2024-03-28T15:56:44.387Z

Testspiel
Weg mit dem Ball: Alzeys Neuzugang Marcel Milenkovic klärt gegen den heraneilenden Binger Dominik Ahlbach.	Foto: Photoagenten/Axel Schmitz
Weg mit dem Ball: Alzeys Neuzugang Marcel Milenkovic klärt gegen den heraneilenden Binger Dominik Ahlbach. Foto: Photoagenten/Axel Schmitz

Ein Dämpfer zur rechten Zeit

Schwacher Auftritt beim 0:3 gegen Verbandsligist Hassia Bingen

Alzey. Das hatten sie sich ganz anders vorgestellt. Mit hängenden Köpfen gingen die Landesliga-Fußballer der SG RWO Alzey nach der 0:3 (0:2)-Niederlage gegen Hassia Bingen vom Platz, während der Binger Coach Nelson Rodrigues breit grinste. „Wir haben hier richtig gut gestanden und ganz wenig zugelassen. Wenn wir unsere Möglichkeiten ein bisschen besser nutzen, geht das hier auch noch höher aus“, erfreute sich der Binger Coach besonders an der Umsetzung seines taktischen Defensivkonzepts.

Von einer solchen Zufriedenheit war der Alzeyer Trainer Tino Häuser meilenweit entfernt. „Klar sind die Binger eine abgezockte Truppe, aber dass der Unterschied hier so gravierend ist, hätte ich nicht erwartet“, meinte der Coach enttäuscht. „Wenn du gegen so einen Gegner bestehen willst, brauchst du einfach mehr Laufbereitschaft.“

Pass und Laufwege stimmen noch nicht

Dass es an der grundsätzlich gemangelt habe will Neuzugang Marcel Milenkovic so nicht bestätigen, eine gewisse Müdigkeit, aber auch die noch nicht abgeschlossene Integration der neuen Spieler wollte aber auch er nicht verhehlen. „Die Binger spielen schon sein drei Jahren fast unverändert zusammen. Das hat man gesehen. Und da fällt dann besonders auf, dass bei uns die Lauf- und Passwege noch nicht so ganz stimmen“, meint der ehemalige Herxheimer.

Fast mit dem ersten Torschuss waren die Binger in der 31. Minute in Führung gegangen. Dominik Ahlbach hatte sich gut durchgesetzt und Burak Tasci in Szene gesetzt, der den Alzeyer Keeper Jens Maaß geschickt tunnelte. Der musste bereits sieben Minuten später den Ball wieder aus den eigenen Maschen holen. Diesmal war es Enes Sovtic, der nach einem Freistoß den Ball über die Linie drückte. Die Gastgeber erarbeiteten sich in der ersten Halbzeit gerade einmal eine Halbchance, Vllaznim Dautaj ließ sich kurz vor dem Pausenpfiff im Strafraum aber abdrängen.

Auch nach dem Seitenwechsel zeigten die Binger wesentlich mehr Präsenz auf dem für Fußball eigentlich zu langen Wartberg-Rasen. Und sie hatten jetzt auch weniger Probleme, sich Chancen herauszuarbeiten. Was sicher auch daran lag, dass Häuser seinem Abwehrchef Philipp Hornung eine Pause gönnte, und Milenkovic auf der Innenverteidiger-Position ausprobierte. Nachdem die Binger mehrfach knapp scheiterten, war es in der 65. Minute der wiedereingewechselte Ioan Alexandru Baltatenau, der den Endstand markierte. Der hatte allerdings Glück, dass in der Anfangsphase von Schiedsrichter Steffen Burdack nicht des Feldes verwiesen wurde, denn er ließ sich gleich zweimal zum Nachtreten hinreißen. Der Schiedsrichter ließ Gnade vor Recht walten und Rodrigues nahm seinen Heißsporn erst einmal vom Platz.

Doch das war Randaspekt in einer Partie, in der die Gastgeber ihre Grenzen aufgezeigt bekamen. „Vielleicht war das jetzt der Dämpfer zur rechten Zeit“, meinte Häuser. Ratlos dagegen Dautaj: „Außer Jens haben wir heute alle entäuscht“, gab der Kapitän zu.



Aufrufe: 017.7.2016, 22:00 Uhr
Carsten DietelAutor