Dabei verlor der VfB vor der Saison an Qualität: Mit Atdhedon Lushi und Reiner Meisinger verabschiedeten sich zwei Stützen, die in der Vorsaison noch zusammen für 25 Tore und zehn Vorlagen verantwortlich waren. Wo liegt also dann das Erfolgsgeheimnis der Eichstätter? "Das ist zu 100 Prozent das Verdienst der Mannschaft", stellt Chefcoach Markus Mattes, der mit Sicherheit nicht wenig Anteil am Höhenflug hat, bescheiden seine Elf in den Vordergrund und lobt sie in höchsten Tönen: "Die Truppe ist phänomenal. Ich glaube, so einen Zusammenhalt findet man im höheren Amateurbereich nur noch ganz, ganz selten." Auch die Neuen, die sich auf den ersten Blick wenig spektakulär lesen, wurden hervorragend integriert. Mit Marco Witasek kehrte ein alter Bekannter vom TSV Rain zurück. Allerdings hatte der 28-jährige Stürmer ein unglückliches Jahr hinter sich und einen Abstieg zu verdauen. Wären da noch Fabian Eberle, Yomi Scintu, Philipp Krieglmeier, Sebastian Graßl, Philipp Federl und Michael Hierl.
Vor allem Eberle hat eingeschlagen wie eine Bombe - vorsichtig ausgedrückt. Mit zwölf Treffern und sechs Assists ist der 27-Jährige der absolute Topscorer seiner Mannschaft und der Oberkanonier der Liga. "Dass Fabian gleich so zündet, war sicherlich nicht zu erwarten. Aber wir hatten ihn schon vorher im Auge und wussten, was er kann. Wir haben uns also von der Konstellation Grau/Eberle schon einiges versprochen", versichert Mattes. Die beiden harmonieren bis jetzt perfekt und haben zusammen schon 22 Treffer erzielt. "Florian Grau profitiert von der Verpflichtung von Fabian mit am meisten. Denn jetzt muss er sich nicht mehr im Sturmzentrum gegen zwei 1,90 Meter große Innenverteidiger-Kanten aufreiben, sondern kann mehr aus der Tiefe kommen. Den Part an vorderster Front übernimmt jetzt Fabian, der deutlich größer ist", erklärt Eichstätts Übungsleiter. Dazu kommt mit Yomi Scintu, der im Sommer von der U19 des FC Ingolstadt zum VfB gewechselt ist, ein vielversprechendes Talent. Der 19-Jährige überzeugt durch freche Auftritte und konnte sich ebenfalls bereits viermal in die Torschützenliste eintragen.
Bei bereits sieben Zählern Vorsprung auf die Konkurrenz stellt sich unweigerlich die Frage nach einem möglichen Aufstieg in die Regionalliga. Zu dem Sachverhalt äußert sich Markus Mattes noch betont entspannt: "Das stresst uns im Moment noch gar nicht. Wenn wir im Winter immer noch vorne mit dabei sein sollten, werden wir uns intensiv darüber Gedanken machen." Bereits im vergangenen Jahr musste der VfB auf die Einreichung der Lizenzunterlagen für die vierte Liga verzichten. "Ich denke, wir sind in der Hinsicht doch ein wenig weiter als in der letzten Saison. Fakt ist aber auch, dass bei uns die Voraussetzungen weiterhin nicht unbedingt gut sind, weil die Forderungen seitens des Verbands einfach viel zu hoch und im Moment nicht erfüllbar sind", gibt Mattes zu bedenken. Die Regionalliga ist also noch kein Thema in Eichstätt - noch nicht.