2024-05-14T11:23:26.213Z

Allgemeines

Eckpunktepapier verheißt nichts Gutes für Rheinberger Clubs

Das zentralisierte Sporttreiben soll "in den nächsten fünf Jahren" Wirklichkeit werden - und zwar in Borth, Budberg und Mitte.

Der wohl unausweichliche Einschnitt, der dem Sport "mittelfristig" bevorsteht, tut der Politik schon jetzt weh. So entbrannte im Fachausschuss einen etwas verwunderliche Debatte um ein Eckpunktepapier, in dem die Verwaltung die Leitpfosten auflistet, die den Rahmen für die Halbierung der städtischen Sportanlagen und somit von der dezentralen Versorgung der Clubs festlegen soll. Übrig bleiben sollen am Ende nur die Sportarenen in Budberg, Borth und in Mitte. Das wird lange diskutiert.

Nur wie das kostensparende Ganze konkret aussehen soll, hat die Verwaltung nun ausformuliert, um eine handfeste Grundlage für die nun anstehenden Gespräche mit den Clubs zu haben. So jedenfalls die Idee von Bürgermeister Hans-Theo Mennicken. Doch die Politik tat sich schwer - auch wenn sie nichts entscheiden, sondern die Eckpunkte nur zustimmend zur Kenntnis nehmen sollte. Die größten Bauchschmerzen hatten die Grünen, die auch nicht nickten, als das Attribut "zustimmend" aus dem Beschlussvorschlag gestrichen wurde. Dafür war die CDU vorläufig besänftigt, denen am Eckpunktepapier "zu wenig Fleisch" war.

Den Grünen ging's viel zu weit, weil sie erst die Vereine hören wollten, ehe man die Eckpunkte für die Verwaltung freigeben wollte. Ein Streit um Semantik entbrannte, die Stoßrichtung blieb unklar - außer, dass man mit den betroffenen Clubs sprechen will - irgendwie. Das will auch Mennicken, wie er vehement beteuerte, nur mit leeren Händen will er nicht auflaufen. Die Clubs hätten ein Recht darauf zu erfahren, in welche Richtung man im Stadthaus denkt. Damit sei noch nichts festgelegt. Die Politik sei in allen Entscheidungen zur Umsetzung der einzelnen Schritte hin zum Ziel frei. Aber ohne Papier drohe inhaltsloses Geschwätz. Das Papier skizziert, dass die drei verbleibenden Anlagen aufgerüstet werden, damit auch die Mannschaften der Vereine, deren Anlagen aus der städtischen Obhut entlassen werden, ausreichende Trainings- und Wettbewerbsbedingungen vorfinden. Die Leichtathletik soll an der Xantener Straße geeignete Bahnen vorfinden. Für eine unbegrenzte Übergangszeit können nach erfolgter Konzentration die Clubs in Ossenberg, Orsoy und Millingen ihre Plätze weiter nutzen - allerdings in Eigenregie. Die Zentralanlagen sollen vom Dienstleistungsbetrieb gepflegt werden. In einem Punkt brachte die nebulöse Debatte etwas klarere Sicht.

Mennicken übersetzte den unbestimmten Begriff "mittelfristig" in Zahlen. Das zentralisierte Sporttreiben soll "in den nächsten fünf Jahren" Wirklichkeit werden. Bis dahin, da widersprach niemand, müssen noch viele Fragen im Detail geklärt werden. Ohne die Stimmen der Grünen machte der Ausschuss den nächsten kleinen Schritt hin auf das große ehrgeizige Sparziel.

Aufrufe: 029.5.2015, 16:30 Uhr
RP / Bernfried PausAutor