2024-04-24T13:20:38.835Z

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Edwin Lauer | Foto: Bettina Schaller
Edwin Lauer | Foto: Bettina Schaller

Edwin Lauer kündigt Rückzug beim SC Friesenheim an

Urgestein des SC Friesenheim zieht Konsequenz aus massiven Personalproblemen +++ Dieter Heppner verweist auf den Nachwuchs

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Ist der SC Friesenheim angezählt? Der Bericht des Vorstands Sport in der Hauptversammlung verspricht keine rosigen Zeiten. Als Jürgen Adam seinen Blick auf den Saisonstart beendet hatte, meldete sich Edwin Lauer zu Wort. Der Trainer der Herrenmannschaft beendet seine Tätigkeit zum Ende dieser Saison. Die zweite A-Jugendmannschaft wurde kurzfristig vom Spielbetrieb abgemeldet. Spielersorgen treiben den Friesenheimer Traditionsclub um. Ob eine Senioren-SG nicht die Rettung sei, wurde aus den Reihen der Mitglieder gefragt.
„Normalerweise spricht der Trainer bei einer Hauptversammlung“, erbat sich Eddy Lauer das Rederecht, nachdem der Vorstand Sport seinen Bericht vorgelegt hatte. Adam hatte bereits ein düsteres Bild von der sportlichen Situation im Seniorenbereich gezeichnet. Der Kreisliga-A-Süd-Absteiger stand nach neun Spieltagen mit sieben Punkten auf dem Tabellenplatz zwölf, auf welchem er auch nach dem aktuellen Spieltag steht. Der mangelnde Erfolg sei ein Grund gewesen, warum sich der SCF und Spielertrainer Kai Burkhart getrennt haben, so Adam.

Lauer, erfolgreicher Spieler in Glanzzeiten des Vereins, wurde zum Nachfolger von Burkhart. Damit habe sich aber nur kurzfristig die Trainingsbeteiligung erhöht, so Adam. Zwar stünden rund 40 Spieler auf der Liste im Seniorenbereich, doch bei den Ligaspielen herrsche gähnende Leere auf der Spielerbank. Spielertrainer Lauer fand noch deutlichere Worte. „Früher hat man sich noch abgesprochen und zum Spiel verabredet. Da hat das Wort gezählt. Das war mir immer wichtig“, sagte Lauer. Heute schreibe man in einer Gruppe und erhalte nicht einmal eine Antwort.

„Es ist ein verdammt schwieriges Unterfangen. Es fehlt an Engagement, Einsatzwillen, Begeisterung und das hat sich deutlich verschärft hin zum mangelnden Einsatz“, so Spielertrainer Lauer. Er selbst stehe mit seinen 52 Jahren noch im Trikot auf dem Platz, um seine Elf zu verstärken. Wenn von 15 Stammspielern der Ersten nur acht zum Spiel kommen, sei eine Grenze erreicht, klagte Lauer. „Ich kann dies nicht mit meinen Grundwerten, die ich an meine Spieler weitergebe, vereinbaren“, begründete Lauer seinen Schlussstrich, den er zum Saisonende ziehen werde.

An die Vorstandschaft gerichtet sagte er: „Findet einen Nachfolger, der gleich 15 Spieler mitbringt. Ansonsten muss sich der Verein entscheiden.“

SCF-Spieler Mario Grothe wollte wissen, ob der SCF bereit sei, eine Spielgemeinschaft mit anderen Vereinen, wie beim SCF erfolgreich in der Jugend mit Heiligenzell und Oberweier praktiziert, einzugehen. „Es macht im Moment echt keinen Spaß mehr“, so Grothe. Alexander Rottler erläuterte, dass man bereits darüber diskutiere, jedoch sehr kontrovers. „Andere Vereine sind in dieser Angelegenheit noch nicht so weit“, so Rottler.

Einen optimistischen Blick in die Zukunft des SCF brachte Dieter Heppner ins Spiel. Er wurde auf Wunsch von Adam in den Spielausschuss und in die Trainingsarbeit der A-Jugend verpflichtet. „Wir hätten genügend Spieler“, sagt er. In der A-Jugend gebe es dreizehn Spieler, die bereits 18 Jahre alt sind, im Seniorenbereich mitspielen könnten und mit den 1999-Jahrgängen kämen dann weitere zehn Spieler in den Kader der Senioren dazu. „Der SC Friesenheim wird weiter bestehen“, gab sich der 70-Jährige optimistisch.
Aufrufe: 012.3.2017, 21:00 Uhr
Bettina Schaller (BZ)Autor