2024-04-19T07:32:36.736Z

Team Rückblick
Erfolgreiche Auswärtspartie: Beim FC Angeln 04 (hier TuS-Akteur Marco Jäger (li.) gegen Christian Döhrwaldt) gewann Hartenholm mit 4:0.
Erfolgreiche Auswärtspartie: Beim FC Angeln 04 (hier TuS-Akteur Marco Jäger (li.) gegen Christian Döhrwaldt) gewann Hartenholm mit 4:0.

Ehemaliges Kellerkind im oberen Drittel

Die "wundersame Wandlung" des TuS Hartenholm

Wäre es zu hoch gegriffen, an dieser Stelle vom ,,Wunder von Hartenholm" zu schreiben? Im Sommer 2013 als Viertletzter nur dem sofortigen Wiederabstieg in die Verbandsliga entgangen, weil der SV Eichede damals in die Regionalliga aufstieg, schaffte der TuS Hartenholm ein Jahr später als Tabellen-13. aus eigener Kraft den Klassenerhalt in der Schleswig-Holstein-Liga.

Vielerorts galt der ,,Dorfverein" aus dem Kreis Segeberg auch in der Saison 2014/2015 als Abstiegskandidat - doch das vermeintliche Kellerkind strafte alle Lügen. Am zweiten Spieltag sogar von der Tabellenspitze grüßend, gehörte der ,,Dorfklub" aus dem Kreis Segeberg mit Ausnahme der Spieltage vier bis sechs, als er Achter und Siebter war, durchgehend dem oberen Drittel des Klassements an.

,,Damit war natürlich nicht zu rechnen", räumte TuS-Trainer Jörg Schwarzer ein. Auffällig ist, dass die Hartenholmer sich inzwischen auch auf fremden Plätzen pudelwohl fühlen: Exakt die Hälfte ihrer 36 Punkte, die sie aktuell schon zur Winterpause aufweisen (2012/2013 holten sie in der gesamten Saison nur 34 Zähler), fuhren sie auswärts ein.

Einem furiosen Start (5:2 beim TSV Bordesholm und 6:1 gegen den FC Dornbreite Lübeck) folgten noch einige weitere Festtage. So triumphierten die Hartenholmer beispielsweise beim Preetzer TSV mit 3:0, feierten gegen Flensburg 08 ein 6:3-Schützenfest und gewannen sowohl gegen den NTSV Strand 08 als auch beim FC Angeln 02 jeweils mit 4:0.

,,Wir müssen uns aber immer wieder darauf besinnen, wo wir herkommen - und dass wir nur als Kollektiv und mit harter Arbeit erfolgreich sein können", betonte Schwarzer. Dem sympathischen Trainer verschlug es im bisherigen Saisonverlauf nur ein einziges Mal die Sprache - und zwar, als sein Team am 30. November im letzten Heimspiel vor der Winterpause eine bittere 2:7-Heimpleite kassierte. Diese setzte es gegen den Nachbarn SV Todesfelde - ausgerechnet.

Den Kampf um das letzte Ticket für die Hallenmeisterschaft hatten die Hartenholmer aber schon zuvor gegen die Todesfelder für sich entschieden.Und das war auch gut so, denn am 10. Januar schrieb das TuS-Team Geschichte, als es sensationell beim Masters in Kiel triumphierte. ,,Ein Erfolg für die Ewigkeit", gratulierte auch Holger Böhm, Erster Vorsitzender des SV Todesfelde, fair den Hartenholmern.

Weitere positive Schlagzeilen schreiben wollen die Hartenholmer nun im Frühjahr 2015: Aller Voraussicht nach werden sie in dieser Spielzeit nämlich die beste Schleswig-Holstein-Liga-Platzierung ihrer Geschichte erreichen.

Schwarzer wies noch einmal darauf hin, dass dies etwas absolut Besonderes sei: ,,Wir können, anders als viele andere Vereine, die Spieler nicht mit großen finanziellen Anreizen locken, sondern kommen ausschließlich über die Kameradschaft."

Und deshalb wird es auch eine vordringliche Aufgabe der TuS-Verantwortlichen sein, die Stammkräfte, die mit ihren bisher hervorragenden Leistungen Begehrlichkeiten anderer Vereine erweckten, über das Saisonende hinaus an den Verein zu binden - damit das ,,Wunder von Hartenholm" in der kommenden Saison um weitere Kapitel bereichert werden kann.

Aufrufe: 028.1.2015, 18:00 Uhr
SHZ / speAutor