2024-03-28T15:56:44.387Z

Vereinsnachrichten
Sprachlos, fassungslos: Die Eintracht-Spieler verlassen nach der 0:3-Klatsche gegen die TuS Koblenz mit hängenden Köpfen das Feld. TV-Foto: Hans Krämer
Sprachlos, fassungslos: Die Eintracht-Spieler verlassen nach der 0:3-Klatsche gegen die TuS Koblenz mit hängenden Köpfen das Feld. TV-Foto: Hans Krämer

Ein alarmierender Auftritt

Fußball: Aufsteiger Koblenz deckt schonungslos die aktuellen Probleme von Eintracht Trier auf

Die Sicht für Fußball-Regionalligist Eintracht Trier wird immer trüber. Im Prestigeduell gegen Aufsteiger TuS Koblenz sah der SVE keinen Stich. Jetzt ist wirksames Krisenmanagement gefragt.
Trier. Besser hätte die Stadionregie die Stimmung nach Spielschluss nicht einfangen können. "Sound of silence" erklang aus den Lautsprechern im Moselstadion - der Klang der Stille.
Die Ernüchterung bei Eintracht Trier, dem Herbstmeister der Vorsaison, ist immens. Im Prestigeduell mit der TuS Koblenz verfielen Mannschaft und Fans des SVE spätestens nach dem 0:2 in eine Schockstarre. Am Ende hieß es 0:3 - ein Debakel für die Eintracht, das die aktuellen Probleme schonungslos aufdeckte.

Trainer "schützt" Dartsch vor Fans


Die Mannschaft bildet keine Einheit, der neu zusammengewürfelte Kader ist nicht eingespielt. Ständige Positions- und Systemwechsel, verordnet von Trainer Peter Rubeck, sorgen nicht für Sicherheit - zumal in einer Phase, in der mehrere Spieler weit weg von einer Topform sind. Sechs Gegentore in den vergangenen beiden Partien gegen die Aufsteiger Ulm und Koblenz sind Beleg dafür, dass das gesamte Abwehrverhalten des Teams derzeit nicht konsequent genug ist.
"Wir spielen im Moment definitiv nicht das, was wir spielen können. Es gibt noch einiges aufzuarbeiten", sagte Rubeck. Doch wann soll das gemacht werden? Bis Anfang Oktober stehen dem SVE englische Wochen ins Haus. Basisarbeit im taktischen und Fitness-Bereich ist so nur schwer möglich.
Zudem schwächt Rubeck seine Position, wenn er - wie er selbst sagte - Neuzugang Alexander Dartsch fürs Koblenz-Spiel aus dem Kader nahm, um ihn vor Fans zu schützen. Hintergrund: In Ulm sei der 21-Jährige nach der Partie am Zaun des Gästeblocks von SVE-Anhängern "angegangen" worden. Auch das ist eine bedenkliche Randnotiz.
Alarm bei der Eintracht. Mittelfeldspieler Christoph Anton brachte die prekäre Lage auf den Punkt: "Das wird eine ganz harte Saison. Wir müssen jetzt schnellstmöglich ohne Ausreden in die Spur finden. Wenn wir so spielen wie gegen Koblenz, gewinnen wir nicht viele Partien in der Hinrunde - dann sieht es ganz schlecht aus."
Effektives Handeln ist gefragt. Die Eintracht-Führung - im sportlichen und administrativen Bereich - ist nun mehr denn je im Krisenmanagement gefragt. Extra Pause droht: Bei Torwart Chris Keilmann haben sich im Spiel gegen Koblenz Schmerzen in der rechten Schulter zurückgemeldet - er musste kurz vor der Pause vom Feld. Er wird wohl auch in der Partie am Mittwoch beim TSV Steinbach fehlen. Laut Torwarttrainer Michael Weirich laboriert Keilmann an einer Prellung - genauen Aufschluss über die Blessur soll eine MRT-Untersuchung geben. Sperre droht: Wenn’s so weitergeht, löst Adrian Schneider Michael Dingels als Karten-König ab. Schneider kassierte gegen Koblenz im sechsten Einsatz schon seine vierte Gelbe Karte. Noch eine Verwarnung, und der aus Wattenscheid gekommene Innenverteidiger muss eine Partie pausieren. bl
Aufrufe: 04.9.2016, 21:00 Uhr
volksfreund.de/Mirko BlahakAutor