2024-04-16T09:15:35.043Z

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Heftiges Duell um den Ball: eine Szene zwischen Niederaus Dominik Dick (Nr. 4) und dem Straßer Marco Weinhold aus dem Hinspiel. Archivfoto: Herbert Haeming
Heftiges Duell um den Ball: eine Szene zwischen Niederaus Dominik Dick (Nr. 4) und dem Straßer Marco Weinhold aus dem Hinspiel. Archivfoto: Herbert Haeming
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Ein Derby, in dem durchaus Brisanz steckt

Der FC Niederau (23 Punkte) erwartet in der Fußball-Landesliga Alemannia Straß (21). Die SG GFC Düren 99 reist zum VfL nach Vichttal.

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FC Düren-Niederau - SC Alemannia Straß (So 15:00)

Bernd Lennartz und Dirk Krischer schätzen sich, es ist nicht schwer, das herauszuhören, wenn man mit den Trainern des FC Niederau und von Alemannia Straß spricht. Vor dem Derby der beiden Klubs in Burgau an diesem Sonntag (15 Uhr) scheuen sich beide nicht, sportliche Komplimente an den jeweils anderen zu verteilen.


Bei Krischer hört sich das so an: „Niederau verfügt immer über eine spielstarke Mannschaft, eine, in der viele Spieler in der eigenen Jugend top ausgebildet wurden. Ich traue ihnen noch einiges zu in dieser Saison.“ Lennartz schlägt in eine ganz ähnliche Kerbe: „Ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die in Straß geleistet wird. Der Aufstieg im Sommer kam ja schon überraschend, sie haben diese recht eigene Art, Fußball zu spielen nahtlos auch in die Landesliga überführt – und das erfolgreich.“

Nun braucht aber niemand zu befürchten, dass die Kontrahenten am Sonntag in Burgau die weiße Fahne hissen und sich 90 Minuten lang den Ball hin und her schieben, um sich ja nicht weh zu tun. Das Treffen kurz vor Weihnachten ist nicht das erste in dieser Saison, sondern schon das Rückspiel jenes fulminanten 5:1 der Alemannia am ersten Spieltag im August, das die Niederauer, die auch die nächsten beiden Spiele verloren, nachhaltig verstörte. Und der Alemannia gleich zum Auftakt zeigte, dass sie sich diese Landesliga zutrauen kann.

Deswegen sagt Krischer auch: „Das Spiel der Niederauer liegt uns, wir wissen, was wir gegen deren Aufbauspiel und das Pressing zu tun habe.“ Er und seine Mannschaft haben allen Grund, selbstbewusst zu sein, aus bisher 14 Partien haben sie 21 Punkte gesammelt, das würde in normalen Saisons nicht nur einen Platz in der oberen Tabellenhälfte bedeuten, den der Aufsteiger als Siebter ja auch einnimmt. Sondern eben auch einen schon gehörigen Vorsprung auf die Abstiegsplätze. So einfach ist das in diesem Jahr aber nicht. Bis auf Mariadorf (null Punkte) ist alles so dicht gedrängt wie noch nie, ganze drei Punkte trennt die Alemannia von den Abstiegsplätzen.

Das ist eine Situation, die auch Lennartz auf dem Schirm hat, wenn er vorrechnet, dass es in diesem Jahr „mehr Punkte braucht als sonst, um in der Liga zu bleiben. Aber auch nach oben ist der Weg nicht so weit wie er es in den letzten Jahren war. Bei unseren ,ups and downs‘ wären durchaus noch mehr Punkte drin gewesen. Das Derby jetzt ist wichtig, um die Ausgangslage noch einmal zu verbessern.“

Der in der Tat sehr wechselhafte Herbst des FCN – dem slapstickhaften 0:6 in Walheim vor zehn Tagen folgte der 2:1-Derbysieg letzten Sonntag gegen den GFC Düren 99 – endet nun also mit dem interessanten Lokalkampf gegen die Alemannia. Die konnte zuletzt gegen ein Spitzenteam gewinnen (3:1 gegen Brühl), zog gegen ein anderes aber deutlich den kürzeren – 0:4 in Breinig. Mit einem Auswärtssieg käme Straß auf 24 Zähler und könnte sogar an den Burgauern (23) vorbeiziehen, es wird eine Partie, die nicht einfach nur die letzte vor der Winterpause sein wird, sondern durchaus noch in die Bewertung der ersten Saisonhälften eingehen wird.


Schiedsrichter: Kersten Weinhold (FC Würselen)

VfL Vichttal - Sportgemeinschaft GFC Düren 1899 e.V. (So 15:00)
Die SG GFC Düren 99 macht im Moment eine ähnliche Phase durch wie am Ende der vergangenen Saison. Da verlor die Elf von der Westkampfbahn sechs ihrer letzten acht Spiele, wurde als Aufsteiger in der Endabrechnung zwar immer noch sehr respektabler Fünfter, die Spitzenplätze der Liga waren aber weit weg.

Jetzt, Ende 2016, vor dem letzten Spiel in diesem Jahr beim VfL Vichttal, belegt die SG Rang vier, der Primus ist nur ein paar Punkte weg, aber auch ein halbes Jahr nach der letzten Durststrecke bleibt das Gefühl, dass die Position für die Rückrunde noch besser hätte sein können. In den letzten Wochen ging der jeweilige Gegner drei Mal hintereinander als Sieger vom Platz, von den letzten sechs Partien seit Ende Oktober gewann der GFC 99 nur zwei.

Thomas Kalscheuer, der Coach, sagt: „Es gibt diese Phasen in einer Saison, das siehst du bei jeder Mannschaft, das siehst du in jeder Liga. Dass die Ergebnisse zuletzt nicht mehr gestimmt haben, liegt sicher nicht daran, dass wir nicht alles investieren.“ Auch der VfL ist ein gutes Beispiel für die These, eine Saison laufe in Zyklen ab: Nach neun Siegen und einem Remis und der überragenden Tabellenführung verlor er dreimal in Folge und verlor den Platz an der Sonne zwischenzeitlich.

Auch die Spitze der Landesliga ist jetzt wieder eng beisammen. Verlieren die Dürener nicht, und das ist das Ziel („Wir wollen unbedingt mit einem Erfolgserlebnis in die Pause“, so Kalscheuer), werden sie über den Jahreswechsel und zum Beginn der zweiten Saisonhälfte Teil der Spitzengruppe bleiben. Trotz der vorher relativ punktearmen Phase.


Schiedsrichter: Christian Lex (Spielverein Klinkum)


„Ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die in Straß geleistet wird.“

FC Niederaus Trainer
Bernd Lennartz

Aufrufe: 010.12.2016, 11:45 Uhr
dma | AZ/ANAutor