2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Schwach geschossen: Kevin Schulz scheiterte zweimal vom Punkt. Foto: Schmuck
Schwach geschossen: Kevin Schulz scheiterte zweimal vom Punkt. Foto: Schmuck

,,Ein bisschen ärgern können wir uns schon"

Weiche scheidet nach dramatischem Neunmeter-Schießen aus

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Die Mission Titelverteidigung ist gescheitert. Der ETSV Weiche schied beim Hallenmasters in Kiel im Halbfinale gegen den Regionalliga-Konkurrenten VfB Lübeck nach Neunmeterschießen mit 4:5 (1:1) aus. Immerhin gab es für die Flensburger noch 1000 Euro Prämie und einen weiteren Preis für Florian Meyer, der mit fünf Toren bester Torschütze war.

,,Wir sind nicht unzufrieden, wir haben uns wieder hervorragend präsentiert", resümierte Daniel Jurgeleit. Aber der ETSV-Trainer schränkte diesen Satz gleich darauf ein wenig ein: ,,Ein bisschen ärgern können wir uns schon."

Es war das verkorkste Neunmeterschießen, das den Flensburgern bitter aufstieß. ,,Wenn man so schlecht schießt, kann man auch nicht ins Finale kommen", grantelte Jurgeleit. Acht Versuche vom Punkt hatte Weiche, aber nur Florian Meyer (2 Tore) und Torhüter Florian Kirschke trafen. Geburtstagskind Hendrik Ostermann (26) und Kevin Schulz scheiterten je zweimal, Ilidio traf die Latte.

Eigentlich sollten ganz andere Spieler schießen. Aber sie durften nicht, weil sie beim Abpfiff nicht auf dem Feld standen. Jurgeleit hatte zwar mehrfach kurz vor Schluss hereingerufen, dass er Timo Carstensen und Len-Aike Strömer einwechseln wollte. ,,Wir hätten den Ball einfach ins Aus schießen müssen." Dann war es zu spät, die letzen Sekunden hatte Lübeck Ballbesitz. ,,Ich hätte gerne geschossen", meinte Timo Carstensen, der beim Flensburger Sparda-Bank Hallen-Cup am Dienstag seinen Neunmeter eiskalt verwandelt hatte.

Doch das war noch nicht das ganze Drama des Neunmeterschießens. Nachdem Ilidio als vierter Feldspieler nicht getroffen und der Ex-Weicher Marcello Meyer zum 2:1 für Lübeck verwandelt hatte, glaubten Schiedsrichter, Akteure und Zuschauer schon an die Entscheidung. Die VfB-Spieler jubelten, die Flensburger gratulierten.

Doch Jurgeleit stürmte auf denPlatz und informierte den Schiedsrichter über das falsch ausgelegte Regelwerk. Nicht nur die Feldspieler, auch die Torhüter mussten schießen. So ging es noch einmal weiter.

Nachwirken wird nicht nur das Neunmeterschießen - auch die super Atmosphäre, zu der auch die rund 250 Flensburger Fans beitrugen. ,,Das ist noch einen Tick besser als in Flensburg", meinte Youngster Torge Paetow (19), der von mehreren Profiteams umworben wird. Nervös sei er bei seinem ersten Masters-Auftritt nicht gewesen. ,,Vielleicht etwas angespannt, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt."

Aufrufe: 012.1.2015, 07:00 Uhr
SHZ / johAutor