdessen treibt Peter Nattermann, der Sportliche Leiter des FCR, die personellen Planungen für die kommende Saison voran. Nach eigenen Angaben verpflichtete er am Samstag einen torgefährlichen Stürmer. Der Name soll aber noch geheim bleiben: "Der Spieler soll keinen Ärger bei seinem jetzigen Klub bekommen."