Sie haben Lehrgeld bezahlt, sind mehrfach unsanft auf den Hosenboden gelandet, aber wieder aufgestanden und haben nach einer respektablen Entwicklung in der Rückserie am Mittwoch, 19 Uhr, die große Chance, den Aufstieg in die Landesliga zu feiern. Der Termin des Nachholspiels gegen den Preetzer TSV hätte für die Spieler des Eckernförder SV nicht besser liegen können. Erst 90 Minuten Vollgas geben, mit einem Sieg die noch fehlenden Punkte zum Aufstieg einfahren und dann die ausgiebige Feier starten. Donnerstag ist Himmelfahrt, also frei.
„Es könnte besser kaum liegen. Die Voraussetzungen sind perfekt. Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen und uns unterstützen“, sagt ESV-Trainer Döns Dohrn. Was kann da noch schief gehen? „Wenn wir so weiter spielen wie zuletzt, eigentlich nichts“, so Dohrn, der nicht glaubt, dass sein Team vor dem Aufstiegsfinale Nervenflattern bekommt.
„Ich sehen für uns keine neue Situation. Wir hatten es auch vor dem Spiel gegen Stein schon selber in der Hand und die Jungs haben – trotz des frühen Dämpfers durch das Gegentor – eine super Leistung gezeigt“, sagt Dohrn. Klar ist aber, dass die Eckernförder in ihrem letzten Saison-Heimspiel nichts geschenkt bekommen werden, denn die Preetzer stecken selber noch im Abstiegskampf, könnten aber mit einem Erfolg alle verbliebenen Restzweifel beseitigen.
Zum Liveticker Dohrn hält vom PTSV sowieso eine ganze Menge. „Ich dachte ja, dass ich schon eine junge Mannschaft habe, aber wer da bei denen im Hinspiel auf dem Platz stand, war schon enorm. Die haben ja nur blutjunge Spieler, die mir vom Tempo aber auch vom spielerischen gut gefallen haben“, so der ESV-Coach.
Das Mittel gegen die Preetzer Jungspunde ist klar: Körperlich präsent sein, jeden Zweikampf mit einer gesunden Härte führen. So drehten die Eckernförder auch nach schwacher erster Hälfte und einem 0:2-Rückstand das Hinspiel noch in einen 3:2-Erfolg.
Nachdem der ESV zuletzt gegen Büdelsdorf und am Sonntag beim 6:2 über Stein mit der selben Aufstellung auflaufen konnte, wird Dohrn am Mittwoch umstellen müssen. Mit Franz Tuchen fehlt der Stabilisator in der Abwehr. Der Innenverteidiger ist für seinen Coach „ein Garant für unsere Defensivordnung und mit seiner Form nicht zu ersetzen.“
Berufsbedingt steht Tuchen aber diese Saison nicht mehr zur Verfügung. Für ihn wird Julian Zülsdorff neben Kevin Vollmer verteidigen. Den Platz im defensiven Mittelfeld dürfte Tim Schikorr einnehmen. Weitere Positionswechsel bieten sich nach den guten Leistungen zuletzt eigentlich nicht. Dennoch hat Dohrn viele Alternativen auf der Bank, sollten Änderungen notwendig sein.
„Wir alle wissen genau, worum es in diesem Spiel geht. Wenn wir den Aufstieg schaffen sollten, können wir danach Fünfe gerade sein lassen“, sagt Dohrn, der sich sicherlich gerne ein kühles Aufsteiger-Bier in seiner ersten Saison als Ligatrainer mit seinem Team schmecken lassen würde.
So könnte der ESV spielen: Steingräber –Medler, Vollmer, Zülsdorff, Mohr – Gülzner, Schikorr – Altendorf, Nommels, Lietz – Jürgensen.EZ-Tipp: 3:1.