2024-04-30T13:48:59.170Z

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Im Pokalspiel in der Offensive ohne Fortune: MFFC-Spielerin Jessica Hess (li.). Archivfoto: Hannelore Wagner
Im Pokalspiel in der Offensive ohne Fortune: MFFC-Spielerin Jessica Hess (li.). Archivfoto: Hannelore Wagner

Ehrentor wie Siegtreffer zelebriert

MFFC-Frauen beim 1:4 im Hessenpokal gegen Calden überaus achtbar+++Bianka Kontar trifft

Wiesbaden. Sekunden vor Schluss: Die eingewechselte Bianka Kontar schmuggelt sich irgendwie mit Ball an Caldens Torfrau vorbei, schiebt ein. Danach kennt der Jubel keine Grenzen. Auf dem Platz herzen sich die Spielerinnen des MFFC, draußen freuen sich die 100 Sympathisanten des auf Frauen- und Mädchenfußball spezialisierten Wiesbadener Vereins. Auch der folgende Abpfiff lässt den Eindruck aufkommen, das MFFC-Ensemble habe die zweite Hessenpokalrunde erreicht – und nicht die Gäste vom Regionalligisten TSV Jahn Calden. Doch in Wirklichkeit war die Sensation ausgeblieben. Es hieß 4:1 für den Favoriten, aber die MFFC-Girls ließen das Ergebnis einfach an sich abperlen, als wären ihre Trikots gegen Niederlagen imprägniert.

Ausgelassens Foto-Shooting

Ausgelassen sammelt sich das Team inklusive Trainer Ronny Boretti wenige Augenblicke später zum Fotoshooting. Sogar die Pose mit hochgerissenen Armen wird den Spielerinnen entlockt. Die haben allen Grund, aufgrund ihres unbändigen Einsatzes stolz zu sein. Und vielleicht insgeheim ein wenig mit sich zu hadern, gegen die zwei Ligen höher angesiedelten Nordhessinnen nicht noch mehr als nur ein passables Ergebnis herausgeholt zu haben.

Larissa Sehl rettet und trifft danach den Querbalken

„Ich fand, dass wir über weite Strecken richtig gut mitgehalten und allemal etwas aus diesem Spiel gelernt haben", meinte Defensivspielerinnen Larissa Sehl, die als Linksverteidigerin begonnen hatte, später ihre etatmäßige Position im Abwehrzentrum einnahm. Kurz vor der Pause rettete sie zuerst auf der eigenen Torlinie, um kurz darauf per Freistoß den Querbalken in Schwingung zu versetzen.

Zu diesem Zeitpunkt hieß es allerdings bereits 2:0 für Calden. Begünstigt in beiden Fällen durch individuelle Schnitzer. Vorübergehend hatte die MFFC-Formation um Kapitänin Julia Bauer an diesem Doppelschlag zu knabbern. Doch dann gingen die Köpfe wieder noch oben. Die Kopfballchance von Nadine Wagner sorgte für Zuversicht.

Party-Stimmung mit Cheerleader-Aufführung

Nach der Halbzeit-Aufführung des Cheerleader-Juniorteams der Wiesbaden-Phantoms unter Regie der Trainerinnen Feray Mattes und Saskia Walther arbeitete die Heimelf mit Hartnäckigkeit am Anschlusstor, biss aber bei Caldens überragender Spielführerin Arlene Rühmer und deren Mitspielerinnen auf Granit. Erst in der Schlussminute belohnte Bianka Kontar den nimmermüden Kampfgeist.

Neue Torhüterin einen Tag vor dem Spiel verpflichtet

„Wir haben wirklich gut dagegengehalten. Ich habe keinen Zwei-Klassen-Unterschied gesehen", filterte Ronny Boretti viel Positives heraus. Auch mit der Leistung der erst am Tag vor dem Spiel verpflichteten neuen Torhüterin Svenja Rode (zuletzt FFC Frankfurt III) durfte der MFFC-Coach zufrieden sein.

Pfendler: Klubheim und Hessenliga die nächsten Ziele

Klubchef Kar-Heinz Pfendler sprach von einem „Event" und verwies auf die Baufortschritte des ans Spielfeld angrenzenden künftigen Vereinsheims, das in Kürze sein Dach erhält. Der MFFC – so viel steht fest – findet auf der Rheinhöhen-Anlage inklusive neuem Kunstrasen beste Vorausetzungen für eine Fortsetzung seines Aufschwungs vor. Nach dem 2014 besiegelten Verbandsliga-Aufstieg peilen Boretti und seine Frauen in absehbarer Zeit die Hessenliga an.

MFFC: Rode – Baran, Ebrecht (85. Lewin), J. Bauer, Sehl, Ocak (46. Kontar), Hess, Pintingolo, S. Hauser, Lundin, N. Wagner (67. H. Thomas).

Tore: 0:1 Oezdemir, 0:2, 0:3 Hildebrandt (32./62.), 0:4 Schanze (83.), 1:4 Kontar (90.). – Zuschauer: 100.

Aufrufe: 022.2.2015, 12:00 Uhr
Stephan NeumannAutor