2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines
F: Jabin
F: Jabin

Herforsts Toreros bändigen Schleids Stiere

B II: Doppelschlag kurz vor der Pause entscheidet das „Endspiel“ – Herforst steigt erstmals in A-Klasse auf.

Verlinkte Inhalte


Dieser Aufstieg hätte passender nicht kommen können: Ausgerechnet zum 50. Vereinsgeburtstag der DJK Herforst feiern die Vereinigten aus Herforst, Beilingen und Philippsheim erstmals den Sprung in die A-Klasse Eifel. Für den SV Schleid bleibt nach der 1:3-Niederlage am Samstag einmal mehr nur der unliebsame zweite Platz. Zwar kann das Team von Trainer Roger Reiter noch Relegationsspiele bestreiten – diese sind nach aktuellem Stand aber ohne Bedeutung, weil kein Platz in der A-Liga frei wird.

Die Gastgeber begannen wie ein junger Stier, der erstmals in die Arena durfte – bereit, jeden umzurennen, der sich ihm in den Weg stellt. Die SG Herforst war gedanklich wohl noch dabei, sich auf Platz und Gegner einzustellen und ihre Position zu finden, als noch in der ersten Minute ein langer Pass Strafraum Andreas Grethen erreichte und dieser mit einem satten Schuss Herforsts Keeper Christopher Klotz überraschte.

Gäste am Anfang mit Glück

Dies brachte die Herforster aber nicht sonderlich aus der Ruhe, und sie begannen, ihr ruhiges, kontrolliertes Passspiel aufzuziehen und dem Gegner ihr Spiel aufzuzwingen, ähnlich dem Torero, der es immer wieder schafft, knapp den Hörnern des wütenden Stiers zu entgehen. In der ersten halben Stunde hatten die Herforster allerdings ab und zu das Glück des Tüchtigen, denn die Schleider beschworen mit langen Bällen immer wieder gefährliche Situationen vor dem Gästetor. Einige Male klatschte der Ball gegen das Aluminium oder verfehlte knapp das Tor. Vielleicht war es in dieser Zeit auch ein Nachteil, dass Schleids Topstürmer Dimitri Lange verletzt fehlte. Danach konnten sich die Herforster besser aus der Umklammerung der Gastgeber befreien und kamen in der 37. Minute zu einem Handelfmeter, den Spieler-Co-Trainer Dominik Brenner im Nachköpfen im Tor unterbrachte. Das Spiel wurde immer umkämpfter, Schiedsrichter Franz-Josef Maus musste einige gelbe und auch eine gelb-rote Karte zeigen: Den Schleider Verteidiger Denis Mates schickte er wegen einem zweiten heftigen Foul vorzeitig in die Kabine (39.). Nur zwei Minuten später erhaschte Nico Driesch im Mittelfeld den Ball, lief ohne gestört zu werden, parallel zum Strafraum von links nach rechts und traf mit einem Traumtor links in den Winkel. Je länger es vor 333 Zuschauern in der zweiten Hälfte dauerte, desto souveräner gestalteten die Herforster das Match und ließen immer weniger zu. Dabei kamen ihnen ihre technischen und taktischen Vorteile zugute und bis auf wenige gefährliche Torchancen hatte Schleid sein Pulver verschossen. Der Stier wurde müde. Das Spiel war gelaufen, als wieder der sehr wendige Nico Driesch einen langen Pass erlief, alleine aufs Tor zu kurvte und ins lange Eck einschoss (77.).

Hier geht´s zur Bildergalerie:

https://www.fupa.net/galerie/sv-schleid-sg-herforst-philippsheim-beilingen-221452/foto1.html

Schleids Torwart hält Elfmeter

Herforsts Tim Roth verschoss noch einen Foulelfmeter, den Schleids Torhüter Dominik Braun gut hielt, und Driesch vergab noch eine hundertprozentige Chance. Natürlich kannte beim Schlusspfiff die Freude der Herforster Fans keine Grenzen. Schleids Trainer Roger Reiter bilanzierte: „ Wir waren bis zur 35. Minute die klar bessere Mannschaft, haben es aber versäumt, das entscheidende 2:0 zu machen. Ich möchte aber klar feststellen, dass wir die Meisterschaft nicht heute verspielt haben, sondern in der gesamten Rückrunde. Im Vergleich zur Hinrunde hatten wir jetzt acht Punkte weniger.“ Ein glücklicher Herforster Coach Marco Pitsch meinte: „Wir sind überglücklich, Meister geworden zu sein, und werden dies am 1. Juli, dem Tag unseres 50-jährigen Bestehens, auch so richtig feiern.“

Aufrufe: 022.5.2017, 09:29 Uhr
Volker JabinAutor